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M. Scholz
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Mo 21 Apr 2014, 17:28
Hallo,

kürzlich habe ich (für einen Kollegen) diesen Strüver-Kuli (Spur 500) fertiggestellt.
Das Fahrzeug kam in beklagenswertem Zustand daher, viele Umbauten waren in der Vergangenheit nicht typgerecht ausgeführt worden.
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Der Sitz z.B. war für Rückwärtsfahrt gänzlich ungeeignet, das Frontgitter war durch Baustahlstäbe ersetzt worden und die Anhebebügel gehörten genauso wie die Bahnräumer ergänzt.
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Das Hauptproblem war aber der Motor, hier war (von einem Motorbastler) die Kurbelwelle getauscht worden - gegen ein falsches Exemplar ohne Gegengewicht. (http://feldbahn.forumieren.com/t8558-zu-mah-aus-struver-kuli)
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Hier die "neue" Kurbelwelle direkt nach Ausbau aus dem Tauschmotor.
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Der montierte und grundierte Motor.
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Nach Tausch der Kurbelwelle, der Einspritzpumpe und diverser Einstellarbeiten konnte der Motor im März wieder zum Leben erweckt werden.
Im April war das Fahrzeug dann fertig und konnte wieder abgeholt werden:
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Noch immer unklar ist die Fabriknummer des Fahrzeugs. Dem Besitzer wurde bei der Übernahme die Nummer 60560 mitgeteilt, das paßt aber nicht zur eindeutigen Vorkriegsbauform des Fahrzeugs.
Die Motornummer ist 703879, das wäre Bj. 1940, was auch zum Fahrzeug paßt. Aber vermutlich wird sich dieses Rätsel nicht mehr lösen lassen...

Viele Grüße

Markus

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Jürgen Wening
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Mo 21 Apr 2014, 19:26
Hallo Markus,

es gilt wie immer bei Vorkriegs-Strüvern: Motornummer des Originalmotors = Fabriknummer der Lok.
Du hast da aber ein Nachkriegs-Frontgitter angebaut, oder sehe ich das falsch? Die Teilung der Gitterquadrate beim Vorkriegsmodell ist, glaube ich, 4,4 x 4,4 cm. Kann da gerne mal nachmessen. Auch nach den Maßen der L-Profile kann ich gerne mal schauen. Vielleicht habe ich aber osterzuckerschockbedingt auch nur was auf den Augen.

LG

Jürgen
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Mo 21 Apr 2014, 20:04
Hallo Jürgen,

das mit dem Gitter mag schon stimmen. Das Problem war aber, überhaupt ein Wellengitter zu bekommen, von der Größe der Rechtecke einmal abgesehen.
Neu ab Fabrik sind sie nur zu exorbitanten Preisen zu erhalten. Und die übliche Runde bei den Schrotthändlern brachte auch nach mehreren Anläufen kein Ergebnis.
Da habe ich dann genommen, was ich von einem Kollegen bekommen konnte.
Immerhin besser, als die lieblos hingebratenen Baustahlstäbe, die vorher drin waren...
Aber um Dich zu beruhigen: Das Gitter hat Quadrate im Maß 4,5x4,5cm! ;-)

Viele Grüße
Markus
FK
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Fr 25 Apr 2014, 00:09
Ach ja, nur ein Schienenkuli?

Wir kauften die Kiste seinerzeit vom ZW Leobersdorf  (47°55'10.61" N  16°13'22.49" O)
und gaben sie später, wegen seiner 500mm, an Manfred Hohn in Hüttenberg ab.
Uiii, jetzt lüftete ich eines der streng gehüteten Geheimnisse der Geheimsammler! - Verzeihe, aber diese Spitze ist im Beitrag aufgelegt.

