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Gleisbauer
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600mm Feldbahn im Werk Leimen? (Heidelberger Zement) Empty 600mm Feldbahn im Werk Leimen? (Heidelberger Zement)

So 31 März 2024, 13:02
Ich grüße euch,

Ich bin gerade am Aufarbeiten der Geschichte unserer HK130C, Gmeinder 4313 aus 1947. Allerdings gibt es da noch ein paar Ungereimtheiten zum Geschichtlichen Ablauf und auch den möglichen Erstkunden unserer Lokomotive...

Durch einen fast schon wundersamen Zufall, habe ich die originale Ersatzteilliste und Bedienvorschrift unserer Lokomotive erhalten. Neben dem schönen Papiercover mit der Einprägung Gmeinder&Co, befindet sich auf der ersten Seite eine Hefteinlage (Siehe Bilder).

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Das Geschulte Auge erblickt dabei nicht nur die Angabe "HF130C Nr.4313, Diesel Motor Typ GN125S", sondern schon oben die Aufschrift "130PS, Lok II Werk Leimen"!

Mir ist das tatsächlich erst heute nach dem 10. Mal lesen aufgefallen! Mad

Jetzt meine meine Bitte um Mithilfe: Gab es denn im Werk Leimen der Heidelberger Cement eine Feldbahn? Ich dachte bislang nur, dass es dort mit dem Meterspurigen Streckennetz der Straßenbahn eine Art Werksverkehr gab... Die Lok ist laut Lieferliste 1947 in 600mm ausgeliefert worden! Gab es Pläne? Hat sichda jemand mit dem Werk und der Geschichte beschäftigt und kann mir dazu angaben machen? Hat jemand Kontakt zur Heidelberger Zement/ zu einem möglichen Archiv im Werk Leimen?



Was wir wissen ist, dass unsere Lok dort scheinbar nicht eingesetzt werden konnte oder es nicht gewollt wurde und sie somit spätestens Ende 1948 wieder zurück zu Gmeinder nach Mosbach gegangen sein muss. Dort erhielt entweder die Lok einen neuen Rahmen, oder das Fabrikschild eine neue Lok... Idea

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Denn spätestens am 21.03.1949 war eine neue Übersichtszeichnung zu der Lokomotive gefertigt, welche unsere Lokomotive nun als HK130C bezeichnet.

Interessant ist hierbei vorallem, dass in den HF Übersichtszeichnungen zur Lokomotive, lediglich die Rahmenmaße und Spurweite durch die neuen Angaben überschrieben wurden...

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1949 gelangte die Lok ins Werk Kiefersfelden und wurde dann dort im Verschub auf dem nicht elektifiziertem Teil der Verladeanlage bis zur Übernahme durch das Frankfurter Feldbahnmuseum im Jahr 1983, eingesetzt. Aber mehr dazu folgt demnächst im Themenbereich Aufarbeitung Very Happy

Bis dahin, danke für eure Hilfe und bleibt anständig Wink

LG aus Frankfurt

Felix Sommer (Hagen)

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600mm Feldbahn im Werk Leimen? (Heidelberger Zement) Empty Re: 600mm Feldbahn im Werk Leimen? (Heidelberger Zement)

So 31 März 2024, 18:59
Hallo Felix,
es könnte  sich hierbei um den Dyckerhoff /Portland Zement Umbau handeln.
Nach dem Schriftwechsel hierzu wurde die Lok 2578 umgebaut und erhielt vielleicht eine neue Gmeinder Nummer 4313.
Dies kann uns eventuell aber Phi herausfinden, denn zu dieser Lok habe ich kein Nationalenblatt.
Hier drei Dokumente aus dem Schriftwechsel zu dem Umbau.
Das würde auch die Spurweite erklären. Sie wurde auf 1000mm umgespurt.

