Was zum Lachen...
+6
Jörg Stechbart
Blix
Dieter
Maschinist
Seppelbahner
Frank
10 verfasser
Seite 2 von 2 • 1, 2
- ZGIn Memoriam
- Anzahl der Beiträge : 6414
Ort / Region : Dolgesheim / Rhoihesse
Hobbies : Feldbahn! Was sonst?
Name : Torsten D.
Anmeldedatum : 15.08.07
Re: Was zum Lachen...
Mo 21 Jan 2008, 22:00
Also die 70000 Mark sind doch frei aus der Luft gegriffen. Ein Getriebe wurde in Leipzig immer mit serienmäßig hergestellten Ersatzteilen aus dem Regal, repariert. Nur bei Gehäuseseitigen Totalschäden kam mal ein neues rein und selbst die waren in Serie gefertigt und konnten keine 70000 Mark kosten. Wenn ich die Fahrgestellnummer hätte, könnte ich mal nachsehen, wie der letzte Anlieferungszustand im RAW war.
Übrigens muß ich Jörg vollkommen recht geben. Wenn ich eine Lok richtig restauriere, wird sie unbezahlbar. Deshalb hab ich auch nicht vor, mich von einer meiner Loks zu trennen. Ich nehme nur mal den Bauwagen von mir als Beispiel. Bisher sind circa 1200 € in das Projekt geflossen und da sind bei weitem nicht alle Bestandteile aufgelistet. Etliches an Stahl und anderen Teilen, hatten wir hier noch rumliegen. Ich schätze den mal auf einen reinen Materialwert von 2000 €. Die Arbeitsleistung bleibt mal außen vor. Würde jemand für dieses Kasperwägelchen so einen Haufen Geld ausgeben? Ich glaube nicht. Den haben wir für unseren Spaß gebaut. Deshalb ist auch dieser Wagen unverkäuflich.
Gruß Torsten
Übrigens muß ich Jörg vollkommen recht geben. Wenn ich eine Lok richtig restauriere, wird sie unbezahlbar. Deshalb hab ich auch nicht vor, mich von einer meiner Loks zu trennen. Ich nehme nur mal den Bauwagen von mir als Beispiel. Bisher sind circa 1200 € in das Projekt geflossen und da sind bei weitem nicht alle Bestandteile aufgelistet. Etliches an Stahl und anderen Teilen, hatten wir hier noch rumliegen. Ich schätze den mal auf einen reinen Materialwert von 2000 €. Die Arbeitsleistung bleibt mal außen vor. Würde jemand für dieses Kasperwägelchen so einen Haufen Geld ausgeben? Ich glaube nicht. Den haben wir für unseren Spaß gebaut. Deshalb ist auch dieser Wagen unverkäuflich.
Gruß Torsten
Aufarbeitungskosten
Di 22 Jan 2008, 08:28
Morgen allerseits!
@Christian: Na die von mir mal recht großzügig angesetzten 2000 Euro beziehen sich auf eine komplette Zerlegung, alle Teile sandstrahlen und lackieren usw. sowie die üblichen Sachen (ein paar neue Dichtungen, Leitungen, Batterien und so ein Kleinkram etc.). Das kommt dann schon hin. Klar geht es auch einfacher...
@Torsten: Die Frage der Unbezahlbarkeit scheint sich ja für einige Zeitgenossen nicht zu stellen - mal sehen, wo wir die Ns2f wiedersehen! Insofern lässt sich ja alles erst einmal beziffern. Nur muss sich das auch (wie schon Sven gesagt hat) irgendwo nachvollziehen lassen.
@Jörg: Was man aus unseren "schweren Fällen" auf jeden Fall als Lehre verallgemeinern kann ist, dass es am Ende deutlich günstiger ist, anfangs etwas mehr Geld auf den Tisch zu legen und dafür etwas fast fertiges zu bekommen, als mit "kleinem Geld" einen Schrotthaufen zu erwerben, der anschließend Unsummen verschlingt! O.k., ist natürlich auch irgendwo eine Frage der Maßstäbe. So manchem reicht eine völlig ausgelutschte, rottige Mühle, solange sie sich überhaupt noch bewegt...
