Aufarbeitung HK130C, Gmeinder 4313/ 1947
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Aufarbeitung HK130C, Gmeinder 4313/ 1947
Hier berichte ich euch über die Aufarbeitung von der D5 des Frankfurter Feldbahnmuseums. Eine Gmeinder HK130C, Fabr.Nr. 4313, Bj 1947.
Sie gelangte schon 1983, noch während der Zeit im ehemaligen Trambahndepot in Frankfurt Bockenheim durch eine Eigentümergemeinschaft in den Bestand des Frankfurter Feldbahnmuseums. Eigesetzt werden konnte die Maschine allerdings noch nicht, da sie zum Einen damals die größte Lokomotive in Frankfurt war und zudem noch durch den Betrieb in Kiefersfelden eine Spurweite von 900mm besaß.
Erst 1990, zum 15 Jährigen Jubiläum, konnte die Maschine auf 600mm wieder eingesetzt werden. Zuvor musste allerdings ein ganzer Zylinderkopf getauscht werden, welcher damals noch über ein Bahnbetriebswerk und dem Lager von KöF Ersatzteilen bezogen werden konnte... Preis: Ein Kasten Bier für die Lageristen
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(Ich meine ich habe das Bild aus einem alten museumsführer von uns abfotografiert... wer allerdings die Rechte an dem Bild hat, schribt es mir gerne )
Hier ist die Lok frisch am neuen Domizil am Rebstock eingetroffen und ist zum Umspuren aufgebockt. Aufgrund interner Streitigkeiten, kam die Lok erst nach einer kurzen Unterstellung bei der Historischen Eisenbahn im Frankfurter Osthafen auf das Vereinsgelände.
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Ein Diabild vom 15 Jährigen jubiläum 1990. Eher schlecht abfotografiert, zeigt es trotzdem schön, wie sie noch in Grundierung und im nicht wirklich aufgearbeiteten Zustand in Betrieb in Frankfurt ging. Damals zeigte sich die Lokomotive noch fast in ihrem letzten Betriebszustand: statt der gelben Lackierung in Kiefersfelden, zeigte sich die Lok dann jedoch nach einer Pinsel-HU in einem rot-schwarzen Farbkleid. Hierzu ein weiteres Bild aus unserem Archiv...
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Typisches Erscheinungsbild der beiden Kiefersfeldener Lokomotiven, war das große Panoramafenster auf der Führerhausrückseite...
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Ein doch etwas ungewöhnliches Erscheinungsbild, wer die gewohnte Rückwand von den Standarttypen der HF130C kennt.
Doch schon damals zeigen sich Probleme am Wasserkreislauf: Neben kleineren Undichtigkeiten an Pumpe, Leitungen und abgezerrten Dichtflächen, muss vorallem der Wasserkühler ordentlich einen Abbekommen haben. Denn Kühlerdicht half nicht mehr und setzten den restlichen Kühlmittelkreislauf zu. Nach ihrem nicht mal 15 Jahre langen Einsatz im Betrieb des FFM, musste die Lok erneut abgestellt werden. Nunmehr verkauft an eine neue Eigentümergemeinschaft im FFM, wurde die Lok für eine weitere Aufarbeitung teilzerlegt. Ebenso sollte ein "originaler" Zustand der Lok geschaffen werden, weshalb die Druckluftanlage aus Kiefersfelden, das Panoramafenster, das Dreilicht-Spitzensignal, die glatten und für Nachkriegs HF130c typischen Motorvorbaubleche und weitere kleine Details abgebaut und dem Schrottcontainer zugefügt wurden. Zur gleichen Zeit gelangte die HF130C (Windhoff Fabr.Nr. 753, Bj. 1943) in den Bestand des FFM und wurde in einen HF-Zustand zurückverstzt.
