Bremsberge - Ein Thema für Feldbahner?
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Re: Bremsberge - Ein Thema für Feldbahner?
Fr 22 Jan 2010, 15:24
Nein, weil du ein Space Shuttle nicht auf den Ursprung der Eisenbahn zurückführen kannst, beim Bremsberg, der Standseilbahn, der Luftseilbahn ist dies aber sehr wohl möglich, einen gemeinsamen Ursprung zu finden.
Kurzum: alles was mit Seilbahn zu tun hat, hat den gleichen Ursprung (Materialbahnen bei den Chinesen vor Christi Geburt bis hin zu den ersten Standseilbahnen / Schrägaufzügen im Mittelalter, alles vom Seil gezogen oder am Seil hängend), was man jetzt von einer Feldbahnlok und einen Space Shuttle nicht gerade behaupten kann.
Und wenn es wer ganz genau wissen will: eine Seilbahn fiel gesetzmäßig bis vor einigen Jahren unter das Eisenbahngesetz, weil es sich nach Aufassung der Gesetzgebung um ein spurgebundenes Verkehrsmittel handelt(e), welches damit eine Ähnlichkeit mit Eisenbahnen aufwies. Erst durch die EU gibt es seit 2003 ein eigenes Seilbahngesetz.
Kurzum: alles was mit Seilbahn zu tun hat, hat den gleichen Ursprung (Materialbahnen bei den Chinesen vor Christi Geburt bis hin zu den ersten Standseilbahnen / Schrägaufzügen im Mittelalter, alles vom Seil gezogen oder am Seil hängend), was man jetzt von einer Feldbahnlok und einen Space Shuttle nicht gerade behaupten kann.
Und wenn es wer ganz genau wissen will: eine Seilbahn fiel gesetzmäßig bis vor einigen Jahren unter das Eisenbahngesetz, weil es sich nach Aufassung der Gesetzgebung um ein spurgebundenes Verkehrsmittel handelt(e), welches damit eine Ähnlichkeit mit Eisenbahnen aufwies. Erst durch die EU gibt es seit 2003 ein eigenes Seilbahngesetz.
- Nick71Gleisbauer
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Re: Bremsberge - Ein Thema für Feldbahner?
Di 26 Jan 2010, 01:31
Hallo,
interessante Beiträge. Danke dafür! Ich möchte an dieser Stelle noch auf eine Anlage in Südtirol hinweisen. Das Erlebnisbergwerk Schneeberg ist Teil des Südtiroler Bergbaumuseums. Genauer gesagt handelt es sich hierbei nicht nur um eine Besuchergrube sondern um eine - mitlerweile - denkmalgeschützte Bergbaulandschaft in den Alpen. Über insgesamt 7 Bremsberganlagen wurden einst Erze von der Bergarbeitersiedlung St. Martin (2355m) und den dortigen Abbaubereichen zur Weiterverarbeitung nach Ridnaun-Schneeberg (1417m) transportiert. Zur Zeit werden Teile der Bremsberganlagen restauriert und rekonstruiert (siehe auch Videolink). Bei einem Besuch im Sommer 2009 wurden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen am Wassertonnenaufzug (Bremsberg mit Wasserbalasttanks als Gegengewichte) in der ehemaligen Aufbereitung Ridnaun-Schneeberg vorgenommen. Der vollständig erhaltene Bremsberg mit seiner interessanten Technik sollte im Herbst 2009 erstmals wieder in Betrieb genommen werden.