Viele Grüße, Frank.
@Christian: Na die von mir mal recht großzügig angesetzten 2000 Euro beziehen sich auf eine komplette Zerlegung, alle Teile sandstrahlen und lackieren usw. sowie die üblichen Sachen (ein paar neue Dichtungen, Leitungen, Batterien und so ein Kleinkram etc.). Das kommt dann schon hin. Klar geht es auch einfacher...
@Torsten: Die Frage der Unbezahlbarkeit scheint sich ja für einige Zeitgenossen nicht zu stellen - mal sehen, wo wir die Ns2f wiedersehen! Insofern lässt sich ja alles erst einmal beziffern. Nur muss sich das auch (wie schon Sven gesagt hat) irgendwo nachvollziehen lassen.
@Jörg: Was man aus unseren "schweren Fällen" auf jeden Fall als Lehre verallgemeinern kann ist, dass es am Ende deutlich günstiger ist, anfangs etwas mehr Geld auf den Tisch zu legen und dafür etwas fast fertiges zu bekommen, als mit "kleinem Geld" einen Schrotthaufen zu erwerben, der anschließend Unsummen verschlingt! O.k., ist natürlich auch irgendwo eine Frage der Maßstäbe. So manchem reicht eine völlig ausgelutschte, rottige Mühle, solange sie sich überhaupt noch bewegt...
Viele Grüße, Frank.
Re: Was zum Lachen...
Di 22 Jan 2008, 10:15
Zweitakt-Gegenkolben schrieb:...Wenn ich die Fahrgestellnummer hätte, könnte ich mal nachsehen, wie der letzte Anlieferungszustand im RAW war....
Guter Einwand. Es handelt sich um folgende Lok:
LKM 248896/1957, Ns2f ex VEB Thüringer Ziegelwerke Erfurt, BT Gotha
Letzter Aufenthalt in Leipzig war am 04.07.88, Werkstattnummer 820
- ZGIn Memoriam
- Anzahl der Beiträge : 6414
Ort / Region : Dolgesheim / Rhoihesse
Hobbies : Feldbahn! Was sonst?
Name : Torsten D.
Anmeldedatum : 15.08.07
Re: Was zum Lachen...
Di 22 Jan 2008, 18:41
Also, hier noch ein paar Daten zur Lok:
Die Lok war nie in Gotha eingesetzt. Wenn doch, dann nur im Grubenbereich, da sie niemals im jetzigen Zustand durch den Tunnel gepasst hätte. Die Fotos aus Kassel belegen genau den, wärend der beiden letzten Hauptuntersuchungen angegebenen Zustand des Führerhauses. Selbst die beiden Türen fehlen noch immer. Für einen Einsatz in Gotha, hätte das Führerhaus gekürzt sein müssen.
Die letzten mir bekannten und belegten Stationierungen sind: Sömmerda (79), Erfurt (83) und Eisenach-Stregda (88), wobei die Angabe Erfurt, sich auch aufs Kombinat beziehen kann.
Gruß Torsten
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Die Lok war nie in Gotha eingesetzt. Wenn doch, dann nur im Grubenbereich, da sie niemals im jetzigen Zustand durch den Tunnel gepasst hätte. Die Fotos aus Kassel belegen genau den, wärend der beiden letzten Hauptuntersuchungen angegebenen Zustand des Führerhauses. Selbst die beiden Türen fehlen noch immer. Für einen Einsatz in Gotha, hätte das Führerhaus gekürzt sein müssen.
Die letzten mir bekannten und belegten Stationierungen sind: Sömmerda (79), Erfurt (83) und Eisenach-Stregda (88), wobei die Angabe Erfurt, sich auch aufs Kombinat beziehen kann.
Gruß Torsten
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
- ZGIn Memoriam
- Anzahl der Beiträge : 6414
Ort / Region : Dolgesheim / Rhoihesse
Hobbies : Feldbahn! Was sonst?
