Kirchlinteln, ehemaligen Ziegelei an der Deelsener Straße
Mi 09 Sep 2009, 08:31
Aus "Weser Kurier" vom 09.09.2009:
Feldbahn schnauft erstmals über die Gleise
Kirchlinteln. Eine alte Feldbahn hat am Sonntag, 13. September, Premiere: Auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei an der Deelsener Straße wird am Tag des offenen Denkmals eine historische Feldbahn schnaufen, die auch Passagiere mitnimmt. Die beiden 24-jährigen Studenten und Eisenbahnfreunde Jonathan Günther und Holger Ziehm haben am Ortsausgang von Kirchlinteln eine fast 500 Meter Gleisstrecke verlegt.
Feldbahnen übten schon immer einen magischen Reiz auf Holger Ziehm aus. Über Jahre hinweg sammelte er daher alles, was dazugehört. Einen passenden Platz für seine Schienen, Lokomotiven, Loren und Pritschenwagen hatte er an der alten Ziegelei an der Deelsener Straße gefunden. Seit 2007 sie dort eine Gleisanlage aufgebaut, die es ermöglicht, die Fahrzeuge zu bewegen und so betriebsfähig zu erhalten.
Auf dem Gelände wurde bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine Ziegelei betrieben. In diesem vorindustriellen Betrieb wurden die Ziegel noch per Hand geformt und in einem sogenannten Deutschen Ofen gebrannt. Eingestellt wurde die Fertigung wahrscheinlich, als in der Nachbarschaft ein neues Werk mit einem modernen Ringofen eröffnete.
Vier historische Diesellokomotiven
Teile der alten Ziegelei wurden als Wohnhaus erhalten und dienen heute als Unterstand für die Loks. Der Fahrzeugpark besteht derzeit aus vier historischen Diesellokomotiven, die alle im nordwestdeutschen Raum im Einsatz waren. Das sind: Jung 7776 von 1938, 18 PS, 3,2 t aus einem Torfwerk bei Bad Zwischenahn; Strüver Schienenkuli von 1939, 6 PS, 0,75 t aus einer Ziegelei in Bordenau; Schöma 1086 von 1949, 28 PS, 3,5 t von einer Baufirma in Bremen-Mahndorf; Diema 2183 von 1958, 22 PS, 3,3 t aus einer Ziegelei in Verden.
Dazu kommen noch circa 30 Loren unterschiedlicher Bauart, vom einfachen Schiebewagen aus einem Torfstich im Verdenermoor über eine Lore einer Bremer Tiefbaufirma bis hin zum kompletten Zug einer Verdener Ziegelei.
Feldbahnen, berichtet Ziehm, waren bis zum Ende des 20. Jahrhunderts unentbehrliche Helfer in vielen Bereichen der Industrie. Mit diesen kleinen, leichten und flexiblen Bahnen wurde Ton in Ziegeleien transportiert und Torf aus dem Moor geholt. Auch fand man sie im Bergbau und auf größeren Baustellen.
Feldbahn früher Transportmittel
In den 60er Jahren begann die Ablösung der Feldbahnen durch moderne Transportmittel. Lastwagen, Förderbänder und Gabelstapler übernahmen jetzt die Aufgabe der Feldbahnen. Bis auf einige Ausnahmen in der Torfindustrie ist das Transportsystem Feldbahn mittlerweile fast vollständig verschwunden.
Zum Tag des offenen Denkmals wollen die Hobbyeisenbahner die Anlage das erste Mal der Öffentlichkeit vorstellen. Zum Fahren mit Passagieren werden aus dem Raum Osnabrück drei Personenwagen ausgeliehen. Altertümliche Gerätschaften und alte Bilder, die von dem Archivierungsteam des Heimatvereins vorgeführt werden, versprechen einen unterhaltsamen Tag. Für das leibliche Wohl der Besucher ist ebenfalls gesorgt, melden die Organisatoren.
In Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Kirchlinteln gibt es ein Programm von 10 bis 18 Uhr. Über den Einsatz dieser Bahn in der Ziegelei will Hermann Cordes, ehemaliger Besitzer dieser Betriebstätte, von 14 bis 18 Uhr ausführlich informieren.