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Literatur: "Schneeberg in Südtirol - Geschichte, Geschichten, Museum", Harald Haller, Hermann Schölzhorn, Südtiroler Bergbaumuseum, 2. Auflage 2008
interessante Beiträge. Danke dafür! Ich möchte an dieser Stelle noch auf eine Anlage in Südtirol hinweisen. Das Erlebnisbergwerk Schneeberg ist Teil des Südtiroler Bergbaumuseums. Genauer gesagt handelt es sich hierbei nicht nur um eine Besuchergrube sondern um eine - mitlerweile - denkmalgeschützte Bergbaulandschaft in den Alpen. Über insgesamt 7 Bremsberganlagen wurden einst Erze von der Bergarbeitersiedlung St. Martin (2355m) und den dortigen Abbaubereichen zur Weiterverarbeitung nach Ridnaun-Schneeberg (1417m) transportiert. Zur Zeit werden Teile der Bremsberganlagen restauriert und rekonstruiert (siehe auch Videolink). Bei einem Besuch im Sommer 2009 wurden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen am Wassertonnenaufzug (Bremsberg mit Wasserbalasttanks als Gegengewichte) in der ehemaligen Aufbereitung Ridnaun-Schneeberg vorgenommen. Der vollständig erhaltene Bremsberg mit seiner interessanten Technik sollte im Herbst 2009 erstmals wieder in Betrieb genommen werden.
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Literatur: "Schneeberg in Südtirol - Geschichte, Geschichten, Museum", Harald Haller, Hermann Schölzhorn, Südtiroler Bergbaumuseum, 2. Auflage 2008
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Re: Bremsberge - Ein Thema für Feldbahner?
Fr 29 Jan 2010, 10:01
Hallo
Ich möchte mich bitte nicht in den Streit „um Kaisers Bart“ pardon die richtige Bezeichnung von „Schienenseilbahnen“ einlassen. Bei vielen Begriffen sind bekanntlich in den deutschen Sprachgebieten länderspezifische Spezialitäten im täglichen Gebrauch (und man versteht sich trotzdem über die Grenzen hinweg)!
Nachstehend einige Hinweise und Fotos zum Thema:
In Fribourg (Schweiz) wird heute noch eine Seilbahn mit Wasserballast betrieben (Baujahr 1897, Spurweite 1200mm). Mittels der Wassermenge resp. dessen Gewicht in der oberen Kabine müssen das Mehrgewicht der unteren Kabine, das Seilgewicht und die Fahrwiderstände überwunden werden. Zusätzlich muss dann noch ein genügender Hangabtrieb vorhanden sein.
Hier vielleicht noch ein mögliches Unterscheidungsmerkmal zwischen einer Standseilbahn mit „Wasserballast-Antrieb“ und einem Bremsberg. Bei diesen Standseilbahnen wurde meistens die Geschwindigkeit mittels einer Bremseinrichtung auf den Fahrzeugen reguliert. Beim Bremsberg sind der Bremsmechanismus und folglich auch die Geschwindigkeitsregulierung bei der Bergstation, also bei der stationären Anlage angeordnet.
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Die Funiculaire Neuveville – St. Pierre in Fribourg wird übrigens mit filtriertem Abwasser aus der städtischen Kanalisation betrieben. Auf dem Foto ist das Füllrohr am Fahrzeug ersichtlich. Ferner ist die Abt’sche Ausweiche, die Riggenbach-Zahnstange für die Bremse und die Seilführungen schön zu erkennen. Aufnahme vom 25. Februar 2009.
Die nachfolgenden Fotos zeigen die bereits mehrmals erwähnte Schwerlast-Seilbahn in Laas (It). Die Anlage wurde 1927 - 1930 durch die Firma Bleichert & Co, Leipzig erstellt. In der Literatur wird diese Seilbahn (Spurweite 2550mm) vielfach als Bremsberg bezeichnet, obwohl sie mit einem Elektroantrieb ausgerüstet ist. Der Antrieb mit dem Bremsmechanismus ist in der Bergstation angeordnet! Die Schwerlast-Seilbahn gehört zu einem Transportsystem mit Kabelkran und zwei Adhäsionsbahnen.
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Blick von der Talstrecke zur Seilbahntrasse mit der Abt’schen Ausweiche. Die Fahrleitung im Vordergrund ist nicht mehr in Betrieb.
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Plattformwagen in der Talstation
Zur Ergänzung das Foto eines Zuges der Talstrecke im Betriebsgelände in Laas. Die Lokomotive hat ein abwechslungsreiches Leben hinter sich. 1929 gebaut als Batteriefahrzeug. 1937 Umbau für Fahrleitungsbetrieb. 1993 weiterer Umbau in eine dieselelektrische Lokomotive.
