Russischer Verschub im Eisenbahnmuseum Bochum Dahlhausen
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Louis S.
Markus Brunner
Einpufferbahner
Niels
8 verfasser
Russischer Verschub im Eisenbahnmuseum Bochum Dahlhausen
So 13 Sep 2009, 04:31
Hallo Zusammen,
Am Donnerstagnachmittag klopfte ein Kollege von der Breitspurfraktion an unsere Feldbahnbude und suchte tatkräftige Unterstützung um einen Säuretopfwagen von Hand zu verschieben. Dieser war im Weg, da am nächsten Tag der Radlader einer benachbarten Firma vorbei kommen und unseren defekten Radlader aus seiner Garage ziehen sollte. Da wir nicht gerade übermäßig motiviert waren einen Wagen der seit über 3 Jahren nicht mehr bewegt wurde von Hand über einen Überweg mit zugefahrenen Spurrillen zuschieben, wurde kurzerhand unsere Diema angekurbelt.
Nachdem die Hemmschuhe entfernt wurden konnte es losgehen. Unter den wachsamen Blicken unseres technischen Leiters wurde das Stahlseil verlängert und der Wagen an unsere Lok gehängt.
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Der junge Kollege, seines Zeichens Profieisenbahner bei DBSchenkerRaillionCargoLogistic (oder wie sich die Lkw-Spedition mit den roten Güterzugloks jetzt auch immer nennt) verfolgte das ganze unterfangen mit großer Skepsis.
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Und los gings
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mittlerweile hatte ein anderer Profieisenbahner die Bremse des Säuretopfwagens besetzt.
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Der Kutscher und sein Pferd
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Nach gut 5 Minuten war der Spuk vorbei, der Säuretopfwagen an seinem neuen Platz und unser junger Güterzuglokführer ist zu der Ansicht gekommen, dass wir doch total wahnsinnig wären. Wir Feldbahner hingegen haben unsere Sachen zusammengepackt und uns wieder den Vorbereitungen für die Museumstage am 19. und 20. September gewidmet.
Niels
Am Donnerstagnachmittag klopfte ein Kollege von der Breitspurfraktion an unsere Feldbahnbude und suchte tatkräftige Unterstützung um einen Säuretopfwagen von Hand zu verschieben. Dieser war im Weg, da am nächsten Tag der Radlader einer benachbarten Firma vorbei kommen und unseren defekten Radlader aus seiner Garage ziehen sollte. Da wir nicht gerade übermäßig motiviert waren einen Wagen der seit über 3 Jahren nicht mehr bewegt wurde von Hand über einen Überweg mit zugefahrenen Spurrillen zuschieben, wurde kurzerhand unsere Diema angekurbelt.
Nachdem die Hemmschuhe entfernt wurden konnte es losgehen. Unter den wachsamen Blicken unseres technischen Leiters wurde das Stahlseil verlängert und der Wagen an unsere Lok gehängt.
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Der junge Kollege, seines Zeichens Profieisenbahner bei DBSchenkerRaillionCargoLogistic (oder wie sich die Lkw-Spedition mit den roten Güterzugloks jetzt auch immer nennt) verfolgte das ganze unterfangen mit großer Skepsis.
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Der Kutscher und sein Pferd
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Nach gut 5 Minuten war der Spuk vorbei, der Säuretopfwagen an seinem neuen Platz und unser junger Güterzuglokführer ist zu der Ansicht gekommen, dass wir doch total wahnsinnig wären. Wir Feldbahner hingegen haben unsere Sachen zusammengepackt und uns wieder den Vorbereitungen für die Museumstage am 19. und 20. September gewidmet.
Niels
- EinpufferbahnerDrehscheibendreher
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Re: Russischer Verschub im Eisenbahnmuseum Bochum Dahlhausen
Mo 14 Sep 2009, 07:58
Das hast ja schön geknippst war ne lustige Sache und nach dem gerüttel auf der Diema mit anständigem Geräuschpegel ärger ich mich das wa keine Videokamera mit hatten.
Es ist doch immer wieder schön zu sehen das man mit der Feldbahn Regelspurbahner faszinieren kann
Gruß Stefan
Es ist doch immer wieder schön zu sehen das man mit der Feldbahn Regelspurbahner faszinieren kann
Gruß Stefan
- Markus BrunnerFeldbahnspezialist
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Re: Russischer Verschub im Eisenbahnmuseum Bochum Dahlhausen
Mo 14 Sep 2009, 19:13
Wieso nennt man das "Russischer Verschub"?
Rangieren mit Ketten oder Seilen war und ist in dieser Machart weltweit völlig gebräuchlich. Bei vielen geländebedingten Situationen geht das gar nicht anders.
