Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau
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Noch einmal Baumwollspinnerei Kollnau...
So 07 Jan 2024, 10:29
Hallo zusammen,
ich wünsche allen Freundinnen und Freunden des Gütermann-Bähnle
ein gutes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2024!
Derzeit kann ich nichts aktuell Neues zum Thema Bähnle mitteilen.
Ich möchte aber noch einmal auf den Gleisanschluss der Baumwollspinnerei
mit der Drehscheibe zurückkommen.
Hierzu hatte ich am 22. Oktober eine Ansichtskarte mt einem passenden Blickwinkel
gezeigt, wobei mir das Bild seinerzeit nur in geringer Auflösung vorlag.
Nun bin ich auf das Original (aufgenommen im Jahr 1953) gestossen, das ich euch nicht vorenthalten möchte:
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Hier noch ein Ausschnit des interessanten Bereichs:
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Hier sind nun unterhalb des abgebildeten Lastzugs erstmalig auch die beiden von der Drehscheibe nach links auf den Werkshof verlaufenden Anschlußgleise zu erkennen; die Drehscheibe selbst ist unterhalb bzw. neben dem Vordach des Gebäudes rechts ebenfalls teilweise zu erkennen.
Viele Grüße
Hartwig
ich wünsche allen Freundinnen und Freunden des Gütermann-Bähnle
ein gutes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2024!
Derzeit kann ich nichts aktuell Neues zum Thema Bähnle mitteilen.
Ich möchte aber noch einmal auf den Gleisanschluss der Baumwollspinnerei
mit der Drehscheibe zurückkommen.
Hierzu hatte ich am 22. Oktober eine Ansichtskarte mt einem passenden Blickwinkel
gezeigt, wobei mir das Bild seinerzeit nur in geringer Auflösung vorlag.
Nun bin ich auf das Original (aufgenommen im Jahr 1953) gestossen, das ich euch nicht vorenthalten möchte:
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Viele Grüße
Hartwig
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- BähnleGleisbauer
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Name : Thomas Ruff
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Re: Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau
Mi 24 Jan 2024, 08:30
Liebe Freunde von unserem Bähnle,
Auch wenn die Diskussion im Forum zur Werksbahn Gütermann in letzter Zeit eingeschlafen ist, so geht doch noch Einiges. Unter anderem haben wir kurz vor Weihnachten mit der Unterstützung der Gemeinde Gutach (die haben inzwischen Interesse an der Technischen Besonderheit) die letzten Schienenjoche am Bahnhofsvorplatz Bf Gutach freigelegt: zwei unabhängige Joche in dem Bogen vom Bahnhof Richtung Damm/Werksgelände und zum Abstellgleis. Zum Vorschein kamen Schienen vom Profil S 18 oder wohl eher S 20. Außerdem fanden wir erstmals Stahlschwellen. Diese Schwellen kannten wir bisher nur von den Projektplänen aus 1900.
Eigentlich wollten wir die Joche ausgraben und bergen für ein „Denkmal“. Das kleine, von der Gemeinde Gutach bestellte Baggerle kam aber an seine Grenzen, da die Joche eingedeckt sind mit Beton und Asphalt. Deshalb konnten wir auch die Spurrillenbegrenzung nicht freilegen, deren Befestigung schon lange interessiert. Die Spurrillenbegrenzung aus Stahl sahen wir aber nur bei dem Stück Richtung Abstellanlage. Im Bogen zum Damm ist die Spurrille durch Aussparung im Füllbeton freigehalten.
Herzliche Grüße
Thomas
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Auch wenn die Diskussion im Forum zur Werksbahn Gütermann in letzter Zeit eingeschlafen ist, so geht doch noch Einiges. Unter anderem haben wir kurz vor Weihnachten mit der Unterstützung der Gemeinde Gutach (die haben inzwischen Interesse an der Technischen Besonderheit) die letzten Schienenjoche am Bahnhofsvorplatz Bf Gutach freigelegt: zwei unabhängige Joche in dem Bogen vom Bahnhof Richtung Damm/Werksgelände und zum Abstellgleis. Zum Vorschein kamen Schienen vom Profil S 18 oder wohl eher S 20. Außerdem fanden wir erstmals Stahlschwellen. Diese Schwellen kannten wir bisher nur von den Projektplänen aus 1900.