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A2M517, Jürgen Wening, KGB-Feldbahn, Blix, feldbahnheini, Krohny, Spielplatzlok und mögen diesen Beitrag

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600mm Feldbahn im Werk Leimen? (Heidelberger Zement) Empty Re: 600mm Feldbahn im Werk Leimen? (Heidelberger Zement)

So 31 März 2024, 19:08
Hier noch ein Nachtrag.
Zeitlich könnte es nach der Zeichnung diese Lok sein.

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Gruß
Digger

A2M517, Jürgen Wening, KGB-Feldbahn, Blix, HF130C, feldbahnheini, Krohny und mögen diesen Beitrag

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600mm Feldbahn im Werk Leimen? (Heidelberger Zement) Empty Re: 600mm Feldbahn im Werk Leimen? (Heidelberger Zement)

So 31 März 2024, 21:35
Digger schrieb:
Das würde auch die Spurweite erklären. Sie wurde auf 1000mm umgespurt.

Hallo Digger,
danke dir für die Informationen. Allerdings ist unsere Maschine nie 1000mm spurig gewesen! Die Lokomotive kam ja nach 1949 direkt nach Kiefersfelden und war erst auf 820mm und ab 1970 nach umspurung der dortigen Strecke auf 900mm Spurweite unterwegs.

Ebenfalls fehlt an unserer jede Spur von Umbaumaßnahmen, welche so tiefgreifend sind wie an der von dir gezeigten Dyckerhof Zeichnung. Unsere hat dazu ja die "normale" HK Regelgröße...

Was ich mich aber jetzt zudem auch frage: Das Werk in Kiefersfelden, in welchem unsere Lok ab 1949 lief, ist meines Wissens nach ebenfalls durch Heidelberger Zement betrieben worden... oder irre ich mich da?

Hier ein Bild unserer Lok.

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LG
Felix Sommer "Hagen"

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600mm Feldbahn im Werk Leimen? (Heidelberger Zement) Empty Re: 600mm Feldbahn im Werk Leimen? (Heidelberger Zement)

Mo 01 Apr 2024, 11:30
Zu der Geschichte der HK130C (bei der ich vor kurzem mitfahren durfte, vielen Dank!) kann ich zwar nichts beitragen, aber zum Zementwerk Leimen und den Feldbahnen der dazu gehörigen Steinbrüche. Natürlich gab es wie überall dort viel Feldbahn.

Fangen wir an mit der Bahn zwischen dem Werk Leimen und den Steinbruch Nußloch, die 1911 von der Seilbahn abgelöst wurde, von der ich schon an anderer Stelle berichtete:
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Der Verladestollen in Nußloch 1902:

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Das Werk Leimen 1902:

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Angeblich eine Gmeinder im Steinbruch Nußloch vor einem Rollochfeld 1933. Für mich sieht das aber eher nach einer Deutz aus:

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Ein weiteres Rollochfeld:

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Zur Erläuterung des Rollochabbaus dient am besten dieses Schema. Im Hauptförderstollen fuhr eine elektrifizierte Feldbahn, der Rollochbetrieb wurde 1955 eingestellt. Bis dahin waren immerhin 1200m unterirdische Strecke vorhanden.

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Ein Bild von der Aufwältigung einer Förderstrecke:

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Das Mundloch des Förderstollen ist noch erhalten. Die Größe täuscht, darin war zweigleisiger Betrieb mit Fahrdrahtloks:

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Die Ablösung sah dann so aus, Gummiloren 1959:

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Nun gibt es ja noch den Steinbruch direkt über dem Werk in Leimen. Hier gab es eine Feldbahnbrücke über die B3, die erst vor kurzem abgerissen wurde, leider finde ich gerade kein Bild.
Aber ein Bild als der Bremsberg in Betrieb war, der Eingang des 230m langen Tunnels, durch den die Loren liefen, ist im Bildhintergrund zu erahnen.

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Gehen wir doch mal rein.

