restaurationswürdig oder nicht....
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Re: restaurationswürdig oder nicht....
Mo Nov 21, 2011 10:51 am
Einige Dinge sollte man beachten:
- ein normaler Druckluft-Meisselhammer ist weniger geeignet, da die Kombination aus Hub, Kraft und Schlagfrequenz den Gegenhalter zum Schwingen bringen kann. Besser sind spezielle Druckluft- Niethämmer, etwa von Ingersoll-Rand etc.
- Nieten nicht bloß kurz erwärmen, sondern lange im Nietofen (selber bauen!) glühen, da kurzzeitiges glühend machen nicht die gewünschten Materialeigenschaften ergibt.
- Niete nach dem Entnehmen aus dem Glühofen kurz an metallischer Kante anschlagen, damit der Zunder runterfliegt.
- und das Wichtigste: Die Nietlöcher müssen beidseitig etwas konisch sein. Das Material muss sich beim Stauchen in die beiden Konen drücken. Durch die nach außen größere Bohröffnung ist beim Nietvorgang mehr Fleisch beim Übergang zum Kopf und er wird nicht verwandern. Die Nietlänge sollte deshalb auch nicht zu kurz gewählt werden, aber nicht länger als nötig.
Das beidseitigen konischen Löcher sind bei Nietverbindungen auch der Grund, warum das Abschleifen der Nietköpfe einer intakten alten Nietung keineswegs genügt, um den Bolzenrest aus dem Loch zu bekommen ...
- ein normaler Druckluft-Meisselhammer ist weniger geeignet, da die Kombination aus Hub, Kraft und Schlagfrequenz den Gegenhalter zum Schwingen bringen kann. Besser sind spezielle Druckluft- Niethämmer, etwa von Ingersoll-Rand etc.
- Nieten nicht bloß kurz erwärmen, sondern lange im Nietofen (selber bauen!) glühen, da kurzzeitiges glühend machen nicht die gewünschten Materialeigenschaften ergibt.
- Niete nach dem Entnehmen aus dem Glühofen kurz an metallischer Kante anschlagen, damit der Zunder runterfliegt.
- und das Wichtigste: Die Nietlöcher müssen beidseitig etwas konisch sein. Das Material muss sich beim Stauchen in die beiden Konen drücken. Durch die nach außen größere Bohröffnung ist beim Nietvorgang mehr Fleisch beim Übergang zum Kopf und er wird nicht verwandern. Die Nietlänge sollte deshalb auch nicht zu kurz gewählt werden, aber nicht länger als nötig.
Das beidseitigen konischen Löcher sind bei Nietverbindungen auch der Grund, warum das Abschleifen der Nietköpfe einer intakten alten Nietung keineswegs genügt, um den Bolzenrest aus dem Loch zu bekommen ...
Re: restaurationswürdig oder nicht....
Di Nov 22, 2011 7:52 am
HF130C schrieb:- ein normaler Druckluft-Meisselhammer ist weniger geeignet, da die Kombination aus Hub, Kraft und Schlagfrequenz den Gegenhalter zum Schwingen bringen kann. Besser sind spezielle Druckluft- Niethämmer, etwa von Ingersoll-Rand etc.
Da denke ich liegt u.a. der Hase im Pfeffer... Habe mich zu dem Thema auch schon schlau gemacht um eine Mulde zu restaurieren. Professionelle Niethämmer sind nicht preiswert wenn man sie neu kauft. Habe mir mal dazu ein Angebot machen lassen (1.300 Euro netto) plus Döpper (knapp 100 Euro netto). Neben Ingersoll-Rand werfe ich hier mal die Firma Deprag in den Raum, hier bekommt man die Niethämmer ebenfalls. Evtl. kann so ein Niethammer (bei einem Eisenbahnmuseum?) geliehen werden? Mir lag hierzu schon mal ein Angebot vor das in einem Museum zu machen... Adresse müsste ich raussuchen...
Viele Grüße
Markus
PS: Weitere Erfahrungen in diesem Umfeld erwünscht! ;-)
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Re: restaurationswürdig oder nicht....
Mi Nov 23, 2011 7:57 pm
Mahlzeit!
Von konischen Nietlöchern habe ich noch nie etwas gehört. In meinen alten Handbüchern ist lediglich das Aufreiben des gebohrten Loches mit einer Nietlochreibahle beschrieben. Diese besicht zwar einen langen konischen Anschnitt mit Spanbrechernuten, jedoch einen zylindrischen Schaft. Anwendung findet sie dann, wenn die zu fügenden Teile nicht in einer Aufspannung gebohrt werden können.