Name : Torsten D.
Anmeldedatum : 15.08.07
Re: Was zum Lachen...
Di 22 Jan 2008, 19:49
Hier noch ein Nachschlag, die 70000 Mark betreffend. Ist zwar nur ne handschriftliche Notiz, aber wenn eine HU der Lok, inclusive Umrüstung auf einen werksneuen 4-Zylinder Motor, 25000 Mark gekostet hat, kann eine Getriebe-HU niemals 70000 Mark gekostet haben.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
- ZGIn Memoriam
- Anzahl der Beiträge : 6414
Ort / Region : Dolgesheim / Rhoihesse
Hobbies : Feldbahn! Was sonst?
Name : Torsten D.
Anmeldedatum : 15.08.07
Re: Was zum Lachen...
Di 22 Jan 2008, 20:05
Und hier grad noch was zum Thema:
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Re: Was zum Lachen...
Mi 23 Jan 2008, 09:04
Moin ZG,
sehr viel Mühe hast Du Dir gemacht, aber auf Nachfrage beim Herrn Horst habe ich diese Rückinfo bekommen:
Diese (zu Verkauf gedachte) Lok ist aus Höngeda. Eine Lok aus Gotha steht auch bei mir. Hier habe ich das Führerhaus aber wieder in den Originalzustand versetzt. Diese soll aber bei mir bleiben und nicht verkauft werden.
****************************************************************************************
Herr Horst liefert die Höngeda-Baunummer noch nach, da er die Lok wohl für einen Bekannten reingesetzt hat.
Noch als Info: Herr Horst baut im Moment an einer Arthur Koppel E-Lok von 1898. Bilder habe ich zwar, möchte die aber ev. erst nach Rücksprache mit Herrn Horst hier einsetzen. Jedenfalls ein schönes Stück.
feldbahnerische Grüße vom Dieter, der mal nachgefragt hat.
sehr viel Mühe hast Du Dir gemacht, aber auf Nachfrage beim Herrn Horst habe ich diese Rückinfo bekommen:
Diese (zu Verkauf gedachte) Lok ist aus Höngeda. Eine Lok aus Gotha steht auch bei mir. Hier habe ich das Führerhaus aber wieder in den Originalzustand versetzt. Diese soll aber bei mir bleiben und nicht verkauft werden.
****************************************************************************************
Herr Horst liefert die Höngeda-Baunummer noch nach, da er die Lok wohl für einen Bekannten reingesetzt hat.
Noch als Info: Herr Horst baut im Moment an einer Arthur Koppel E-Lok von 1898. Bilder habe ich zwar, möchte die aber ev. erst nach Rücksprache mit Herrn Horst hier einsetzen. Jedenfalls ein schönes Stück.
feldbahnerische Grüße vom Dieter, der mal nachgefragt hat.
- tobiasWeichensteller
- Anzahl der Beiträge : 67
Anmeldedatum : 18.12.07
Re: Was zum Lachen...
Mi 23 Jan 2008, 12:21
Hallo in die Runde,
die oben angezweifelten 70.000,- Mark für eine Getriebereparatur einer Ns2f halte ich durchaus für realistisch. Die ebenfalls genannten 25.000,- Mark für die GR einer Ns1 ist da eine schlechte Vergleichsgrundlage, weil bei der deutlich einfacher aufgebauten Lok nur der Motor getauscht werden sollte. Wenn dagegen ein neues Dreiganggetriebe in eine Ns2f einzubauen wäre, könnte schon eine hohe Summe zusammenkommen. Immerhin ist das Getriebe recht kompliziert, ein Neuguss von Gehäuseteilen erfordert eine genaue Anpassung untereinander und an den Rahmen.
Dazu kommt noch, dass der 25 TM-Vergleich aus den 70er Jahren stammte. In der DDR gab es zwar stabile Preise für verschiedene Güter für die Bevölkerung, aber ganz sicher nicht für die Industrie.