LG
Manfred
Feldbahn schnauft erstmals über die Gleise
Kirchlinteln. Eine alte Feldbahn hat am Sonntag, 13. September, Premiere: Auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei an der Deelsener Straße wird am Tag des offenen Denkmals eine historische Feldbahn schnaufen, die auch Passagiere mitnimmt. Die beiden 24-jährigen Studenten und Eisenbahnfreunde Jonathan Günther und Holger Ziehm haben am Ortsausgang von Kirchlinteln eine fast 500 Meter Gleisstrecke verlegt.
Feldbahnen übten schon immer einen magischen Reiz auf Holger Ziehm aus. Über Jahre hinweg sammelte er daher alles, was dazugehört. Einen passenden Platz für seine Schienen, Lokomotiven, Loren und Pritschenwagen hatte er an der alten Ziegelei an der Deelsener Straße gefunden. Seit 2007 sie dort eine Gleisanlage aufgebaut, die es ermöglicht, die Fahrzeuge zu bewegen und so betriebsfähig zu erhalten.
Auf dem Gelände wurde bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine Ziegelei betrieben. In diesem vorindustriellen Betrieb wurden die Ziegel noch per Hand geformt und in einem sogenannten Deutschen Ofen gebrannt. Eingestellt wurde die Fertigung wahrscheinlich, als in der Nachbarschaft ein neues Werk mit einem modernen Ringofen eröffnete.
Vier historische Diesellokomotiven
Teile der alten Ziegelei wurden als Wohnhaus erhalten und dienen heute als Unterstand für die Loks. Der Fahrzeugpark besteht derzeit aus vier historischen Diesellokomotiven, die alle im nordwestdeutschen Raum im Einsatz waren. Das sind: Jung 7776 von 1938, 18 PS, 3,2 t aus einem Torfwerk bei Bad Zwischenahn; Strüver Schienenkuli von 1939, 6 PS, 0,75 t aus einer Ziegelei in Bordenau; Schöma 1086 von 1949, 28 PS, 3,5 t von einer Baufirma in Bremen-Mahndorf; Diema 2183 von 1958, 22 PS, 3,3 t aus einer Ziegelei in Verden.
Dazu kommen noch circa 30 Loren unterschiedlicher Bauart, vom einfachen Schiebewagen aus einem Torfstich im Verdenermoor über eine Lore einer Bremer Tiefbaufirma bis hin zum kompletten Zug einer Verdener Ziegelei.
Feldbahnen, berichtet Ziehm, waren bis zum Ende des 20. Jahrhunderts unentbehrliche Helfer in vielen Bereichen der Industrie. Mit diesen kleinen, leichten und flexiblen Bahnen wurde Ton in Ziegeleien transportiert und Torf aus dem Moor geholt. Auch fand man sie im Bergbau und auf größeren Baustellen.
Feldbahn früher Transportmittel
In den 60er Jahren begann die Ablösung der Feldbahnen durch moderne Transportmittel. Lastwagen, Förderbänder und Gabelstapler übernahmen jetzt die Aufgabe der Feldbahnen. Bis auf einige Ausnahmen in der Torfindustrie ist das Transportsystem Feldbahn mittlerweile fast vollständig verschwunden.
Zum Tag des offenen Denkmals wollen die Hobbyeisenbahner die Anlage das erste Mal der Öffentlichkeit vorstellen. Zum Fahren mit Passagieren werden aus dem Raum Osnabrück drei Personenwagen ausgeliehen. Altertümliche Gerätschaften und alte Bilder, die von dem Archivierungsteam des Heimatvereins vorgeführt werden, versprechen einen unterhaltsamen Tag. Für das leibliche Wohl der Besucher ist ebenfalls gesorgt, melden die Organisatoren.
In Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Kirchlinteln gibt es ein Programm von 10 bis 18 Uhr. Über den Einsatz dieser Bahn in der Ziegelei will Hermann Cordes, ehemaliger Besitzer dieser Betriebstätte, von 14 bis 18 Uhr ausführlich informieren.
LG
Manfred
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