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Wie man an den Überesten auf den Bildern sieht, waren nach der Feldbahn auch Förderbänder im Tunnel montiert.
Im Leimener Steinbruch soll es laut Literatur auch drei Lokomotiven gegeben haben. Da die Loren auf dem Bild allerdings keine Kupplung und Puffer haben, darf das angezweifelt werden, es könnte auch nur Handbetrieb gegeben haben.
Es gab auch noch ein Steinbruch in Rohrbach, der vollständig rekultiviert ist.
Fazit: Eine derart große Lok würde nur im Nußlocher Steinbruch Sinn machen, doch hier waren die Hauptstrecken elektrisch und was soll man auf den Nebenstrecken oder unter Tage mit dem Brocken gewollt haben? Wahrscheinlicher war die Bestellung für ein anderes Werk und das lief über die Hauptverwaltung in Heidelberg...?

Bildquellen:
Heimatbuch Nußloch
HeidelbergMaterials

_________________
viele Grüße, Matthias

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600mm Feldbahn im Werk Leimen? (Heidelberger Zement) Empty Re: 600mm Feldbahn im Werk Leimen? (Heidelberger Zement)

Mo 01 Apr 2024, 15:08
In Kiefersfelden waren die Loks nicht nur im hinteren Bereich im Einsatz sondern auf der gesamten Strecke. Die Elektrifizierung kam erst mit der Umspurung auf 900mm. Auch gab es in Kiefersfelden einen "Rolllochabbau", dieser Zweigte von der Hauptstrecke ab, überquerte den dortigen Bach und ging dann direkt in einen Stollen über. Das Profil des Stollens hat eine HF150 locker aufgenommen, an der Decke sieht man sogar noch die Dieselrußspuren des Auspuffs. Die Besucher des ersten Kipploretreffens in Ainring erinnern sich sicher an diese Anlage, denn da waren wir drin. (Eigentlich könnten wir jetzt die Bilder mal online Stellen, das Mundloch ist inzwischen Verplombt).



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600mm Feldbahn im Werk Leimen? (Heidelberger Zement) Empty Re: 600mm Feldbahn im Werk Leimen? (Heidelberger Zement)

Mo 01 Apr 2024, 19:02
Hallo Matthias,
danke für die informationen und vorallem die sehr interessanten Bilder! Very Happy

Könntest du dir vorstellen, dass es vor der Umstellung auf "Gummiloren" Pläne gab, mit großen Disellokomotiven den Transport zu ersetzen? Wenn die Pläne möglicherweise verworfen wurden, würde es Sinn ergeben, dass die Lok(s) zwar dafür geplant, aber dann eben aufgrund der Alternative nicht dort eingesetzt werden sollten und somit die Umspurung und die Umsetzung nach Kiefersfelden stattfand?!


Hallo Christian,
davon wusste ich bislang noch nichts, danke dir!
Hast du denn Bilder der Stollen wo die Loks eingesetzt wurden? Weißt du, ob es mehrere HK130C dort gab, oder doch nur die beiden Lokomotiven (Gmeinder 4313, heute FFM und Gmeinder 4247, noch immer Kiefersfelden)? Ich kenne leider keine Listen aus dem dortigen Betrieb und war leider noch nie selbst vor Ort...

Ich freue mich auf die Bilder Smile


Glaubt ihr, dass wir nun davon ausgehen können, dass unsere Lok (Gmeinder 4313) zusammen mit einer oder mehreren anderen für eine mögliche Betriebsumstellung für Leimen geplant waren, dann dort aber aufgrund anderer, wahrscheinlich kostengünstigeren Alternativen (Gummitraktion) nicht zum Einsatz kamen und somit die Lok für Kiefersfelden umgebaut wurde?!

Hat jemand Ideen dazu?


Ich habe gerade nochmal auf der Heeresfeldbahnseite nachgeschaut. Die Gmeinder 4247, kam laut dortigen Angaben erst 1970 nach Kiefersfelden... Allerdings ist es interessant, dass diese Lok an ihrem vorherigen Einsatzort ebenfalls auf 820mm umgespurt worden sein soll... (Ist angeblich 1963 für die Hamburger Firma G. Hasse auf 820mm umgebaut worden...)