Als sich dann ca. 2010 die damaligen Eigentümer aus dem FFM zurückzogen und zur Normalspur gingen, übernahm ein anderes Mitglied die aufgerissene Bausstelle. Aufgrund vieler anderer Verpflichtungen hinsichtlich des FFM´s, ging es allerdings nur träge an der Reperatur und Aufarbeitung der Lok zu. Sein Wunsch: Er wollte die Lokomotive aufgrund der verlorenen Originalteile aus der Kiefersfeldener Zeit und einem persönlichen Bezug zur Nassauischen Kleinbahn zu einer solchen Lok "umbauen".
Das Projekt scheiterte allerdings und die Lokomotive zog in die ewige Abstellkammer, unserer Halle 3, ein.
Und es sollte daher noch etliche Jahre dauern, bis zu Wiederaufnahme der Arbeiten an dieser interessanten Maschine. Über die Jahre fristete die teilzerlegte Maschine ihr Dasein als Lagerort. Nur selten kam sie ans Tageslicht. Und immer nur dann, wenn sie im Weg für anfallende Rangierarbeiten stand.
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(Hier sieht die Lok noch realtiv aufgeräumt aus, es war aber wenn sie in der Halle stand um Welten schlimmer )
Doch dann, im August 2023, erbot sich Lukas Geibel und mir die Möglichkeit, die Lokomotive in gänze zu übernehmen.
Das folgende Bild zeigt uns beide neuen und glücklichen Eigentümer, nach dem Aufräumen der Lokomotive und der ersten größeren Begutachtung des Zustandes. Und wie nicht anders zu erwarten: Zufrieden und stolz mit nem Bier inner Hand!
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Als nächstes folgt ein kurzer Geschichtlicher Abriss zur Lokomotive. (Wer schon fleißig unter dem Punkt "Dies und Das" geschaut hat, wird schon ein bisschen mehr dazu wissen. Hier auch gerne der Aufruf: Wer Informationen rund um die dort geschilderten fragen hat, kann sich gerne dort oder bei mir privat melden )
LG aus Frankfurt
Felix Sommer ("Hagen")
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Die Lok im Bockenheimer Depot 1984
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]DE-60325 Frankfurt/Main Bockenheimer Depot Frankfurter Feldbahnmuseum Diesellok D5 Typ HK130C (Gmeinder 4313/1947) im Oktober 1984 by Joerg Seidel, auf Flickr
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Re: Aufarbeitung HK130C, Gmeinder 4313/ 1947
LG aus Frankfurt
Felix Sommer ("Hagen")
Joerg Seidel, RSE V13 und FreiburgerFeldbahnFreunde mögen diesen Beitrag
Re: Aufarbeitung HK130C, Gmeinder 4313/ 1947
Ich persönlich bevorzuge ja den Rückbau auf den Letzten Einsatzzustand, sprich Kiefersfelden, aber da ist ja leider viel wertvolles in den Schrott gewandert...
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Die endgültige Geschichte unserer Lok
... so oder so ähnlich lässt sich die Aufarbeitung der Geschichte unserer Gmeinder 4313 passend beschreiben.
Denn erst gestern konnten Wismarwagen (Felix Grassel) und ich die letzten Puzzelteile zusammensetzen. Mit grandioser Unterstützung der Scans von Phi und den Angaben von euch konnten ungelöste Rätsel und fehlende Informationen ersetzt, Thesen verworfen und letzlich das unten stehende Ergebnis in Gänze verfasst werden.
Dafür möchte ich euch Danken!
Aber nun mal von vorne:
Es war einmal vor langer Zeit in einem nicht so weit entfernten Städchen namens Mosbach im schönen Baden. Dort wurde im Jahre 1947 in den Werkshallen von Gmeinder eine Heeresfeldbahnlokomotive des Types HF130C / KML3 gebaut. Eine Nachkrigslokomotive, welche aber Teile aus Kriegsproduktionen erhielt.
Das Herz: Ein Kaelble Motor vom Typ GN125S mit der Fabriknummer 10583. Der Antrieb erfolgte wie bei allen Lokomotiven gleichen Types über ein Strömungsgetriebe auf eine Blindwelle unter dem Führerpult im Führerstand und mittels Kuppelstangen auf die drei verbauten Achsen. Das Getriebe: ein Voith L22, Fabriknr. 2396 aus dem Jahre 1944.