Ein paar Gedanken und Fragen zum spezielle Lebenslauf:
Bitte, welche Originalität wird hier bei einem Fahrzeug gesucht, das täglich im Einsatz war und am Laufen gehalten werden musste? Mit Wertungen einen Bastler betreffend sollte vorsichtig umgegangen werden, solange wir im Glashaus sitzen.
Was verleitet zur Annahme, es handle sich um den ersten Motor? Motor kaputt → neuer (gebrauchter) her. Das wird sich im Niederösterreichischen Industrieviertel doch bewerkstelligen lassen. Einem Motoreninstandsetzer wird es herzlich egal sein welche Teile er verbaut, wenn das Werkel wieder läuft. Welche Spuren deuten darauf hin, daß in diesem Motor nachträglich falsche Teile verbaut wurden? Außerdem besaß das Werk eine paar Strüvers und ähnliche Geräte.

„Original“ wird sich kaum weiter als bis zum Letztzustand zurückführen lassen. Davor werden gesicherte Fakten eines derartigen Stückes mit unzähligen Gebrausspuren im Nebel der Geschichte verschwimmen. Vieles wird eher Vermutung statt Wissen sein.

Bei diesem Fahrzeug wäre die Sicherung seiner Geschichte, auch mit restaurierten „Fehlern“ interessant gewesen.
Von einer gewissen historischen Bedeutung, waren die Einkerbungen an der Rückenlehne. Sie stammten vom Seil der Umlaufbahn mit der die Loren aus der Grube gezogen wurden. Meinem Wissen nach, war das der letzte Betrieb mit einer derartigen Einrichtung in Österreich.

Eine passende Lore mit Mitnehmergabel, ein Stahlseil und der im Letztzustand restaurierte Kuli hätten eine wunderbare Installation ergeben. Besonders wenn man Montanindustrie vermitteln möchte, ließen sich damit Inhalte aussagekräftig transportieren. Für den angestrebten Fahrbetrieb sollte das kein Hindernis sein.
Wenn ich mich recht erinnere, irgendwo muss es Dias geben, hatte auch dieses Fahrzeug am Kühlergitter eine Rolle damit das Seil nicht über den Motor schleift.

So schön die Arbeit auch ist, mangelnde Provenienzforschung mit Berücksichtigung der besonderen Industriegeschichte entwertete das Objekt aus historischer Sicht.

Gruß
FK
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Fr 25 Apr 2014, 09:19
Hallo,

ein paar Dinge möchte ich klarstellen:
FK schrieb:Uiii, jetzt lüftete ich eines der streng gehüteten Geheimnisse der Geheimsammler!
Der Schienenkuli steht in einem öffentlich zugänglichen Museum, dessen Bestand in der Literatur auch dokumentiert ist. Da ist nichts geheim.
FK schrieb:Was verleitet zur Annahme, es handle sich um den ersten Motor?
Die Annahme, das es sich um den Originalmotor handelt, beruht auf der Übereinstimmung des Motorbaujahres mit der frühen Bauform des Kulis: Die Form des Getriebegehäuses, die Rahmenausführung usw. Dieser Kuli stammt sicher nicht aus den 60er Jahren, wie ursprünglich kolportiert wurde.
FK schrieb:Welche Spuren deuten darauf hin, daß in diesem Motor nachträglich falsche Teile verbaut wurden?
In einen Einscheiben-MAH die Kurbelwelle eines Zweischeiben-MAH einzubauen ist grob fahrlässig und gefährdet nicht nur den Betrieb, sondern auch Menschen. Das diese Kurbelwelle nicht in diesen Motor paßt, ist mehr als offensichtlich.
FK schrieb:Einkerbungen an der Rückenlehne
An der Rückenlehne waren keinerlei Einkerbungen vorhanden, auch am Frontgitter waren keine Spuren irgendwelcher ehemals angeschweißter Teile feststellbar.
Evtl. liegt hier eine Verwechselung mit einem anderen Fzg. vor.
FK schrieb:mangelnde Provenienzforschung
Eine Mail meinerseits an den Ersteller des obigen Beitrags mit Fragen zur konkreten Geschichte dieses Kulis, geschrieben am 20.6.2013 - also vor Beginn der eigentlichen Restaurationsarbeiten - blieb leider trotz Nachfrage am 23.6.2013 unbeantwortet.

