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karlik
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Aufarbeitung Getriebe Gls30 Empty Aufarbeitung Getriebe Gls30

Do Dez 12, 2013 5:54 am
Ich stelle die Fotostory von der Aufarbeitung der Gangschaltung einer Gls30. Praktisch das ganze Innenleben wurde ausgetauscht, nur die Trommeln und Kegel sind geblieben. Die Schaltung wurde leicht umgebaut und besitzt eine Kegelradübersetzung aus einem Traktor aus Gründen des Durchhaltevermögens, denn sie wird in harten Bedingungen benutzt. Außer der Übersetzung ist die umgebaute Schaltung identisch mit der einer O&K MD2
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Aufarbeitung Getriebe Gls30 Empty Re: Aufarbeitung Getriebe Gls30

Fr Dez 13, 2013 12:19 am
Hallo Marcin,

sehr interessanter Beitrag! Danke für die Fotos! Nach meiner Erkenntnis stammen die Getriebe der GLS 30 Loks alle aus der ehemaligen CSSR (Loktypen BN 30 /BN 30 R/BN 30 U) und wurden nach Polen importiert. Die Bauart des Getriebes ist von der O&K Type MD 2 übernommen und fast 100% gleich.

Bitte gern mehr Bilder...

Grüße Sven K.
karlik
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Aufarbeitung Getriebe Gls30 Empty Re: Aufarbeitung Getriebe Gls30

Di Dez 17, 2013 6:08 am
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Aufarbeitung Getriebe Gls30 Empty Re: Aufarbeitung Getriebe Gls30

Mi Dez 18, 2013 10:25 pm
Hallo Sven,
die Geschichte der Gangschaltung der Gls30 in Polen, wasgleichzeitig die Geschichte der ganzen Lok ist, sieht folgend aus:
Zufällig besitze ich die gesamte Konstruktionsdokumentation von Gls20, 25 sowie 30, sodass ich etwas zum Thema sagen kann.
Nach dem 2. Weltkrieg verblieben in Polen sehr viele deutsche, englische und französische Loks verschiedener Hersteller deren Aufarbeitungen auf Grund der vielfältigen Konstruktionen sowie der schwierigen Beschaffung von Ersatzteilen für Motoren viele Probleme bereitete.
Das in Gliwice (Gleiwitz) entstandene Ausbesserungswerk für Baumaschinen Nr. 5 in der Hafenstraße (ulica Portowa) 2 begann sich in der Reparatur von Schmalspurloks (besonders für den Bauzugdienst, aber nicht nur) zu spezialisieren. Man reparierte vor allem Loks aus dem Hause Deutz, Gmeindner, O&K, Jung sowie der englischen Firma Ruston. In den 50-er Jahren entstand das Konzept mit Hilfe der gewonnenen Erfahrungen eine Lok eigener Konstruktion zu bauen.
Die Lok hatte 3 Hauptkonstrukteure, deren Nachnamen mit G, L, und S begannen, daher die Lokbezeichnung. Als Randinfo will ich dazusagen, dass kaum jemand in Polen Informationen über diese Bezeichnungen besitzt; oftmals wird das Kürzel fälschlicherweise als Grubendiesellok (górnicza lokomotywa spalinowa) gedeutet, was vollkommen falsch ist.
Während des Baus wurde das Fahrwerk den Gmeinder-Loks nachempfunden, die Gangschaltung hingegen stammt aus polnischer Produktion, es ist die gleiche wie bei der Wls 40. Während der Benutzung des Prototyps wurden Schwierigkeiten mit der Benutzung dieser Gangschaltung festgestellt, da es schwer war die Hebel zu bedienen wenn man seitlich saß, und man musste eine zusätzliche Kupplung treten. In den folgenden Exemplaren wurde die Gangschaltung der O&K MD2 entnommen, diese Schaltung wiederum begann man in Gleiwitz herzustellen. Diese Gangschaltung war mit der originalen O&K Schaltung identisch und ihre Teile waren austauschbar.
Zum Antrieb der Lokomotiven wurde ein S62 Motor bei der Gls20 verwendet, später ein S322 für die Gls25 und Gls30.
Die Gls20-er besaßen keine Entlaster am Rahmen, bei Gls20 und 25 bestand die Umbauung des Kühlers aus 2 Löchern, deren Form an die Front eines BMW-s erinnert, bei der Gls30 war das nur ein Loch mit angeschweißten senkrechten Stäben.
Die Lokomotive Gls70, von denen 2 Stück produziert wurden, besaß einen S324 Motor und ein elektrisches Getriebe dass den Antrieb mittels zweier Motoren auf die Achsen übertrug. Sie ging nicht in Serie, weil gerade die Massenproduktion der Wls40 lief.
Gruss Marcin
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Aufarbeitung Getriebe Gls30 Empty Re: Aufarbeitung Getriebe Gls30

Fr Dez 20, 2013 10:24 pm
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Aufarbeitung Getriebe Gls30 Empty Re: Aufarbeitung Getriebe Gls30

Fr Dez 20, 2013 11:07 pm
Hallo Marcin,

Rein aus Neugierde, gibt es Bilder der zwei GLS70, oder weist du wie diese Maschinen aussahen? Der dieselelektrische Antrieb hört sich interessant an.

Noch etwas zum Getriebe:
Die GLS aus der Ziegelei Niezabyszewo hatte "MD2S" (das tschechische S mit Accent) auf den Lagerschalen stehen, daher vermuteten wir die Getriebe wurden aus Tschechien zugeliefert, ggf. kamen aber auch Ersatzteile aus Tschechien? Das Getriebe wurde ja zu dem Zeitpunkt in identischer Version für die BND30 bzw deren Vorgänger in Tschechien gebaut.

Auf dem Getriebe sind übrigens die Nummern 12904 sowie 13109 eingeschlagen, auf dem Puffer der Lok nur die Nummer 13109.

Grüße
phi
karlik
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Aufarbeitung Getriebe Gls30 Empty Re: Aufarbeitung Getriebe Gls30

Di Dez 24, 2013 11:00 am
Hallo
Soweit ich weiß wurden alle Teile für die Gls30 in Polen gefertigt. Die tschechischen Teile in der Gangschaltung kann man dadurch erklären, dass in Gleiwitz Gls30 hergestellt wurden, und man parallel andere Lokomotiven aufarbeitete, darunter MD2s; daher ist es möglich, dass man der Gls aus Niezabyszewo bei der Reparatur eine tschechische Gangschaltung einbaute, die beiden sind ja identisch. Evtl. hat man Teile aus der MD2s montiert. Mit der Loknummerierung herrschte allgemein ein großes Chaos, denn es kam vor, dass man eine Lok zur Reparatur schickte, und am gleichen Tag eine andere Lok quasi als Ausgleich bekam, die dann die Schilder der zu reparierenden Lok bekam, sodass den Dokumenten nach eine Hauptuntersuchung einen Tag dauerte. Nicht selten war eine Lok die aus der Werkstatt kam, außer den reparierten Einheiten, stärker abgenutzt als zum Zeitpunkt als sie in die Werkstatt fuhr, aber so war das im Sozialismus, die Produktion durfte nicht stehen, und deshalb geschahen solche Kuriositäten. Falls jemand braucht: Ich habe viele neue Teile für Gls30.
Gruss Marcin
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