Und so kam es, dass die Lokomotive am 05. August 1947 die Werkshallen bei Gmeinder in Richtung Mannheim. Denn Empfänger der Lok war der Händler "Feldbahnfabrik Breidenbach & Co.".
Von diesem Händler erwarb dann (wahrscheinlich gegen Ende 1948) die "Heidelberger Zement AG" die Lokomotive für ihr Werk in Leimen. Die dort als Lok 2 bezifferte Lokomotive musste allerdings für den Feldbahnbetrieb im Steinbruch Nußloch auf 900mm umgespurt werden. Und so ging die Maschine vom Händler direkt zurück zu Gmeinder. Denn der HF130C Standardrahmen ermöglicht nur eine Umspurung im Bereich von 600mm bis maximal 760mm. Und so wurde ein neuer, breiterer Rahmen für die Lokomotive gebaut.
Und so wurde die Lokomotive zu einer HK130C. ( Ist mittlerweile eigentlich geklärt ob HK für Heererskapspur oder Heereskolonialbahn steht?!)
Nach dieser ersten Odysse, war der Umbau und die Umspurung am 22. April 1949 abgeschlossen und sie gelang wieder über den Händler zur Heidelberger Zement AG. Dort im Nußlocher Steinbruch, muss sie zusammen mit mindestens einer Henschel Dampflokomotive vom Typ Fulda ( Fabr.Nr. 25178/ 1941 ) eingesetzt worden sein. Diese wurde gegen 1960 auf einem Spielplatz in Nußloch abgestellt. Es scheint also, dass um diese Zeit der 900mm Betrieb im Nußlocher Steinbruch eingestellt wurde.
Unsere Maschine wurde nachfolgend vermutlich auf 820mm umgespurt und gelang nach Kiefersfelden. Denn 1962 war unsere Lokomotive zumindest dort schon vorhanden, bzw. für den dortigen Betrieb vorgesehen gewesen, da im gleichen Jahr die Lokomotive wieder zu Gmeinder gelangte und dort für die Modernisierung in Kiefersfelden mit einer Westinghouse Druckluftbremsanlage ausgestattet wurde. Eine Umspurung durch Gmeinder auf 820mm ist allerdings für unsere Lok nicht verzeichnet.
Ab diesem zeitpunkt verrichtete unsere HK130C ihren Dienst in Kiefersfelden. 1970 wurde der Betrieb elektrifiziert und die Strecke auf 900mm umgebaut. Von nun an (abermals umgespurt auf 900mm) verrichtete die Lok noch weitere 13 Jahre ihren Dienst in Kiefersfelden. Nun allerdings vornehmlich im nicht elektrifizierten Bereich der Abfüllanlage.
Gegen 1982/ 1983 muss die Lokomotive einen Schaden an mehreren Zylinderköpfen erlitten haben, weswegen die Lok abgestellt und zum Verkauf angeboten wurde. Und so gelangte sie dann letztendlich 1983 nach Frankfurt am Main, nachdem der damaligen Käufergemeinschaft klar gemacht wurde, dass wenn die Lok nicht in kürzerer Zeit erworben und vom Kiefersfeldener Hof abgeholt würde, werde das Voith L22 Getriebe in die Schwestermaschine (Gmeinder 4247/ 1947) eingebaut, da dieses wohl schon einen größeren Schaden gehabt haben muss.
________________
Also eine wirklich sehr faszinierende Geschichte...
Insgesamt erlebte die Lok 5 Umspurungen: 600mm -> 900mm -> 820mm -> 900mm -> 600mm
Ich hoffe, dass euch der Geschichtliche Einblick gefallen hat. Demnächst beginnt dann hier der Aufarbeitungsbericht.
febagco, A2M517, Jürgen Wening, KGB-Feldbahn, uhlenhooker, Blix, Marian Sommer und mögen diesen Beitrag
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Betriebsbilder
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Bild 1 und Bild 4 zwigt die 4313, gut zu erkennen an den (leider auch von den Vorbesitzern verschrotteten) markanten und nicht originalen Batteriekastenklappen.