Beim Warmnieten verringert sich der Schaftdurchmesser beim Erkalten des Nietes sowieso etwas.
Für den Gegenhalter bevorzuge ich eine feste Unterlage und ein Gewicht, dass um einiges größer als das des Niethammers ist oder falls es der Bauraum zuläßt einen Spannstempel. Alternativ kann man auch beidseitig mit Drucklufthämmern arbeiten. Als Glühfarbe für das Nieten kann ich hellkirschrot nennen. Bei kleinen Schaftdurchmessern kann es ratsam sein, den Schaft nach dem Einsetzen des Nietes nochmal mit dem Brenner zu wärmen, da sie schneller abkühlen als die Großen. Die Arbeitsschritte sind ansonsten gleich: glühenden Niet durch anschlagen vom Zunder befreien, Einsetzen, Gegenhalter aufsetzen, Schaft anstauchen und mit dem Niethammer den Schließkopf ausformen.
Bei youtube gibt es eine Reihe von Filmen über das Warmnieten:
Handnietung in einer Schmiede:
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Nieten mit Drucklufthammer an einem O&K-Kessel in Valkenburg.
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Hier sieht man deutlich, dass man bei größeren Durchmessern mehr Zeit zum Schlagen des Nietes hat.
Gruß Sven
Von konischen Nietlöchern habe ich noch nie etwas gehört. In meinen alten Handbüchern ist lediglich das Aufreiben des gebohrten Loches mit einer Nietlochreibahle beschrieben. Diese besicht zwar einen langen konischen Anschnitt mit Spanbrechernuten, jedoch einen zylindrischen Schaft. Anwendung findet sie dann, wenn die zu fügenden Teile nicht in einer Aufspannung gebohrt werden können.
Beim Warmnieten verringert sich der Schaftdurchmesser beim Erkalten des Nietes sowieso etwas.
Für den Gegenhalter bevorzuge ich eine feste Unterlage und ein Gewicht, dass um einiges größer als das des Niethammers ist oder falls es der Bauraum zuläßt einen Spannstempel. Alternativ kann man auch beidseitig mit Drucklufthämmern arbeiten. Als Glühfarbe für das Nieten kann ich hellkirschrot nennen. Bei kleinen Schaftdurchmessern kann es ratsam sein, den Schaft nach dem Einsetzen des Nietes nochmal mit dem Brenner zu wärmen, da sie schneller abkühlen als die Großen. Die Arbeitsschritte sind ansonsten gleich: glühenden Niet durch anschlagen vom Zunder befreien, Einsetzen, Gegenhalter aufsetzen, Schaft anstauchen und mit dem Niethammer den Schließkopf ausformen.
Bei youtube gibt es eine Reihe von Filmen über das Warmnieten:
Handnietung in einer Schmiede:
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Nieten mit Drucklufthammer an einem O&K-Kessel in Valkenburg.
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Hier sieht man deutlich, dass man bei größeren Durchmessern mehr Zeit zum Schlagen des Nietes hat.
Gruß Sven
Re: restaurationswürdig oder nicht....
Mo Okt 01, 2012 11:02 pm
Soooo, nun ist es vollbracht und die Lore ist fertiggestellt. Das Ergebins kann sich sehen lassen, auch wenn bei den Nieten gemogelt wurde. Mit Stahlnieten hat es einfach nicht klappen wollen. Ohne Nietpresse geht sowas in Handarbeit kaum. Also wurden Alunieten verwendet. Nach dem Lackieren fällt das nicht mehr auf und Korrosion durch unterschiedliche Metalle wird hoffentlich verhindert. Aber seht selbst:
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Re: restaurationswürdig oder nicht....
Mo Okt 01, 2012 11:15 pm
Super Christian
Gruß vom Westerwald
Carsten
Gruß vom Westerwald
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Re: restaurationswürdig oder nicht....
Mo Okt 01, 2012 11:20 pm
Christian ich bin begeistert - eine super Restaurierung! Ich denke, die versammelte Feldbahngemeinde wird mir zustimmen, wenn ich Dich hiermit zum Besitzer der seltensten und schönsten Kipplore Deutschlands küre!
Ganz ganz großes Kino!
Viele Grüße
Jürgen
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Re: restaurationswürdig oder nicht....
Mo Okt 01, 2012 11:22 pm
Dem schließe ich mich uneingeschränkt an!
Viele Grüße,
Reinhard
Viele Grüße,
Reinhard
Re: restaurationswürdig oder nicht....
Di Okt 02, 2012 12:01 am
:`ß/: ... Hut ab!!! Sehr schön!
Grüße Sven K.
Grüße Sven K.
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