Ein Beispiel: In CH-Biel fuhr bis anfangs 90-er Jahre eine meterspurige Werkbahn mit Rollschemelbetrieb. Sie diente einem Schwellenwerk und einer Drahtfabrik. An beiden Endpunkten wurden die Normalspurwagen ausschliesslich mit Seilzug über Parallelgleise auf- und abgerollt. Das ging rund 100 Jahre lang täglich so und funktionierte mit entsprechender Vorsicht des routinierten Personals bestens.
Rangieren mit Ketten oder Seilen war und ist in dieser Machart weltweit völlig gebräuchlich. Bei vielen geländebedingten Situationen geht das gar nicht anders.
Ein Beispiel: In CH-Biel fuhr bis anfangs 90-er Jahre eine meterspurige Werkbahn mit Rollschemelbetrieb. Sie diente einem Schwellenwerk und einer Drahtfabrik. An beiden Endpunkten wurden die Normalspurwagen ausschliesslich mit Seilzug über Parallelgleise auf- und abgerollt. Das ging rund 100 Jahre lang täglich so und funktionierte mit entsprechender Vorsicht des routinierten Personals bestens.
- Louis S.Dampflokführer
- Anzahl der Beiträge : 717
Name : Steffen Nauk
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Re: Russischer Verschub im Eisenbahnmuseum Bochum Dahlhausen
Mo 14 Sep 2009, 19:46
...in Hosena war`s doch auch so. Ist doch nichts besonderes.
Gruß Steffen
Gruß Steffen
Re: Russischer Verschub im Eisenbahnmuseum Bochum Dahlhausen
Mo 14 Sep 2009, 21:02
Hallo Ihr Strippenzieher,
für Seilverschub und Verzurren auf Fähren haben die meisten Wagen seitliche Haken.
Damit werden die Kräfte zum Nebengleis besser abgeleitet und man kann auch mitten
in einer Wagengruppe ein Seil fachgerecht befestigen - das Arbeiten mit Seilen ist
schließlich nicht ungefährlich!
meint
der Damaszierer
edit: Schaut mal unter [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
da sind aktuelle Fotos vom Seilverschub der Zillertalbahn zu sehen. (Mitte des Beitrags)
für Seilverschub und Verzurren auf Fähren haben die meisten Wagen seitliche Haken.
Damit werden die Kräfte zum Nebengleis besser abgeleitet und man kann auch mitten
in einer Wagengruppe ein Seil fachgerecht befestigen - das Arbeiten mit Seilen ist
schließlich nicht ungefährlich!
meint
der Damaszierer
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Re: Russischer Verschub im Eisenbahnmuseum Bochum Dahlhausen
Mo 14 Sep 2009, 21:38
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wie Steffen schon schreibt... Keine Seltenheit...
Grüsse Sven K.
wie Steffen schon schreibt... Keine Seltenheit...
Grüsse Sven K.
Re: Russischer Verschub im Eisenbahnmuseum Bochum Dahlhausen
Mo 14 Sep 2009, 21:41
Ich hätte auch noch ein schönes Beispiel für die relative Alltäglichkeit dieser Rangiermethode: Die 600mm-spurige Jung ZL 105 des Marmorwerkes Gundelsheim (Mittelfranken, b. Treuchtlingen) wurde einzig für diesen Zweck angeschafft. Sie bediente nie die Feldbahn in den Marmorbruch - das erledigte eine EL 110 - sondern ausschließlich den regelspurigen Gleisanschluß. Allerdings verlief das 600mm-Gleis hier in der Mitte des Regelspurgleises, im Bereich der Anschlußweiche aber daneben. Kann man also eigentlich auch nur mit Seil o. ä. gearbeitet haben. Erst nach Aufgabe des Anschlusses in den 70ern wurde das Anschlußgleis in ein Schiebebühnengleis für die Steinsägerei umgewandelt, dessen Schiebebühne wiederum von der Jung verschoben wurde.
Grüße
Jürgen Wening
Grüße
Jürgen Wening
Re: Russischer Verschub im Eisenbahnmuseum Bochum Dahlhausen
Mo 14 Sep 2009, 21:53
Wer es in Echt einmal erleben möchte, dem empfehle ich die Schmiegeler Kreisbahn in Polen. Dort wird auf diese Art der Rollwagenverkehr in Stare Bojanowo (Alt Boyen) abgewickelt, etwa 1-3 mal pro Woche, Tendenz fallend. Dort zieht eine Lxd2 mit Seil an einer uralten Rampe die Regelspurgüterwagen auf die Rollwagen; Das ist einfach nur wunderschön.
Gruß, zombie.
Gruß, zombie.
Re: Russischer Verschub im Eisenbahnmuseum Bochum Dahlhausen
Mo 14 Sep 2009, 22:16
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Genau! In Gniezno sah es so aus...
Grüsse Sven K.
Genau! In Gniezno sah es so aus...
Grüsse Sven K.
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