4-achsiger Personenwagen (Umbau/Neubau)

...oder wie baue ich einen Personenwagen aus den Resten einer Dampflok, einem Kesselhaus, einem regelspurigen Drehgestell-Kesselwagen und etwas Feldbahnmaterial.

Bauzeitraum: November 2008 bis hoffentlich August 2009

Die Grundlage war ein schon vorhandener 4-achsiger Personenwagen, der zu den Anfängen der Feldbahn im Sächsischen Eisenbahnmuseum Chemnitz-Hilbersdorf erbaut worden war. Allerdings hat sich sein Fahrgestell nicht bewährt und so stand er schon viele Jahre herum und diente bis zum Umbau als Abstellfläche für die Wasserkästen unserer Heeresfeldbahnlok (Hartmann).

Was hat nun eine Dampflok, ein Kesselwagen usw. damit zu tun? Die Dampflok hat aus einem Kesselrohrsatz ein Rohr für die Seitenabstützung des Oberwagens spendiert. Die ehemalige Heizanlage des Kesselhauses steuerte ein paar Winkelträger bei. Und von einem verschrotteten regelspurigen Kesselwagen bleiben die kompletten Drehpfannen übrig.


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Die Idee, bzw. die Zeichnung für den geplanten Umbau (hat leider den kalten Winter nicht überstanden und ist den natürlichen Weg des brennbaren Heizmaterials gegangen)


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Der alte 4-Achser mit den Wasserkästen der Brigadelok


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Die alten Drehgestelle (schwere Grubenhunte mit Drehzapfen)


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Als neue Drehgestelle wurden zwei Kipplorenfahrgestelle (0,75 m³) genommen und ihrer Kippvorrichtungen beraubt. [Die im Bild gezeigte Kipplore hat überlebt. Genommen wurden Fahrgestelle aus unserer kleinen Reserve.]


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Der alte Oberwagen wurde abgehoben und wurde um zwei Querträger erleichtert, da sich diese für die neue Drehvorrichtung an der falschen Stelle befanden.


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Drehgestell 1 (ohne Bremse). Die ehemaligen Kipplorengestelle wurden im Rahmenaufbau verändert um ebenfalls der neuen Drehvorrichtung Platz zu bieten.


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Drehgestell 2 mit Bremse. Beim zweiten Drehgestell ist schon die Aufhängung für die Bremsen eingeschweißt.


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Drehgestell 1 und 2 mit eingebauten Drehpfannen und Rostschutzgrundierung.


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Noch in der Lackierung befindliche Achsen und die Oberteile der Drehpfannen.


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Der alte Oberwagen steht auf neuen Beinen ... ähm ... Rädern. Die Drehpfannen sind eingepasst und nun beginnt die Vermessung für die Seitenabstützung.


Soweit waren wir bis zum 19.02.2009. weitere Bilder folgen demnächst.

Nicht schlecht die Konstrukton Lutz,
das sieht schon richtig gut aus, freue mich schon darauf in dem Wagen mitzufahren.

Viele Grüsse,
Julian

Natürlich haben wir weitergemacht. Leider stellte sich der Termin Heizhausfest 2009 als etwas utopisch heraus, da zu diesem Zeitpunkt zwar Stahl und Holz für den Wagenkasten schon bereitlagen, aber die Vorbereitungen für das Fest und teilweise auch noch ein paar fehlende Ideen das ganze etwas verzögert haben.

Aber nun haben wir natürlich trotzdem kräftig weitergebaut.

Ein Nachtrag zum letzten Eintrag:
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Der Bremsbaukasten. Sowas passiert, wenn es draußen richtig kalt (bis -25°C) ist und wir trotzdem etwas machen. Leider lag der Stahl nicht auch schon vorgewärmt in der Werkstatt sondern musste erst unter den Schneemassen gesucht und dann aus dem Eis geschlagen werden.

Als es wieder wärmer wurde haben wir die Drehgestelle weiter komplettiert und lackiert.
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Drehgestell 1 bekommt sein Geländer.

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Und Nummer 2 hat schon Geländer und Trittblech.

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Bei schönstem Frühlingswetter durften sie das erste mal raus auf die Gleisanlage. Schüchtern stehen sie an der Einfahrt zu unserem kleinen Bahnhof.

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Dann ging es mit dem Wagenkasten weiter. Der wurde von alten Schweißnähten und Bordwandstützen befreit...

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...und für den Einbau eines zusätzlichen Langträgers vorbereitet.

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Fertig.

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Am Wochenende nach dem Heizhausfest 2009 besuchte und Zündfix aus Buchhorst und musste natürlich sich unbedingt die Finger schmutzig machen. Also haben wir das Bremsgestänge zusammengebaut. Komischerweise hat alles gepasst.

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Auch die Seitenabstützung für den Wagenkasten ist in diesem Zuge mit angebaut worden.

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Und das Ganze noch von der Seite. In dem Achslager ganz rechts verbirgt sich keine dritte Achse, sondern die Bremswelle. Einziges Originalteil ist der Längenversteller (Ns2f). Der Rest ist Neu- / Eigenbau.

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Das Drehgestell 2 von unten. Bodenfreiheit: knapp 1cm über Schienenoberkante (dann schleifen die ersten Splinte und Bolzen).

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Und heute (03.10.) ging es mit dem Sprengwerk los. Einschweißen der Abstützung.


Stand diesmal: 03.10.2009

Saubere Arbeit - bin gespannt wann die Jungfernfahrt stattfindet. Bis dahin viel Erfolg mit diesem Projekt...

Sehr schön und professionell.

Wie sind sie Drehzapfen entstanden?

Beste Grüße
FK

4x schrieb:... Und von einem verschrotteten regelspurigen Kesselwagen bleiben die kompletten Drehpfannen übrig.

Stand ganz am Anfang,

Schönes Ding jedenfalls!

Gruß, Lutze(nicht er, sonder ich, ist ja auch eher ein Sammelbegriff)

Da nun mittlerweile der Hauptrahmen komplett mit Rostschutz gestrichen wurde, haben wir uns endlich an das getraut, was schon viel eher hätte passieren sollen: Die Probefahrt....

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Da wir die Seitenabstützungselemente für den Wagenkasten so "Pi mal Daumen" gebaut hatten ist schon bei ersten Ausdrehversuchen mit Drehgestell und Wagenrahmen auf unserer Drehscheibe festgestellt worden: "Dat passt so nich". Also haben wir im Frühjahr die Seitenabstützung um etliche Zentimeter eingekürzt. Nun fehlte halt nur die Erprobung, ob es auch wirklich funktioniert.

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Schlussendlich zeigte der Wagen ein erstaunlich gutes Laufverhalten.
Fazit: Er ist Streckentauglich und kann sogar durch unseren Wismut-Wechsel fahren. Damit hatten wir nicht gerechnet, aber es geht.

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Die Probefahrt fand am 04.11.2009 statt.

Eine Jungfernfahrt bzw. Einweihungsfahrt ist für den Saisonauftakt 2010, dem Feldbahn- und Alttraktorentreffen, im Sächsischen Eisenbahnmuseum geplant. In der Hoffnung, dass nicht noch größere technische Probleme auftreten.

Ganz einfach:

FK

Ein tolles Gefährt was ihr da auf die Beine stellt. Ich freue mich schon darauf den Wagen nächstes Jahr im Einsatz zu sehen.