Viele Grüße
Markus
FK
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Fr 25 Apr 2014, 16:03
Der Schienenkuli steht in einem öffentlich zugänglichen Museum, dessen Bestand in der Literatur auch dokumentiert ist. Da ist nichts geheim.
Und wo steht darüber etwas im Artikel?
gefährdet nicht nur den Betrieb, sondern auch Menschen
Eine grenzwertige Aussage.
Evtl. liegt hier eine Verwechselung mit einem anderen Fzg. vor.
Sicher nicht, nach Vergrößerung des 1. Bildes könnte es sein, daß die "unschöne" Aufdoppelung auf der Lehne bereits entfernt wurde.
wie ursprünglich kolportiert wurde.
blieb leider trotz Nachfrage am 23.6.2013 unbeantwortet
Tut leid, mir ist diese Anfrage nicht bekannt. Dafür gibt es mannigfache Erklärungen.
Wenn es von Bedeutung ist, benütze ich gerne ein System das Schallwellen über große Entfernungen überträgt. Das ist ohnedies persönlicher.
Unsere Listen waren nie geheim, daher auch dem Eigentümer bekannt. Wenn darin die Nummer falsch angegeben ist, kann das durchaus auf einem Fehler bei der Übernahme beruhen. Ein Vergleich von Faktura und Motornummern stand sicher nicht zur Diskussion. Wozu auch aus damaliger Sicht.

Die Nachfrage von 2013 hätte somit auch keine neuen Erkenntnisse gebracht.

Für die Kernaussage meines Beitrages ist das auch nur am Rande von Bedeutung. Wenn schon die richtige Nummer bekannt ist, wäre es doch interessant in diese Richtung weiter zu forschen. Kann der Weg des Objektes ermittelt werden? Ergeben sich daraus vielleicht sogar besondere wirtschaftliche oder gesellschaftspolitische Zusammenhänge?
Im gegenständlichen Fall sind es die besonderen Umstände der letzten Verwendung das besondere Merkmal.

Vielleicht, wenn mehr Zeit und Platz Rolling Eyes 
Nun wir haben eine ähnliche Installation, wie ich sie ansprach, unter Mitverwendung des 60496 - kann da die Nummer stimmen? - vor.

Gruß
FK

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Fr 25 Apr 2014, 17:05
Hallo,

wenn man das ganze so liest, fragt man sich als Außenstehender, warum verkauft ein Museum eine Lok, wenn diese denn, vorallem für Österreich, so besonders ist?!
Bei diesem Fahrzeug wäre die Sicherung seiner Geschichte, auch mit restaurierten „Fehlern“ interessant gewesen. Von einer gewissen historischen Bedeutung, waren die Einkerbungen an der Rückenlehne. Sie stammten vom Seil der Umlaufbahn mit der die Loren aus der Grube gezogen wurden. Meinem Wissen nach, war das der letzte Betrieb mit einer derartigen Einrichtung in Österreich.


Ich persönlich bevorzuge auch Patina bzw. Originalzustand. Aber jeder Lokbesitzer kann selber entscheiden welche Restaurationsform er wählt. Man kann niemandem etwas vorschreiben. Vielleicht sollte man vor dem Verkauf den zukünftigen Besitzer fragen was er damit vor hat.

Und das Thema Kurbelwelle/Gegengewicht bei Einscheiben-MAH-Motoren wurde ja in einem extra Thema schon diskutiert, soweit ich mich erinnere.

Viele Grüße

Michael Wenninger

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Fr 25 Apr 2014, 20:18
Servus Michael,
ist völlig klar daß der Eigentümer damit machen kann was er will (-mit Ausnahmen).

Wahrscheinlich hat der Beitrag einfach gereizt, nimmt es doch der Eigentümer mit der Geschichte sehr ernst!
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Sonstige Museen
Grubenbahnmuseum Knappenberg

Der Kuli hat kein Alleinstellungksmerkmal, behauptete ich auch nicht, hat aber im Kontext mit einer auf Bildung ausgerichteten Schau mehr als einen Blick auf seine Geschichte verdient.