Euch schonmal vielen lieben Dank für die Hinweise und Hilfe! Very Happy

LG aus Frankfurt

Felix Sommer (Hagen)

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600mm Feldbahn im Werk Leimen? (Heidelberger Zement) Empty Re: 600mm Feldbahn im Werk Leimen? (Heidelberger Zement)

Mi 03 Apr 2024, 20:59
Hallo,

Glückwunsch zum Erwerb der Lok!

Ich habe den Faden gerade erst entdeckt, Freitag kann ich detailierte Daten einstellen.

Jetzt nur auf die Schnelle:
zur 4247 habe ich Lieferdatum 21.03.1947 an Hasse, Hamburg für Harms & Marcus, Hamburg /11.1950 umgebaut auf 820mm Spurweite /09.10.1962 Einbau Westinghouse Bremsanlage
zur 4314 habe ich Lieferdatum 05.08.1947 an Breidenbach, Mannheim /22.04.1949 umgespurt auf 900mm [vmtl. Rahmenneubau]/11.1963 Einbau Westinghouse-Druckluftanlage

Das Ganze ist mit handschriftlichen Einträgen bei Gmeinder dokumentiert, Freitag stelle ich die Scans ein.

Die Info mit Leimen Werk II für die 4313 ist mir neu, aber sehr spannend! Bei Gmeinder ist der Empfänger der Händler Breidenbach, Mannheim.
Kiefersfelden hatte bis zur Elektrifizierung 1970 eine Spurweite von 820 mm. 1962/1963 wurde der Betrieb in Kiefersfelden modernisiert und alle Loks mit Druckluftanlagen ausgesattet. Es gab noch weitere 820mm Gmeinder Loks in Kiefersfelden, unter andere die 5283 von 1962, eine 160 PS Lok, neu geliefert nach Kiefersfelden in 820 mm Spurweite. Desweiteren min zwei Loks aus den 30er Jahren.

Nun wird es spannend bei der 4313: im Jahr 1949 steht bei Gmeinder definitiv "in 900 mm Spurweite ausgeliefert", wenn dies stimmt, dann wurde die Lok 1949 NICHT nach Kiefersfelden geliefert, den da hatte man ja noch 820mm. Jedoch ist für 1963 der Einbau der Druckluftanlage dokumentiert, zu diesem Zeitpunkt müsste sie also doch schon in Kiefersfelden gewesen sein, und eben auf 820 mm.

Die Lok hat in ihrem Lokleben wohl so viele Spurweitenwechsel mitgemacht wie kaum eine andere Feldbahnlok.

Grüße
phi

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600mm Feldbahn im Werk Leimen? (Heidelberger Zement) Empty Andere 900mm Werkbahn von Heidelberger Zement AG in der BRD?

Mo 08 Apr 2024, 10:07
Moin in die Runde,

Danke Phi für deine wertvollen Infos! Smile



Dann wäre jetzt interessant zu wissen, ob die Heidelberger Zement AG irgendwo anders in der BRD eine 900mm Werkbahn zwischen 1949 und 1960 betrieben hat.

Hat da jemand einen Hinweis?!

LG aus Frankfurt

Felix Sommer ("Hagen")
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600mm Feldbahn im Werk Leimen? (Heidelberger Zement) Empty Re: 600mm Feldbahn im Werk Leimen? (Heidelberger Zement)

Mo 08 Apr 2024, 12:50
Hallo zusammen,

da ich an dem Thema auch schon eine Weile dran bin, habe ich mich jetzt mal auf die Suche nach einer Antwort auf die Frage von Felix gemacht und bin im Henschel-Lieferverzeichnis fündig geworden.
Netterweise hat das schon mal jemand aufgeschrieben: [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]

Es gab also eine 900mm-Werkbahn in Leimen, die Anfang der 60er a.D. ging. Damit dürfte sowohl die Lieferung nach Leimen, als auch der Umbau für Kiefersfelden um 1960 erklärbar sein.

titus, lorenpapst und O&K_RL1a mögen diesen Beitrag

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