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Der Hersteller des Mechanteils war C&T in Mailand. Der Elektroteil stammte ursprünglich von TIBB (italienische Brown Boveri – Werke). Aufnahmen vom 27. Juni 2005.
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Zum Vergleich ein weiteres interessantes Transportsystem mit einer Seilbahn: Aufmerksame Durchreisende, ob mit dem Auto oder der Bahn, erkennen am gegenüberliegenden Seeufer des Walensees (Schweiz) an der steilen Bergflanke der Churfirsten die Waldschneise eines Seilbahntrasses. Es handelt sich um eine Seilbahn eines ehemaligen Kalk- und Zementgesteinabbaus und diese war auch Teil einer Transportkette. Für den Transport des Abbaumaterials vom Steinbruch Lochezen bis zur Bergstation der Seilbahn diente eine Adhäsionsbahn. Bei der Talstation wurde das Abbaumaterial aufgearbeitet und anschliessend per Schiff weitertransportiert. Weil in jüngster Zeit im ehemaligen Steinbruch Versuche mit Steinschlag-Auffangnetzen durchgeführt wurden, ist die Seilbahnanlage wieder einsatzfähig. Die Besichtigung des Steinbruchs ist im Angebot der Tektonikarena Sardona (UNESCO-Weltnaturerbe) enthalten.
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Das Foto zeigt den Plattformwagen in der Talstation. Bei dieser Seilbahn handelt es sich um eine Windenanlage. Das Seil wird beim Antrieb in der Bergstation auf eine Trommel aufgewickelt. Dort befindet sich auch der Bremsmechanismus. Das Seilumlenkrad bei der Plattform ist offensichtlich ohne Funktion. Es lässt vermuten, dass früher die Plattform zweiseilig in der Art eines einfachen Flaschenzugs betrieben wurde. Wie ist wohl die korrekte Bezeichnung dieser Seilbahnanlage?
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Fotos der Adhäsionsbahn-Strecken hoch über dem Walensee. Beim dritten Foto ist im Hintergrund der Plattformwagen der Seilbahn in der Bergstation zu erkennen. Aufnahmen vom 6. Juni 2004.
Freundliche Grüsse
Hans
PS:
Im „Brockhaus der Naturwissenschaften und der Technik“ von 1957 steht zu Bremsberg folgendes: Eine schiefe Ebene mit 2 Gleisen, auf deren einem beladene Wagen abwärts fahren und dabei auf dem anderen Gleis leere Wagen an einem Seil, das über eine Bremsvorrichtung läuft, hochziehen.
Ich möchte mich bitte nicht in den Streit „um Kaisers Bart“ pardon die richtige Bezeichnung von „Schienenseilbahnen“ einlassen. Bei vielen Begriffen sind bekanntlich in den deutschen Sprachgebieten länderspezifische Spezialitäten im täglichen Gebrauch (und man versteht sich trotzdem über die Grenzen hinweg)!
Nachstehend einige Hinweise und Fotos zum Thema:
In Fribourg (Schweiz) wird heute noch eine Seilbahn mit Wasserballast betrieben (Baujahr 1897, Spurweite 1200mm). Mittels der Wassermenge resp. dessen Gewicht in der oberen Kabine müssen das Mehrgewicht der unteren Kabine, das Seilgewicht und die Fahrwiderstände überwunden werden. Zusätzlich muss dann noch ein genügender Hangabtrieb vorhanden sein.
Hier vielleicht noch ein mögliches Unterscheidungsmerkmal zwischen einer Standseilbahn mit „Wasserballast-Antrieb“ und einem Bremsberg. Bei diesen Standseilbahnen wurde meistens die Geschwindigkeit mittels einer Bremseinrichtung auf den Fahrzeugen reguliert. Beim Bremsberg sind der Bremsmechanismus und folglich auch die Geschwindigkeitsregulierung bei der Bergstation, also bei der stationären Anlage angeordnet.