Eigentlich wollten wir die Joche ausgraben und bergen für ein „Denkmal“. Das kleine, von der Gemeinde Gutach bestellte Baggerle kam aber an seine Grenzen, da die Joche eingedeckt sind mit Beton und Asphalt. Deshalb konnten wir auch die Spurrillenbegrenzung nicht freilegen, deren Befestigung schon lange interessiert. Die Spurrillenbegrenzung aus Stahl sahen wir aber nur bei dem Stück Richtung Abstellanlage. Im Bogen zum Damm ist die Spurrille durch Aussparung im Füllbeton freigehalten.
Herzliche Grüße
Thomas
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- BähnleGleisbauer
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Ort / Region : Freiburg
Hobbies : Werksbahn Gütermann und Standseilbahnen
Name : Thomas Ruff
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Re: Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau
Mi 24 Jan 2024, 08:39
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- RenovaterDiesellokführer
- Anzahl der Beiträge : 456
Ort / Region : Morlaix Frankreich
Name : Colin James
Anmeldedatum : 06.08.08
Re: Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau
Mi 24 Jan 2024, 10:27
Sehr interessant, danke. Wäre es möglich, die profil und schwellen abmessungen zu haben ? Grüße Colin.
- BähnleGleisbauer
- Anzahl der Beiträge : 83
Ort / Region : Freiburg
Hobbies : Werksbahn Gütermann und Standseilbahnen
Name : Thomas Ruff
Anmeldedatum : 07.12.21
Re: Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau
Mi 24 Jan 2024, 12:07
Die Höhe des Schienenprofils habe ich gemessen. Dabei ist die Messungenauigkeit groß. In früheren Beiträgen ging ich davon aus dass nach dem ursprünglich eingebauten und in der Remise gefunden "Kleinprofil" S 8, später S 18 verbaut wurde. Inzwischen halte ich S 20 für wahrscheinlicher. Die beiden Profile unterscheiden sich nur unerheblich.
Versäumt habe ich, die Schwellen zu vermessen. Eine Rüge dafür habe ich schon vorab von Hartwig verdientermaßen erhalten. Sorry!
Mal sehen, wie es mit den *noch* verborgenen Jochen weitergeht.
Liebe Grüße
Thomas
Versäumt habe ich, die Schwellen zu vermessen. Eine Rüge dafür habe ich schon vorab von Hartwig verdientermaßen erhalten. Sorry!
Mal sehen, wie es mit den *noch* verborgenen Jochen weitergeht.
Liebe Grüße
Thomas
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- ElzacherGleisbauer
- Anzahl der Beiträge : 88
Ort / Region : Stegen
Name : Tobias Bartholomä
Anmeldedatum : 21.06.22
Re: Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau
Mi 24 Jan 2024, 20:56
Genau wie vermutet, wurden beim Rückbau damals die Gleisstücke liegen gelassen, welche in Beton eingelassen waren. So wie auch das Postgleis am Bahnsteig. Das Entfernen dieser Gleise war mit den damaligen Mitteln wohl fast unmöglich.
Thomas und ich haben den ehem. Gleisverlauf mit einem Metalldetector untersucht und sind somit u.a. auf den Gleisbogen Richtung Bahndamm gestoßen.
Im Bereich der Seitentampe am Güterschuppen, hat der Metalldetector ebenfalls positiv reagiert.
Was darauf hindeutet, dass das Ladegleis auch nicht komplett entfernt wurde.
Allerdings ist in diesem Bereich alles weitläufig mit einer Teerschicht verschlossen, so dass man leider nur mutmaßen kann.
Thomas und ich haben den ehem. Gleisverlauf mit einem Metalldetector untersucht und sind somit u.a. auf den Gleisbogen Richtung Bahndamm gestoßen.