Allerdings steht auch fest: Ein neues Getriebe vom Ende der 80er Jahre ist zwar ein gutes Argument für einen höheren Verkaufspreis, ob das aber 70.000,- Mark gekostet hat, spielt nach 20 Jahren keine Rolle mehr. Der Buchwert einer Ns2f dürfte heute bei 6,2 t x 150,- EUR/t Schrott = 930,- EUR liegen...
Viele Grüße Tobias
die oben angezweifelten 70.000,- Mark für eine Getriebereparatur einer Ns2f halte ich durchaus für realistisch. Die ebenfalls genannten 25.000,- Mark für die GR einer Ns1 ist da eine schlechte Vergleichsgrundlage, weil bei der deutlich einfacher aufgebauten Lok nur der Motor getauscht werden sollte. Wenn dagegen ein neues Dreiganggetriebe in eine Ns2f einzubauen wäre, könnte schon eine hohe Summe zusammenkommen. Immerhin ist das Getriebe recht kompliziert, ein Neuguss von Gehäuseteilen erfordert eine genaue Anpassung untereinander und an den Rahmen.
Dazu kommt noch, dass der 25 TM-Vergleich aus den 70er Jahren stammte. In der DDR gab es zwar stabile Preise für verschiedene Güter für die Bevölkerung, aber ganz sicher nicht für die Industrie.
Allerdings steht auch fest: Ein neues Getriebe vom Ende der 80er Jahre ist zwar ein gutes Argument für einen höheren Verkaufspreis, ob das aber 70.000,- Mark gekostet hat, spielt nach 20 Jahren keine Rolle mehr. Der Buchwert einer Ns2f dürfte heute bei 6,2 t x 150,- EUR/t Schrott = 930,- EUR liegen...
Viele Grüße Tobias
- ZGIn Memoriam
- Anzahl der Beiträge : 6414
Ort / Region : Dolgesheim / Rhoihesse
Hobbies : Feldbahn! Was sonst?
Name : Torsten D.
Anmeldedatum : 15.08.07
Re: Was zum Lachen...
Mi 23 Jan 2008, 18:36
Hallo Tobias,
es ist hier die Rede von einer Gertriebeüberholung, nicht von einem Neubaugetriebe. Selbst hier würde ich den Preis doch stark anzweifeln. Was beinhaltet so eine Getriebeüberholung im Normalfall? Als Erstes und Wichtigstes war der Austausch der Kupplungsbeläge nötig, welche keinen wirklichen Kostenfaktor darstellen. Ein weiteres beliebtes Verschleißteil ist die oberste Schaltwelle, welche an einer Stelle, wo das Kupplungspaket des 3. Ganges saß, sich gerne abnutzte. Hier half aufschweißen und passend schleifen. Selbst eine neue Welle war nur ein Drehteil und für einen guten Dreher auch kein Lebenswerk. Die anderen Wellen hatten praktisch keinen Verschleiß. Die geraden Zahnräder hatten eigentlich kaum Abnutzungen. Lediglich die Kegelräder auf der Blindwelle nutzten sich im Verhältnis zu den graden Zahnrädern gut dreimal so schnell ab, welches sich durch ein jaulendes Geräusch bemerkbar machte, aber auf die Funktion des Getriebes keinen Einfluß hatte. Wenn du solch ein Kegelrad in der Hand hälst, wirst du sehen, das dies auch nichts außergewöhnliches ist und in der Industrie tausendfach verwendet wird. Die Wellenlager hatten, da sie mit moderater Geschwindigkeit ständig im Öl liefen, auch keinen wirklichen Verschleiß, so das sie nur bei Bedarf ausgewechselt wurden. Lediglich die Wellendichtringe wurden alle getauscht. In der Pittlerstraße in Leipzig wurden in den 80er Jahren nur noch Neuteile verbaut, wenn dies durch Reparaturen der Altteile nicht mehr möglich war, denn die Zulieferungen von Ersatzteilen, aus dem Getriebewerk Karl-Marx-Stadt, wurde immer schlechter. Der Grund war nicht der hohe Preis, sondern Produktionsengpässe im Getriebewerk. Ende der 80er Jahre wurde in Leipzig auch nicht mehr unbedingt die Qualität abgeliefert, die der Kunde erwartet hat. Wir haben selber eine NS2f aus Sömmerda bei uns im Stall, die im Frühjahr 1990 aus Waren, von der Generalreparatur, zurückkam.