Haben wir hergegeben weil:
1.) falsche Spur
2.) an ein im Aufbau begriffenes Museum
3.) gibt anderen

Gruß
FK
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Sa 26 Apr 2014, 09:37
Hallo,

noch eine kurze Wortmeldung meinerseits:
Zitat :
   gefährdet nicht nur den Betrieb, sondern auch Menschen


Eine grenzwertige Aussage.

Bitte einfach noch einmal diesen Thread [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] nachlesen, falls die technischen Zusammenhänge im Moment nicht so geläufig sind.

Die an anderer Stelle im Forum [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] eingefügte Bestandsliste enthält für den fraglichen Strüver (Lfd. Nr. 26) den altbekannten Irrtum : 60560/42.
Ein wenig Provenienzforschung hätte rasch ergeben, das Fabriknummer und Baujahr nicht zusammenpassen - von den bereits erwähnten optischen Merkmalen des Fahrzeugs einmal abgesehen. Leider stand der Kuli viele Jahre mit den inkorrekten Daten beschildert im Museum - das Originalschild liegt dem Besitzer noch vor.

Was das Restaurierungsziel angeht, ist das natürlich eine "Glaubensfrage" Smile 
Ich schätze Fahrzeuge sehr, die in Ihrem letzten Betriebszustand konserviert werden, dafür gibt es schöne Beispiele in vielen Sammlungen.

Das Problem ist meiner Ansicht nach der "letzte Betriebszustand": Handelt es sich um eine Lok, die bis zum Schluß von den verantwortlichen Lokfahrern gepflegt und instandgehalten wurde? (Bsp. Ainring)
Oder ist die Lok abgestellt worden, weil sie komplett schrottig war und auseinanderzufallen drohte? (Bsp. meine O&K M00 [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Die meisten Loks sind heutzutage bei der Übernahme leider eher schrottig.
Natürlich gibt es dazwischen eine Reihe von Abstufungen, aber dieser Aspekt scheint mir bei der Diskussion ein wenig zu kurz zu kommen.
Beim gegenständlichen Strüver war die Restauration Wunsch des Besitzers - was ich auch inhaltlich unterstütze, zumal die von FK erwähnten Spuren z.B. eines Seilbetriebs nirgends auffindbar waren.

Viele Grüße
Markus
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Sa 26 Apr 2014, 13:51
Bitte einfach noch einmal diesen Thread [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] nachlesen
Und was ist da dokumentiert, das derart dramatische Ausssagen rechtfertigt? Mir scheinen da Theorie und Praxis weit auseinander zu klaffen. Wir hatten das Glück etliche Jahre bei ausgewiesenen Motorenfachmännern "in die Lehre zu gehen". Wenn man vom LKW bis zum Schiffsdiesel seine Finger drin hatte, erlebte man auch viele Fehler in der Praxis. Für ein klagloses Funktionieren dürften doch andere Parameter beim Zusammenbau esentieller sein.
Das Fahrzeug fuhr bis zu Übernahme in der Grube und probeweise bei uns auch noch am Asphalt.

enthält für den fraglichen Strüver (Lfd. Nr. 26) den altbekannten Irrtum : 60560/42.
Ein wenig Provenienzforschung hätte rasch ergeben,
Bitte sinnerfassend lesen, Herr Lehrer. Wie ich ausführte, war uns das zu jener Zeit (80er) weder wichtig, noch gab es zugängliche Unterlagen.
Nach der Abgabe interessierte uns die Angelegenheit naturgemäß überhaupt nicht mehr. Die mangelde Forschung trifft, wenn überhaupt, den jetzigen Eigentümer.

Natürlich kann sich der Eigentümer (oder ist er nur Besitzer?) auch lila mit gelben Tupfen wünschen, ist doch nirgends in Abrede gestellt! Das mit dem Seilbetrieb wird ihm mit Sicherheit bekannt gewesen sein, zumindest war es das in der Fachwelt. Ob er das nun darzustellen wünscht oder nicht, liegt ebenfalls in seiner Vorstellung, bzw. im Bereich des von ihm für sein Museum entworfenen Leitbildes.

FK
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