- phiFeldbahnspezialist
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Re: Aufarbeitung HK130C, Gmeinder 4313/ 1947
noch als Ergänzung:
Für die Portland-Cementwerke Heidelberg bzw. Nußloch finden sich auf 900 mm noch weitere Loks:
Deutz 26144, eine OMZ 122 von 1938 für "Portland Zement Heidelberg, Einsatzort Steinbruchbahn Nußloch" (weitere OMZ 122 an diesen Empfänger aus früheren JAhren haben 600mm)
Dazu die Henschel 25177, ebenfalls von 1941 und eine Fulde, ebenfalls in 900 mm an "Portland-Cementwerk, Heidelberg".
Das Vorhandensein einer 900 mm Werkbahn in Leimen scheint also klar zu sein, so lässt sich auch die Bezeichnung Leimen "Lok 2" einordnen. Lok 2 vielleicht weil es die zweite Diesellok auf der 900 mm Bahn war?
Wo die Lok von 1947 bis 1949 war ist unklar, sie kann durchaus von Breidenbach ausgehend, z.B. als Leihlok, noch anderorts im Einsatz gewesen sein, bei einer Baustelle, Trümmerbeseitigung o.Ä..
Das Gmeinder LV sagt nur "Breidenbach, Mannheim" sowie das Datum 05.08.1947.
Originalmotor und das bis heute originale Getriebe dürfte ein paar Jahre älter sein, vermutlich Bajahr 1944 und zum Kriegsende in unverbautem Zustand bei Gmeinder vorhanden. Es sind jedoch keine Unterlagen bekannt, aus denen hervorgeht, welche Bauteile 1945 bei Gmeinder noch auf Lager waren. Bedenken sollte man aber durchaus auch das 1947, meinem Kenntnisstand nach, noch geltende Lokbauverbot.
Gesichert ist auch, dass die Lok so wörtlich "auf 900 mm umgespurt, 22.4.49 abgeliefert" wurde. Da kein anderer Empfänger angegeben ist, kann man vermuten, es war weiterhin die Firma Breidenbach. Der neu hergestellte Zusammenhang mit Leimen passt hier sehr gut. Wie groß die Umbauten am Rahmen waren ist nicht bekannt, d.h. ob man den alten Rahmen umbaute oder einen Neuen verwendete.
Ebenfalls gesichert ist der Einbau einer Westinghouse Druckluftanlage im November 1962. Die Indizien weißen darauf hin, dass dies für Kiefersfelden geschah, die Umspurung der Lok muss aber anderswo, nicht bei Gmeinder, durchgeführt worden sein, da dies nicht erwähnt ist.
Zu den Kiefersfelden Loks schreibe ich gleich ein eigenes Thema.
Grüße
phi
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Re: Aufarbeitung HK130C, Gmeinder 4313/ 1947
Das scheint ein Umbau mit Rahmentausch gewesen zu sein. Ich habe mir mal die Daten bei den Kollegen geholt.
Das erste in der Nationale war der 600 Rahmen. Die zweite Nummer der 900 Rahmen.
(eigentlich 1000 mm) Hier wurde aber mit Zusatzteilen alles angepasst.
Die Breitenmaße der Rahmen unterscheiden sich natürlich erheblich.
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Gruß
Digger
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Der Anfang vom Ende
jetzt gehts aber los mit dem Restaurationsbericht...
Aber zuerst, möchte ich euch die Ziele unserer Reise erörtern:
Die Lok wurde ja nun in ihrer Geschichte nicht nur des häufigeren Umgespurt, sondern hat auch mehrere Umbauten erlebt. Dass wir die Lok nicht in einen pseudo HF-Zustand versetzen werden, ist glaube ich jedem bewusst (auch wenn die Lok im Frankfurter Feldbahnmuseum steht ). Ebenso aber auch der letzte Betriebszustand. Denn es ist nichts mehr aus der Kiefersfeldener Zeit an der Lok vorhanden. Dafür haben die Vorbesitzer leidergottes gesorgt... ) Und glücklicherweise existiert die Schwester unserer Lok (Gmeinder 4247) noch (zwar mit anderem Lack) im letzten Eisatzzustand des Werkes Kiefersfelden...