Diese Lok fuhr noch wenige Wochen in Sömmerda und ab Herbst 1990 ein paar Tage in Guldental. Dann wurde sie wegen eines Getriebeschadens abgestellt. Vor einem halben Jahr haben wir das Getriebe zerlegt. Die Aufnahme für einen Sicherungsstift des 1. Kupplungspaketes war ausgeschlagen, so das normalerweise in Leipzig die Welle hätte überarbeitet werden müssen. Technisch kein Problem, aber die Welle war nie draußen! Der Sicherungsstift wurde einfach plattgeklopft und in das Loch geschlagen. Diese Konstruktion hielt halt nur so lange, bis der Stift rausgefallen ist und sich zwischen zwei Zahnrädern verklemmt hat. Desweiteren ist die Schaltwelle definitiv nicht überholt worden. Der Sitz des Kupplungspaketes war derart ausgeschlagen, das die Welle durch uns überholt werden musste. Solche Abnutzungserscheinungen kommen definitiv nicht nach einem Vierteljahr leichtem Einsatz, wie er zum Schluß in Sömmerda, auf der Aschebahn, stattgefunden hat.
Ich persönlich schätze den Wert dieser Getriebeüberholung auf maximal 1000 DDR Mark ein.
Ich möchte hiermit nicht abstreiten, es bei der 248896 sich um eine optisch und möglicherweise technisch, sehr gut Lok handelt. Wenn Herr Horst der Meinung ist, die Lok wäre das Geld wert, akzeptiere ich das. Ich muß sie ja nicht kaufen. Nur eine Getriebeaufarbeitung für 70000 Mark hat es nie gegeben. Vielleicht hat die Lok einen neuen Motor bekommen und eventuell neue Achsen. Dann würde sich der Wert der gesamten Generalreparatur eventuell auf diese Summe beziehen. Wenn ich die Lok ein paar Meter beim Fahren und ein bischen im Stand laufen hören würde, könnte ich sofort sagen, was am Getriebe nicht aufgearbeitet wurde.
Das NS2f/h Getriebe gibt im Stand normalerweise keine Geräusche von sich. Ein leicht klapperndes Geräusch aus dem Schaltbockbereich im Führerhaus bedeutet, das das Kupplungspaket des 3. Ganges ein Eigenleben auf der Schaltwelle führt. Und genau dieses Geräusch ist doch sehr bekannt bei einer f.
So, das war nochmal mein Senf zu diesem Thema.
Gruß Torsten
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Hier grad ein Bild von der Schaltwelle. In dem Markierten Bereich sitzt das Kupplungspaket.