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Die Funiculaire Neuveville – St. Pierre in Fribourg wird übrigens mit filtriertem Abwasser aus der städtischen Kanalisation betrieben. Auf dem Foto ist das Füllrohr am Fahrzeug ersichtlich. Ferner ist die Abt’sche Ausweiche, die Riggenbach-Zahnstange für die Bremse und die Seilführungen schön zu erkennen. Aufnahme vom 25. Februar 2009.
Die nachfolgenden Fotos zeigen die bereits mehrmals erwähnte Schwerlast-Seilbahn in Laas (It). Die Anlage wurde 1927 - 1930 durch die Firma Bleichert & Co, Leipzig erstellt. In der Literatur wird diese Seilbahn (Spurweite 2550mm) vielfach als Bremsberg bezeichnet, obwohl sie mit einem Elektroantrieb ausgerüstet ist. Der Antrieb mit dem Bremsmechanismus ist in der Bergstation angeordnet! Die Schwerlast-Seilbahn gehört zu einem Transportsystem mit Kabelkran und zwei Adhäsionsbahnen.
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Plattformwagen in der Talstation
Zur Ergänzung das Foto eines Zuges der Talstrecke im Betriebsgelände in Laas. Die Lokomotive hat ein abwechslungsreiches Leben hinter sich. 1929 gebaut als Batteriefahrzeug. 1937 Umbau für Fahrleitungsbetrieb. 1993 weiterer Umbau in eine dieselelektrische Lokomotive.
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Das Foto zeigt den Plattformwagen in der Talstation. Bei dieser Seilbahn handelt es sich um eine Windenanlage. Das Seil wird beim Antrieb in der Bergstation auf eine Trommel aufgewickelt. Dort befindet sich auch der Bremsmechanismus. Das Seilumlenkrad bei der Plattform ist offensichtlich ohne Funktion. Es lässt vermuten, dass früher die Plattform zweiseilig in der Art eines einfachen Flaschenzugs betrieben wurde. Wie ist wohl die korrekte Bezeichnung dieser Seilbahnanlage?
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Fotos der Adhäsionsbahn-Strecken hoch über dem Walensee. Beim dritten Foto ist im Hintergrund der Plattformwagen der Seilbahn in der Bergstation zu erkennen. Aufnahmen vom 6. Juni 2004.
Freundliche Grüsse
Hans
PS:
Im „Brockhaus der Naturwissenschaften und der Technik“ von 1957 steht zu Bremsberg folgendes: Eine schiefe Ebene mit 2 Gleisen, auf deren einem beladene Wagen abwärts fahren und dabei auf dem anderen Gleis leere Wagen an einem Seil, das über eine Bremsvorrichtung läuft, hochziehen.
- GrubenbahnDampflokheizer
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Re: Bremsberge - Ein Thema für Feldbahner?
Fr 29 Jan 2010, 13:19
Danke für die Fotos!
In diesem Fall würde ich die Anlage noch als Schrägaufzug laufen lassen - ich hab das jetzt aus dem Gefühl heraus entscheiden und bin mir auch nicht sicher, die Grenze zwischen Schrägaufzug und Standseilbahn ist leider bei Anlagen mit einem Wagen ziemlich schwimmend.
Bis du dir sicher, dass es in der Bergstation keine Betriebsbremse gibt?
Weil meines Wissens (ohne jetzt nachgelesen zu haben) war die Brenszahnstange der Vorläufer der jetzt gebrüchlichen Zangenbremse - werde mal heute Abend wenn ich wieder daheim bin in der Weltseilbahngeschichte nachschlagen.
Wie ist wohl die korrekte Bezeichnung dieser Seilbahnanlage?
In diesem Fall würde ich die Anlage noch als Schrägaufzug laufen lassen - ich hab das jetzt aus dem Gefühl heraus entscheiden und bin mir auch nicht sicher, die Grenze zwischen Schrägaufzug und Standseilbahn ist leider bei Anlagen mit einem Wagen ziemlich schwimmend.
Hier vielleicht noch ein mögliches Unterscheidungsmerkmal zwischen einer Standseilbahn mit „Wasserballast-Antrieb“ und einem Bremsberg. Bei diesen Standseilbahnen wurde meistens die Geschwindigkeit mittels einer Bremseinrichtung auf den Fahrzeugen reguliert.
Bis du dir sicher, dass es in der Bergstation keine Betriebsbremse gibt?
Weil meines Wissens (ohne jetzt nachgelesen zu haben) war die Brenszahnstange der Vorläufer der jetzt gebrüchlichen Zangenbremse - werde mal heute Abend wenn ich wieder daheim bin in der Weltseilbahngeschichte nachschlagen.
- FKFeldbahnspezialist
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Re: Bremsberge - Ein Thema für Feldbahner?
Sa 30 Jan 2010, 00:22
Guten Abend!
Ist ja gierig. Hans kannst du über die Bahn am Walensee Näheres bringen? Wie funktionierte das ganze System mit Schrägaufzug und Höhenbahn? Wie ausgedehnt sind die Reste?
Beste Grüße
FK
p.S.
Seilbahn : hängt an Seil in der Luft
Standseilbahn: zwei Wagen im Pendelbetrieb, egal womit angetrieben; Lastrichtung auch zu Berg
Bremsberg: Lastrichtung zu Tal; beladener Wagen zieht leern hoch; Bremse reguliert die Geschwindiglkeit
Schrägaufzug: Plattformen werden bewegt
Oder so ähnlich. Klare Grenzen wird es nicht geben.
Seilbahnen sind nicht erst seit 2003 einem eigenen Regelwerk unterworfen.
Beispielsweise wurde Kaprun eben auch dadurch gefördert, daß die Fahrgäste in der (Seilbahn-) Kabine eingesperrte waren. Bei einer Luftseilbahn mag es Sinn machen, die Türen dauerhaft zu verriegeln. Bei der Eisenbahn auf Schienen lassen sich die Türen zumindest im Stillstand öffnen. (Obwohl da in letzter Zeit auch ein paar sehr dumme Ideen herumgeistern. Wahrscheinlich deshalb, weil die Planer nur im Flugzeug und nie in der Bahn sitzen.) Bei Bergbahnen auf Schienen nicht, da es offiziell Seilbahnen sind.
Ist ja gierig. Hans kannst du über die Bahn am Walensee Näheres bringen? Wie funktionierte das ganze System mit Schrägaufzug und Höhenbahn? Wie ausgedehnt sind die Reste?
Beste Grüße
FK
p.S.
Seilbahn : hängt an Seil in der Luft
Standseilbahn: zwei Wagen im Pendelbetrieb, egal womit angetrieben; Lastrichtung auch zu Berg
Bremsberg: Lastrichtung zu Tal; beladener Wagen zieht leern hoch; Bremse reguliert die Geschwindiglkeit
Schrägaufzug: Plattformen werden bewegt
Oder so ähnlich. Klare Grenzen wird es nicht geben.
Seilbahnen sind nicht erst seit 2003 einem eigenen Regelwerk unterworfen.
Beispielsweise wurde Kaprun eben auch dadurch gefördert, daß die Fahrgäste in der (Seilbahn-) Kabine eingesperrte waren. Bei einer Luftseilbahn mag es Sinn machen, die Türen dauerhaft zu verriegeln. Bei der Eisenbahn auf Schienen lassen sich die Türen zumindest im Stillstand öffnen. (Obwohl da in letzter Zeit auch ein paar sehr dumme Ideen herumgeistern. Wahrscheinlich deshalb, weil die Planer nur im Flugzeug und nie in der Bahn sitzen.) Bei Bergbahnen auf Schienen nicht, da es offiziell Seilbahnen sind.
