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Eine weitere JUNG kehrt heim!
Fr 12 Jan 2024, 16:38
Hallo,
vor wenigen Tagen legte in Bremerhaven aus Kapstadt kommend ein Containerschiff mit eisenbahnhistorisch wertvoller Fracht an. In einem der Container verbarg sich eine 6,9 Tonnen leichte seltene zweiachsige Feldbahndampflok mit Nachlaufachse, eine sogenannte Bauart B1n2t. Es handelt sich um die einzige museal erhaltene deutsche Dampflok dieser Bauart überhaupt.
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Gebaut hat die Lok 1905 die ehemalige Lokfabrik Jung in Jungenthal bei Kirchen an der Sieg unter der Werknummer 847 und sie wurde über den Händler Arthur Koppel/Madrid für die Kolonie „Portugiesisch Westafrika“ ausgeliefert, dem heutigen Angola. Bis zuletzt war sie bei der 600mm Werkbahn der Zuckerfabrik „Bom Jesus“ 60 KM südöstlich der Hauptstadt Luanda am Fluss Caenzo unter dem Namen „Cazengo“ (Nordprovinz Angola) im Einsatz und dann ausgemustert. Jedenfalls 1969 wurde sie bereits abgestellt als rostiges Wrack von einem englischen Eisenbahnfreund zuletzt abgelichtet. Schon 1961 begann in Angola der Unabhängigkeitskrieg, der bald in einen Bürgerkrieg mündete, welcher erst 2002 endete. 2003 gelang es dann der südafrikanischen Sandstone Stiftung, die Lok zu erwerben und auf die Sandstonefarm zu verbringen. Erst Jahre später fiel dann die Entscheidung, das Fahrzeug zu restaurieren, womit man den Dampflokspezialisten Lukas Nell im Bahnbetriebswerk Bloemfontein beauftragte. Der Kessel wurde bei der Spezialwerkstatt Stevens Mechanical in Howick/nahe Durban zu ca. 70% in Nietbauweise erneuert, die restlichen Arbeiten erledigte Nell mit seiner Mannschaft im Kern 2010 selbst, bevor die Lok danach wieder in Betrieb ging. Da sie ob ihrer mit 30 PS relativ geringen Leistung auf dem ausgedehnten Gleisnetz mit seiner riesigen musealen Lokomotivflotte nur 1x zum Einsatz kann, wurde sie nach Deutschland abgegeben und am 19.11.23 von einigen Mitgliedern dieses Forums in Sandstone nach einer Probefahrt verladen.
Die damalige Restaurierung glich einem weitgehenden Neuaufbau und insbesondere wurden die nicht mehr vorhandenen Kesselarmaturen durch funktionale Teile einer Orenstein&Koppel Lok ergänzt. Hier ist neben einer eher historischen Neulackierung und Anbringung einer originalen Beschilderung ein Rückbau auf Jung-Teile vorgesehen. Das ab Werk auffällige offene Tropenführerhaus bleibt erhalten.
Das Frankfurter Feldbahnmuseum e.V. wird die Lok nach ihrer angestrebten deutschen Betriebszulassung wieder unter Dampf setzen. Sie wird im Rahmen des Betriebstages am 04.02.24 neben der Jung 255 mit 5 PS erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
Gruß Rüdiger
vor wenigen Tagen legte in Bremerhaven aus Kapstadt kommend ein Containerschiff mit eisenbahnhistorisch wertvoller Fracht an. In einem der Container verbarg sich eine 6,9 Tonnen leichte seltene zweiachsige Feldbahndampflok mit Nachlaufachse, eine sogenannte Bauart B1n2t. Es handelt sich um die einzige museal erhaltene deutsche Dampflok dieser Bauart überhaupt.
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Gebaut hat die Lok 1905 die ehemalige Lokfabrik Jung in Jungenthal bei Kirchen an der Sieg unter der Werknummer 847 und sie wurde über den Händler Arthur Koppel/Madrid für die Kolonie „Portugiesisch Westafrika“ ausgeliefert, dem heutigen Angola. Bis zuletzt war sie bei der 600mm Werkbahn der Zuckerfabrik „Bom Jesus“ 60 KM südöstlich der Hauptstadt Luanda am Fluss Caenzo unter dem Namen „Cazengo“ (Nordprovinz Angola) im Einsatz und dann ausgemustert. Jedenfalls 1969 wurde sie bereits abgestellt als rostiges Wrack von einem englischen Eisenbahnfreund zuletzt abgelichtet. Schon 1961 begann in Angola der Unabhängigkeitskrieg, der bald in einen Bürgerkrieg mündete, welcher erst 2002 endete. 2003 gelang es dann der südafrikanischen Sandstone Stiftung, die Lok zu erwerben und auf die Sandstonefarm zu verbringen. Erst Jahre später fiel dann die Entscheidung, das Fahrzeug zu restaurieren, womit man den Dampflokspezialisten Lukas Nell im Bahnbetriebswerk Bloemfontein beauftragte. Der Kessel wurde bei der Spezialwerkstatt Stevens Mechanical in Howick/nahe Durban zu ca. 70% in Nietbauweise erneuert, die restlichen Arbeiten erledigte Nell mit seiner Mannschaft im Kern 2010 selbst, bevor die Lok danach wieder in Betrieb ging. Da sie ob ihrer mit 30 PS relativ geringen Leistung auf dem ausgedehnten Gleisnetz mit seiner riesigen musealen Lokomotivflotte nur 1x zum Einsatz kann, wurde sie nach Deutschland abgegeben und am 19.11.23 von einigen Mitgliedern dieses Forums in Sandstone nach einer Probefahrt verladen.