es ist hier die Rede von einer Gertriebeüberholung, nicht von einem Neubaugetriebe. Selbst hier würde ich den Preis doch stark anzweifeln. Was beinhaltet so eine Getriebeüberholung im Normalfall? Als Erstes und Wichtigstes war der Austausch der Kupplungsbeläge nötig, welche keinen wirklichen Kostenfaktor darstellen. Ein weiteres beliebtes Verschleißteil ist die oberste Schaltwelle, welche an einer Stelle, wo das Kupplungspaket des 3. Ganges saß, sich gerne abnutzte. Hier half aufschweißen und passend schleifen. Selbst eine neue Welle war nur ein Drehteil und für einen guten Dreher auch kein Lebenswerk. Die anderen Wellen hatten praktisch keinen Verschleiß. Die geraden Zahnräder hatten eigentlich kaum Abnutzungen. Lediglich die Kegelräder auf der Blindwelle nutzten sich im Verhältnis zu den graden Zahnrädern gut dreimal so schnell ab, welches sich durch ein jaulendes Geräusch bemerkbar machte, aber auf die Funktion des Getriebes keinen Einfluß hatte. Wenn du solch ein Kegelrad in der Hand hälst, wirst du sehen, das dies auch nichts außergewöhnliches ist und in der Industrie tausendfach verwendet wird. Die Wellenlager hatten, da sie mit moderater Geschwindigkeit ständig im Öl liefen, auch keinen wirklichen Verschleiß, so das sie nur bei Bedarf ausgewechselt wurden. Lediglich die Wellendichtringe wurden alle getauscht. In der Pittlerstraße in Leipzig wurden in den 80er Jahren nur noch Neuteile verbaut, wenn dies durch Reparaturen der Altteile nicht mehr möglich war, denn die Zulieferungen von Ersatzteilen, aus dem Getriebewerk Karl-Marx-Stadt, wurde immer schlechter. Der Grund war nicht der hohe Preis, sondern Produktionsengpässe im Getriebewerk. Ende der 80er Jahre wurde in Leipzig auch nicht mehr unbedingt die Qualität abgeliefert, die der Kunde erwartet hat. Wir haben selber eine NS2f aus Sömmerda bei uns im Stall, die im Frühjahr 1990 aus Waren, von der Generalreparatur, zurückkam.
Diese Lok fuhr noch wenige Wochen in Sömmerda und ab Herbst 1990 ein paar Tage in Guldental. Dann wurde sie wegen eines Getriebeschadens abgestellt. Vor einem halben Jahr haben wir das Getriebe zerlegt. Die Aufnahme für einen Sicherungsstift des 1. Kupplungspaketes war ausgeschlagen, so das normalerweise in Leipzig die Welle hätte überarbeitet werden müssen. Technisch kein Problem, aber die Welle war nie draußen! Der Sicherungsstift wurde einfach plattgeklopft und in das Loch geschlagen. Diese Konstruktion hielt halt nur so lange, bis der Stift rausgefallen ist und sich zwischen zwei Zahnrädern verklemmt hat. Desweiteren ist die Schaltwelle definitiv nicht überholt worden. Der Sitz des Kupplungspaketes war derart ausgeschlagen, das die Welle durch uns überholt werden musste. Solche Abnutzungserscheinungen kommen definitiv nicht nach einem Vierteljahr leichtem Einsatz, wie er zum Schluß in Sömmerda, auf der Aschebahn, stattgefunden hat.
Ich persönlich schätze den Wert dieser Getriebeüberholung auf maximal 1000 DDR Mark ein.
Ich möchte hiermit nicht abstreiten, es bei der 248896 sich um eine optisch und möglicherweise technisch, sehr gut Lok handelt. Wenn Herr Horst der Meinung ist, die Lok wäre das Geld wert, akzeptiere ich das. Ich muß sie ja nicht kaufen. Nur eine Getriebeaufarbeitung für 70000 Mark hat es nie gegeben. Vielleicht hat die Lok einen neuen Motor bekommen und eventuell neue Achsen. Dann würde sich der Wert der gesamten Generalreparatur eventuell auf diese Summe beziehen. Wenn ich die Lok ein paar Meter beim Fahren und ein bischen im Stand laufen hören würde, könnte ich sofort sagen, was am Getriebe nicht aufgearbeitet wurde.
Das NS2f/h Getriebe gibt im Stand normalerweise keine Geräusche von sich. Ein leicht klapperndes Geräusch aus dem Schaltbockbereich im Führerhaus bedeutet, das das Kupplungspaket des 3. Ganges ein Eigenleben auf der Schaltwelle führt. Und genau dieses Geräusch ist doch sehr bekannt bei einer f.
So, das war nochmal mein Senf zu diesem Thema.
Gruß Torsten
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Hier grad ein Bild von der Schaltwelle. In dem Markierten Bereich sitzt das Kupplungspaket.
Seite 2 von 2 • 1, 2
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten