Druckluftanlagen auf Feldbahn-/Grubenloks
Mo 26 Okt 2009, 19:19
Hallo Feldbahngemeinde,
heute habe ich eine "Knacknuss", wie unsere Schweizer Nachbarn zu sagen pflegen, die ich hiermit in die Runde werfe:
Pressluft zum Starten von Feldbahnloks war bekanntermaßen eine häufig genutzte Alternative zum Elektrostarter oder zur Handkurbel, z.B. bei der OMZ117/122 von Deutz.
Nun meine Frage: gab es Pressluftstartanlagen auch bei Einzylindermotoren und wie hat sie überhaupt funktioniert? Es geht eigentlich nur, wenn abwechselnd und im richtigen Moment sowohl in den Brennraum als auch in den Kurbelraum Luft gedrückt wird, die dem Motor den zum Starten erforderlichen Schwung verleiht. An meiner neu erworbenen O&K LD2 in Grubenausführung ([Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] "Fahrzeuge") ist zumindest noch die Keilriemenscheibe für den Kompressor vorhanden und sein ehemaliger Platz erkennbar, denn sie hatte wie die meisten ihrer untertägigen Schwestern "Druckluft" mit immerhin 40 atm. Wozu, wenn nicht zum Starten?
Ich bin schon sehr gespannt auf Eure Antworten, vielleicht kennt sich ja der Eine oder Andere bei diesem Thema richtig aus.
Matthias
heute habe ich eine "Knacknuss", wie unsere Schweizer Nachbarn zu sagen pflegen, die ich hiermit in die Runde werfe:
Pressluft zum Starten von Feldbahnloks war bekanntermaßen eine häufig genutzte Alternative zum Elektrostarter oder zur Handkurbel, z.B. bei der OMZ117/122 von Deutz.
Nun meine Frage: gab es Pressluftstartanlagen auch bei Einzylindermotoren und wie hat sie überhaupt funktioniert? Es geht eigentlich nur, wenn abwechselnd und im richtigen Moment sowohl in den Brennraum als auch in den Kurbelraum Luft gedrückt wird, die dem Motor den zum Starten erforderlichen Schwung verleiht. An meiner neu erworbenen O&K LD2 in Grubenausführung ([Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] "Fahrzeuge") ist zumindest noch die Keilriemenscheibe für den Kompressor vorhanden und sein ehemaliger Platz erkennbar, denn sie hatte wie die meisten ihrer untertägigen Schwestern "Druckluft" mit immerhin 40 atm. Wozu, wenn nicht zum Starten?
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- Gotha T2-62Feldbahnlokbeifahrer
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Re: Druckluftanlagen auf Feldbahn-/Grubenloks
Mo 26 Okt 2009, 19:39
so richtig auskennen tu ich mich da jetzt nicht, aber sicher ist, das bei den DEUTZ Loks kein Kompressor da war, Der Motor erzeugt selbst die Druckluft, wie heisst es noch im Prospekt:
Und ob sie bei einzylindermotoren funktioniert hätte, weiss ich nicht, aber es macht ja keinen sinn, weil man einzylindermotoren leicht mit der Andrehkurbel ingangsetzen kann.
Das Anlassen erfolgt ohne zeitraubende Vorbereitungen durch Selbst erzeugte Druckluft, die vom Motor selbst im Betrieb durch Überleiten eines Teiles der Explosionsgase in der Druckluftflasche erzeugt wird.
Und ob sie bei einzylindermotoren funktioniert hätte, weiss ich nicht, aber es macht ja keinen sinn, weil man einzylindermotoren leicht mit der Andrehkurbel ingangsetzen kann.
Re: Druckluftanlagen auf Feldbahn-/Grubenloks
Mo 26 Okt 2009, 19:53
Wenn das die LD 2 aus dem "Westernpark" ist, könnte es ja sein, dass der Kompressor erst da angebaut wurde, um irgendeine "Gaudifanfare" zu betreiben, so in der Art einer Dampfpfeife.
Ansonsten fällt mir auch nichts ein.
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- Gotha T2-62Feldbahnlokbeifahrer
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Re: Druckluftanlagen auf Feldbahn-/Grubenloks
Mo 26 Okt 2009, 19:56
und was ist mit einer Waggonbremsanlage? aber dann müsste es noch mehr spuren geben (ja so etwas gab es, genauso wie es auch Elektrohydraulische Kraftübertragungen gab)
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Re: Druckluftanlagen auf Feldbahn-/Grubenloks
Mo 26 Okt 2009, 20:05
Hallo Matthias,
auch Einzylindermotoren sind durch Preßluft zu starten.