- ernestoDrehscheibendreher
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Bahn am Walensee (Bergwerk Lochezen, Walenstadt)
Sa 30 Jan 2010, 12:17
Ich habe mal zu der "Bahn am Walensee" das Internet durchforstet. Vile ists nicht, aber immerhin:
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Zum letzten Link: Es gibt zwei verschiedene Bergwerke nahe beieinander. Das andere heisst "Seemühle". Der Fotograf hat beide besucht.
Gruss: ernesto
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Zum letzten Link: Es gibt zwei verschiedene Bergwerke nahe beieinander. Das andere heisst "Seemühle". Der Fotograf hat beide besucht.
Gruss: ernesto
Re: Bremsberge - Ein Thema für Feldbahner?
Sa 30 Jan 2010, 16:05
FK schrieb:Guten Abend!
Ist ja gierig. Hans kannst du über die Bahn am Walensee Näheres bringen? Wie funktionierte das ganze System mit Schrägaufzug und Höhenbahn? Wie ausgedehnt sind die Reste?
Beste Grüße
FK
Hallo Franz
Ich bin noch in den Recherchen zu dieser sehr interessanten Anlage und wollte es dann in der Rubrik Unterirdisch einstellen. Wie ich im Link von Ernesto gesehen habe, gibt es schon jetzt Differenzen zu dem was war und ich noch gesehen habe, recherchiert habe und dem, was man schreibt.
Die Gleisanlagen sind sehr weitläufig im Berg gewesen aber es verfällt immer mehr, da das meiste im Berg ist, wie auch noch komplette Granby-Züge.
Die einzig heute erhaltene Lokomotive ist eine Ruhrtaler und ist in Graz in den Schlossberggrotten erhalten geblieben. Die beiden LD 2 Loks von O&K wurden der Kunst geopfert und sind nicht mehr existent!!!
Es handelt sich bei der Anlage eigentlich um zwei unterirdische Kalksteinbrücke, wo der letzte später bis zur Schlissung der ältesten damals noch erhaltenen Zementfabrik der Schweiz (Schmidheini) aufgerissen und weiter im Tagebau betrieben wurde. Die Zementfabrik wurde ca. 1986 abgerissen und der Steinbruch mehrheitlich still gelegt.
Heute dient der Tagebau-Steinbruch als Felssicherungs-Netztest-Anlage und ist in Europa einmalig.
Aus diesem Grund wird der Schrägaufzug auch weiter unterhalten.
Leider wird für die Tests und auch für die Besucher keine Bahn eingesetzt, obwohl man die Gleise verlängern könnte, es ist auch keine Lokomotive mehr vorhanden.
Es grüsst
Björn der Feldbahnfreund
- FKFeldbahnspezialist
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Re: Bremsberge - Ein Thema für Feldbahner?
Sa 30 Jan 2010, 23:48
Heute dient der Tagebau-Steinbruch als
Darüber gab es in 3SAT einen Bericht. Zumindest in einer kurzen Einstellung war der Zugang mit Schienen zu sehen.
Da müßte Graz weiter helfen können.
FK
und ist in Europa einmalig.Felssicherungs-Netztest-Anlage
Darüber gab es in 3SAT einen Bericht. Zumindest in einer kurzen Einstellung war der Zugang mit Schienen zu sehen.
Da müßte Graz weiter helfen können.
FK
Re: Bremsberge - Ein Thema für Feldbahner?
So 31 Jan 2010, 00:13
Hallo,
ich bin auf eine interessante Seite im Netz gestoßen.
Die dort vorgestellten Bahnanlagen bin ich vor einiger Zeit "abgewandert"
Hier der Link:
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MfG
Sandbahner
ich bin auf eine interessante Seite im Netz gestoßen.
Die dort vorgestellten Bahnanlagen bin ich vor einiger Zeit "abgewandert"
Hier der Link:
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MfG
Sandbahner
- ernestoDrehscheibendreher
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Re: Bremsberge - Ein Thema für Feldbahner?
So 31 Jan 2010, 10:17
Wie nennt man das, was da heraufkommt im Bild Mitte rechts: ein Dreischienengleis? - Schade dass man die Ausweiche noch nicht sieht! ernesto
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