Im Bereich der Seitentampe am Güterschuppen, hat der Metalldetector ebenfalls positiv reagiert.
Was darauf hindeutet, dass das Ladegleis auch nicht komplett entfernt wurde.
Allerdings ist in diesem Bereich alles weitläufig mit einer Teerschicht verschlossen, so dass man leider nur mutmaßen kann.
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- WaffelLorenbremser
- Anzahl der Beiträge : 157
Ort / Region : Maisach
Name : Hartwig Meis
Anmeldedatum : 20.10.17
Kipploren des Bähnle
Do 25 Jan 2024, 15:53
Hallo zusammen,
beim Ordnen meiner Unterlagen zum Bähnle ist mir Folgendes aufgefallen:
Zum „Erläuterungsbericht“ der Fa. Arthur Koppel zur projektierten Verbindungsbahn der Fa. Gütermann vom 23. August 1900 gehören auch Zeichnungen der Fahrzeuge der Erstausstattung, also der Lok (1) sowie der Kipploren und der dort „Plateauwagen“ genannten Stirnbordwagen.
Beim Betrachten der Zeichnungen zeigt sich schnell, dass die Zeichnungen nicht maßstäblich sind; unter Berücksichtigung der eingetragenen Maße passen die sich so ergebenen Proportionen nicht zusammen. Was sich hieraus für die Lok 1 ergibt, werde ich demnächst einmal darstellen. Heute möchte ich einmal auf die gelieferten Kipploren eingehen.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Die Veröffenlichung der Zeichnung aus dem Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Freiburg Q301/1 Nr.21
mit freundlicher Genehmigung des StA Freiburg zur Nutzung hier im Kipplore-Forum
Laut Beschriftung handelt es sich um Muldenkipper mit 1 cbm Inhalt für 750 mm Spur.
Nach der Zeichnung hatten die Fahrzeuge polygon gebogene Abrollböcke und gerade Wiege an den Mulden; zur Sicherung und Feststellung dienen sog. Schlemper aus Flacheisen, durch die die Mulden auch in einer Mittelstellung festfestellt werden konnten.
Die Zeichnung enthält (im Gegensatz zu den Zeichnungen der anderen Fahrzeuge) relativ viele Abmessungen:
Spurweite: 750 mm
Achsabstand: 750 mm
Raddurchmesser: 400 mm
Rahmenbreite:1013 mm
Max. Breite über Kippmulde: 1442 mm
Höhe des Rahmens über SOK: 365 mm
Max. Höhe über SOK: 1202 mm
Länge der Kippmulde: 1445 mm
Gesamtlänge: ?
Zur Gesamtlänge der Kipplore gibt es hier keine Angaben.
In einen alten Katalog von Arthur Koppel finden sich für eine Kipplore mit einem Ladevolumen von 1 cbm
(bei gleichen Angaben zu Spurweite, Achsabstand und Raddurchmesser) folgende Abmessungen:
Gesamtlänge: 2225 mm
Breite über Kippmulde: 1545 mm
Gesamthöhe: 1320 mm
Es ist zu erkennen, dass diese Kipploren deutlich höher und breiter sind als die Kipploren lt. Erläuterungsbericht, während die Länge passen könnte.
Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Schreiben der Fa. Arthur Koppel vom 7. Oktober 1901, gerichtet an das Grossh. Eisenbahn-Baubureau in Waldkirch,
in dem mitgeteilt wird, dass die größte Breite der Fahrzeuge für das Gütermann’sche Anschlußgleis 1520 mm beträgt.
Hierbei kann es sich nur um die Breite der Kipploren handeln, da sowohl die Lok als auch die Plateauwagen deutlich schmaler waren (1100 bzw 1000 mm).
Vom Einsatz der Kipploren gibt es aus den letzten Betriebsjahren, als Pastorini und Breitschwerdt ihre Aufnahmen vom Bähnle gemacht haben, keine Fotos.
Lediglich aus der Anfangszeit des Bähnle sind mir zwei Aufnahmen bekannt, die offenbar den Eröffnungszug des Bähnle zeigen und u.a. im Katalog von Arthur Koppel dokumentiert sind (die einzigen Bilder, die den Zug mit der Lok voraus in Richtung Bahnhof zeigen….).