Die damalige Restaurierung glich einem weitgehenden Neuaufbau und insbesondere wurden die nicht mehr vorhandenen Kesselarmaturen durch funktionale Teile einer Orenstein&Koppel Lok ergänzt. Hier ist neben einer eher historischen Neulackierung und Anbringung einer originalen Beschilderung ein Rückbau auf Jung-Teile vorgesehen. Das ab Werk auffällige offene Tropenführerhaus bleibt erhalten.
Das Frankfurter Feldbahnmuseum e.V. wird die Lok nach ihrer angestrebten deutschen Betriebszulassung wieder unter Dampf setzen. Sie wird im Rahmen des Betriebstages am 04.02.24 neben der Jung 255 mit 5 PS erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
Gruß Rüdiger
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Re: Eine weitere JUNG kehrt heim!
Mi 17 Jan 2024, 21:56
Hallo,
gestern wurde der Container in FFM entladen:
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Sogleich wurde mit der Montage begonnen.
Gruß Rüdiger
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Gruß Rüdiger
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- tkautzorFeldbahnlokbeifahrer
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Re: Eine weitere JUNG kehrt heim!
Mi 17 Jan 2024, 23:12
Hallo Rüdiger,
Passten Lok + Führerstand in den gleichen 20'-Container?
Gruss, Thomas.
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Gruss, Thomas.
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Re: Eine weitere JUNG kehrt heim!
Mi 17 Jan 2024, 23:17
Hallo Thomas,
ja, allerdings mit nur wenigen cm Luft vorne und nur einigen mm (!) nach oben zu den Stiftschrauben der Sicherheitsventile, echt Glück gehabt. Rechts und links war dagegen noch reichlich Luft…
Gruß Rüdiger
ja, allerdings mit nur wenigen cm Luft vorne und nur einigen mm (!) nach oben zu den Stiftschrauben der Sicherheitsventile, echt Glück gehabt. Rechts und links war dagegen noch reichlich Luft…
Gruß Rüdiger
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Re: Eine weitere JUNG kehrt heim!
Do 21 März 2024, 16:30
Hallo,
inzwischen wurde die Lok wieder montiert und sie hat die Wasserdruckprobe und die innere Kesseluntersuchung des TÜV bestanden. Ein Manometer mit Angaben bar/Atü wurde montierte und der erste der beiden starren Puffer durch eine Pendelkupplung ersetzt.
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Außerdem wurde ein Panzerwasserstand Bauart Klinger eingebaut. Jetzt fehlt noch der Puffer hinten und ein neuer Bahnräumer dort, dann kann der Kessel im Betrieb dem Tüv vorgeführt werden. Zuvor soll noch eine Neulackierung klassisch rot/grün/schwarz samt Zierstreifen erfolgen sowie eine Politur der Stangen und möglicherweise ein paar Arbeiten am Fahrwerk. Die neuen Schilder werden auch täglich erwartet.
Gruß Rüdiger
inzwischen wurde die Lok wieder montiert und sie hat die Wasserdruckprobe und die innere Kesseluntersuchung des TÜV bestanden. Ein Manometer mit Angaben bar/Atü wurde montierte und der erste der beiden starren Puffer durch eine Pendelkupplung ersetzt.
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Außerdem wurde ein Panzerwasserstand Bauart Klinger eingebaut. Jetzt fehlt noch der Puffer hinten und ein neuer Bahnräumer dort, dann kann der Kessel im Betrieb dem Tüv vorgeführt werden. Zuvor soll noch eine Neulackierung klassisch rot/grün/schwarz samt Zierstreifen erfolgen sowie eine Politur der Stangen und möglicherweise ein paar Arbeiten am Fahrwerk. Die neuen Schilder werden auch täglich erwartet.
Gruß Rüdiger
Niederbayer, febagco, Lorenknecht, Jürgen Wening, KGB-Feldbahn, dampfhappi, M. Scholz und mögen diesen Beitrag
- michael ernstbergerLorenbremser
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Re: Eine weitere JUNG kehrt heim!
Fr 22 März 2024, 08:04
Das ich echt der Hammer, Rüdiger! Cool, weiter so!!!
Holger Dietz mag diesen Beitrag
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Re: Eine weitere JUNG kehrt heim!
Fr 22 März 2024, 08:33
Danke Michael! Gruß Rüdiger
Dieter.Hofherr mag diesen Beitrag
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Re: Eine weitere JUNG kehrt heim!
Di 02 Apr 2024, 20:47
Hallo,
inzwischen hat der Kessel die innere Prüfung plus Wasserdruckprobe bravourös bestanden und die Lok wurde zwecks Durchsicht des Fahrwerks aufgebockt und ausgeachst.
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Leider ist hier nicht alles nach unserem Standard aufgearbeitet worden und hier gibt es über die Optik hinaus einige nicht ganz unerwartete Nacharbeiten....
Gruß Rüdiger
inzwischen hat der Kessel die innere Prüfung plus Wasserdruckprobe bravourös bestanden und die Lok wurde zwecks Durchsicht des Fahrwerks aufgebockt und ausgeachst.
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Leider ist hier nicht alles nach unserem Standard aufgearbeitet worden und hier gibt es über die Optik hinaus einige nicht ganz unerwartete Nacharbeiten....
Gruß Rüdiger
Maschinist, Niederbayer, A2M517, Jürgen Wening, KGB-Feldbahn, Blix, feldbahnheini und mögen diesen Beitrag
Eine weitere JUNG kehrt heim!
Do 04 Apr 2024, 21:51
Wundert mich nicht. Wir haben gesehen, wie man in Bloofontein Loks restauriert...
M.
M.
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