Wat aber nu mit unserer Lok?
Der letzte Vorbesitzer, von welcher Lukas und ich die Lokomotive im August 2023 übernehmen durften, hegte den Wunsch, die Lok in einen Zustand der Nassauischen Kleinbahn zu versetzten.
Wir allerdings haben uns auf unserem Vereinsausflug 2022 beim Öchsle in die dortige V15 "verliebt". Ebenfalls eine HK130C, aber aus dem Betrieb in Mainz-Budenheim. Diese besitzt zwar ein durch den Budenheimer Betrieb niedriges, dafür aber an den Rahmen angepasstes breites Führerhaus.
Es soll also eine Betriebslok werden, mit vorteilhaften Umbauten mit einem touch von Budenheim und der Nassauischen Kleinbahn. Was sie aus Kiefersfelden wieder erhält ist ihr Dreilicht Spitzensignal
Es gibt Sammlungskonzepte und Sammlungskonzepte... Aber auch hier gilt: Wer es macht, bestimmt wie (Zusätzlich zum Eigentumsverhältnis).
Da das nun geklärt ist...
Noch vor Vetragsunterschrift mussten wir ersteinmal Aufräumen. Denn die Lok war vollgestellt bis zum geht nicht mehr:
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Der Unterscheid war schon erstaunlich
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Nach Übernahme, war die erste Amtshandlung, die Lok von Jahrzehntelangem Staub und Dreck zu befreien. Danach durfte sie sich ein wenig in der Spätsommerlichen Sonne sonnen:
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Damit war es möglich sich die Lok näher anzuschauen. Die Substanz der Lok ist noch sehr gut. Einziges Problem, weshalb die Lok auch ca 2008 abgestellt wurde war der undichte Kühlkreislauf...
Daher war die erste Amtshandlung, den bereits durch den Vorbesitzer reparierten Kühler auf Dichtigkeit zu prüfen und das Kreislaufsystem wieder zu vervollständigen.
Hier zu sehen der dafür aufgearbeitete Kühlerbock samt Luftstromtrichter.
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Und dann wurde der Ölkühler des Strömungsgetriebes und der Wasserkühler mal probehalber eingesetzt:
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Na diesem ersten Probesitz wurde dann am nächsten Wochenende der Kühlerbock fest auf dem Rahmen montiert:
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Um eine Beschädigung des Kühlers (Vibrationen/ Stößen) zu vermeiden, wurde vor einbau des Kühlers eine Filzmatte in das untere Trägerprofil eingepasst.
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Und somit fanden in den Abendstunden die Kühler ihren Platz im Träger.
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Beim nächsten Teil geht es um den Anschluss der Kühler und eine undichte Wasserpumpe...
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Wasser, wohin fließt du denn?
heute berichte ich euch über Flansche, Dichtungen und einen harten Wellendichtring
Aber zunächst mal von Vorne: Nach dem Einbau der Kühler, war der nächste Step die Wasserleitungen zu vervollständigen.
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Der Kühlkreislauf hat auf der Zuleitung zum Motor, zwischen Kühler und Wasserpumpe, einen Akkermann vorwärmer erhalten. Die professionelle Verdrahtung erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt. Dieser arbeitet auf 220V und kann somit an jeder Steckdose vor Betriebsbeginn zum vorwärmen des Kühlwassers angeschlossen werden.
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Neben neuen Flanschen für das Wasser (die alten Dichtflächen der vorhandenen Flansche waren teils stark abgezerrt), ist hier der Flansch zur Ölkühlung (vorne) zu sehen. Der mittlere Flansch des Wasserkühlers geht zu einem Ablasshahn und von dort über ein Rohr an dem Innenteil der rechten Rahmenwange direkt auf den Gleiskörper.