Dafür muß der Motor von Hand auf eine Markierung des Zünd-OT gedreht werden. Diese findet sich in der Regel am Schwungrad. Dann gibt über es über das Anlaßventil es eine Preßluftbeaufschlagung auf den Kolben, der Motor wird durchgedreht und läuft an.
Gruß
Carsten
auch Einzylindermotoren sind durch Preßluft zu starten.
Dafür muß der Motor von Hand auf eine Markierung des Zünd-OT gedreht werden. Diese findet sich in der Regel am Schwungrad. Dann gibt über es über das Anlaßventil es eine Preßluftbeaufschlagung auf den Kolben, der Motor wird durchgedreht und läuft an.
Gruß
Carsten
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Re: Druckluftanlagen auf Feldbahn-/Grubenloks
Mo 26 Okt 2009, 21:13
es gab da verschiedene arten von druckluftstartern:
bei 1 zylindern (kaelble in 15/18 Gmeinder etwa) ist im zylinderkopf ein 3. ventil gewesen, das durch verschieben der nockenwelle aktiviert wurde und dann (aber nur wenn die schwungscheibe auf der richtigen markierung gestanden ist) im zündtakt die 35 bar aus der luftflasche in den zylinder gedrückt hat und den motor auf schwung gebracht hat. dann hat man die nockenwelle zurück verschoben und das ding ist gelaufen...meistens xD
aufladen der luftflasche durch ein rückschlagventil, das einen teil der auspuffgase (gar net korrosiv...) in die flasche geleitet hat.
bei mehrzylindern (zb die S110 von skoda) war ein eigener luftverteiler angebaut von der nockenwelle angetrieben, der die luft im richtigen zeitpunkt in jeden zylinder zum abwärtshub geregelt hat. aufladen der flasche schon eleganter, da hat man die einspritzdüse von einem zylinder kurzschließen können und der zylinder hat ohne auspuffgase als kompressor gearbeitet.
bei den neueren grubenloks gibt es als starter druckluftmotore (lamellenmotor) der wie ein e-starter an zahnkranz vom schwungrad angreift und die luft aus einem behälter bekommt. aufladen entweder über einen riemengetriebenen kleinen kompressor oder extern übers luftnetz, auf so 6 bar.
diese starter funktionieren sehr gut, sind aber ziemlich laut !
bei 1 zylindern (kaelble in 15/18 Gmeinder etwa) ist im zylinderkopf ein 3. ventil gewesen, das durch verschieben der nockenwelle aktiviert wurde und dann (aber nur wenn die schwungscheibe auf der richtigen markierung gestanden ist) im zündtakt die 35 bar aus der luftflasche in den zylinder gedrückt hat und den motor auf schwung gebracht hat. dann hat man die nockenwelle zurück verschoben und das ding ist gelaufen...meistens xD
aufladen der luftflasche durch ein rückschlagventil, das einen teil der auspuffgase (gar net korrosiv...) in die flasche geleitet hat.
bei mehrzylindern (zb die S110 von skoda) war ein eigener luftverteiler angebaut von der nockenwelle angetrieben, der die luft im richtigen zeitpunkt in jeden zylinder zum abwärtshub geregelt hat. aufladen der flasche schon eleganter, da hat man die einspritzdüse von einem zylinder kurzschließen können und der zylinder hat ohne auspuffgase als kompressor gearbeitet.
bei den neueren grubenloks gibt es als starter druckluftmotore (lamellenmotor) der wie ein e-starter an zahnkranz vom schwungrad angreift und die luft aus einem behälter bekommt. aufladen entweder über einen riemengetriebenen kleinen kompressor oder extern übers luftnetz, auf so 6 bar.
diese starter funktionieren sehr gut, sind aber ziemlich laut !
Druckluftanlagen auf Feldbahn-/Grubenloks
Mo 26 Okt 2009, 22:50
Hallo Carsten und Kevin,
Danke für Euere Beiträge, sie helfen mir für mein Verständnis der Sache weiter. Der Schlüssel ist offensichtlich, dass der Motor beim ersten Beaufschlagen mit Luft in der richtigen Stellung steht und dass die Luft danach im richtigen Takt eingelassen wird. Damit erklärt sich wohl auch die Druckluftanlage der Gruben-LD2. Sie war bei fast allen Loks dieses Typs ab Werk installiert.
Danke für Euere Beiträge, sie helfen mir für mein Verständnis der Sache weiter. Der Schlüssel ist offensichtlich, dass der Motor beim ersten Beaufschlagen mit Luft in der richtigen Stellung steht und dass die Luft danach im richtigen Takt eingelassen wird. Damit erklärt sich wohl auch die Druckluftanlage der Gruben-LD2. Sie war bei fast allen Loks dieses Typs ab Werk installiert.
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