Die Wasserflansche haben ausgeschnittene Gummidichtungen erhalten, während die Ölleitung mit Klingersil Flachdichtung abgedichtet wurde.
Dann geht es mal nach oben zum Motor:
Wer genau hinschaut sieht, dass das Ausgangsrohr des Kühlwassers aus dem Motorblock am vorderen Teil stark abgezerrt und verrostet ist.
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Daher musste das Rohr ausgebaut, gereinigt und das abgezerrte Ende durcch ein neues Stück Rohr insandgesetzt werden. Un nach ein wenig Farbe sieht das ganze nicht mehr ganz so schlimm aus
Das innere der Rohre wurde von losem Rost mittles leichter Hammerschläge und gutem Zureden befreit.
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Hier nochmal das neu angeschweißte Rohrstück zu erkennen:
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Der Bogen rechts im Bild und die Bohrung am Rohr, sind übrigens für den Temperaturfühler und zum führen der Leitung des Kühlwasserthermometers...
Ebenfalls wurden die Dichtflächen an den Zylinderköpfen gereinigt, entfettet und im Anschluss aus Klingersil neue Dichtungen gefertigt:
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Und dann wurde zusammengebaut: Bedenke: "Nach fest kommt ab"... und schon hatten wir den Salat und zwei der 12 Stiftschlauben zum Verschrauben der Leitung waren gerissen
Nach mühsamem ausdrehen, konnte zumindet mit normalen Schrauben die fehlenden Stiftschrauben ersetzt werden.
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Und so war es tatsächlich geschehen und der Wasserkreislauf war wieder komplettiert. Nun aber schnell die Elektrik zurechtgeschnibbelt zum ersten Probelauf. Wasser rein und Glücklich sein? Keineswegs!
Denn bevor es zum starten des Motors ging, lief das Wasser wieder aus der Lok. Nicht an unseren bearbeiteten Dichtflächen, da war alles dicht und gut.
Nein, die Wasserpumpe mutierte zum Springbrunnen...
Es war zwar schon spät und eigengtlich die Stimmung nach Wochenlanger Arbeit und Vorfreude sehr im Keller. Aber dennoch wurde nach einer Bierlänge die Pumpe ausgebaut und aufgemacht. Und siehe da: ein harter Wellendichtring strahlte uns gemeinsam mit einer unschönen Dichtfläche an. kein wunder, die Pumpe und somit auch der Gummi waren ja lange trocken gewesen...
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Jo hilft nix, noch n Bier aufmachen.
Was also jetzt? Genau der verbaute und benötigte Wellendichtring wird nicht mehr hergestellt. Auch hatten wir leider nach mehreren Versuchen kein Glück bei befreundeten Vereinen einen passenden aus deren Lagerbeständen zu bekommen. Irgendwie war es verhext.
Also was hilft nun? Genau, hoffen und beten.
Und so geschah es wie ein Wunder, sodass eines Tages ein Mitglied auf uns zu kam und uns eine gebrauchte Ersatzpumpe gleicher Bauart in die Hand drückte... und siehe da: Trotz des schlechteren zustandes des Gehäuses, war die Pumpenwelle, das Schaufelrad und der Wellendichtring noch in sehr gutem Zustand. Und so wurde aus zwei pumpe eine brauchbare:
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Auf der Drehbank, wurde der Sitz der Dichtfläche für die neue Welle abgedreht.
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Ebenfalls wurde eine neue Ablassschraube und die dafür benötigte Fassung hergestellt.
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Zudem wurde die Pumpenwelle leicht überdreht und mit neuen Lagern und Simmerringen ausgestattet wieder eingebaut.
Und somit haben wir nun eine funktionsfähige Pumpe und eine Ersatzpumpe, welche bei Gelegenheit noch aufgearbeitet werden soll.
Nach einer Dichtigkeitsprüfung, wurde die Pumpe mit neuen leitungen wieder eingebaut:
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und ein paar Tage später, entstand dann dieses Bild:
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Aber das ist eine andere Geschichte
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