Hier ein Ausschnitt aus dem bereits früher gezeigten Foto vom Bahnhof Gutach:
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Es ist zu erkennen, dass sich hinter der Lok 4 beladene Stirnbordwagen und zwei offenbar leere Kipploren befinden.
Trotz der leichten Unschärfe ist zu erkennen, dass die Kipplore am Zugschluß im Gegensatz zur Zeichnung über deutlich gerundete Abrollböcke verfügt;
zusätzlich sind die Flacheisenschlemper seitlichen Feststellhebeln gewichen, so dass die Kipploren nun so aussehen:
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Typisch für die Kipploren von Arthur Koppel dieser Zeit scheinen die Rahmen-Querverbindungen aus Flacheisen unterhalb der Befestigungen der Abrollböcke zu sein.
Es ist also zu erkennen, dass sich die letzlich gelieferten Kipploren nicht nur hinsichtlich ihrer Abmessungen tw. deutlich von den Angaben im "Erläuterungsbericht",
dessen Zeichnungen durch die Unterschriften vom März 1901 praktisch die Abnahmeprotokolle darstellen, unterschieden haben.
Das hat aber offenbar bis zur Betriebseinstellung niemanden gestört.
Es ist auch zu erkennen, dass diese frühen Versionen der Kipploren bei der Weiterentwicklung hin zu den späteren DIN-Muldenkippern
eine grundlegende Veränderung erfahren haben: Gerader Abrollbock und gewölbte Wiege an den Mulden.
Viele Grüße
Hartwig
beim Ordnen meiner Unterlagen zum Bähnle ist mir Folgendes aufgefallen:
Zum „Erläuterungsbericht“ der Fa. Arthur Koppel zur projektierten Verbindungsbahn der Fa. Gütermann vom 23. August 1900 gehören auch Zeichnungen der Fahrzeuge der Erstausstattung, also der Lok (1) sowie der Kipploren und der dort „Plateauwagen“ genannten Stirnbordwagen.
Beim Betrachten der Zeichnungen zeigt sich schnell, dass die Zeichnungen nicht maßstäblich sind; unter Berücksichtigung der eingetragenen Maße passen die sich so ergebenen Proportionen nicht zusammen. Was sich hieraus für die Lok 1 ergibt, werde ich demnächst einmal darstellen. Heute möchte ich einmal auf die gelieferten Kipploren eingehen.
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Die Veröffenlichung der Zeichnung aus dem Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Freiburg Q301/1 Nr.21
mit freundlicher Genehmigung des StA Freiburg zur Nutzung hier im Kipplore-Forum
Laut Beschriftung handelt es sich um Muldenkipper mit 1 cbm Inhalt für 750 mm Spur.
Nach der Zeichnung hatten die Fahrzeuge polygon gebogene Abrollböcke und gerade Wiege an den Mulden; zur Sicherung und Feststellung dienen sog. Schlemper aus Flacheisen, durch die die Mulden auch in einer Mittelstellung festfestellt werden konnten.
Die Zeichnung enthält (im Gegensatz zu den Zeichnungen der anderen Fahrzeuge) relativ viele Abmessungen:
Spurweite: 750 mm
Achsabstand: 750 mm
Raddurchmesser: 400 mm
Rahmenbreite:1013 mm
Max. Breite über Kippmulde: 1442 mm
Höhe des Rahmens über SOK: 365 mm
Max. Höhe über SOK: 1202 mm
Länge der Kippmulde: 1445 mm
Gesamtlänge: ?
Zur Gesamtlänge der Kipplore gibt es hier keine Angaben.
In einen alten Katalog von Arthur Koppel finden sich für eine Kipplore mit einem Ladevolumen von 1 cbm
(bei gleichen Angaben zu Spurweite, Achsabstand und Raddurchmesser) folgende Abmessungen:
Gesamtlänge: 2225 mm
Breite über Kippmulde: 1545 mm
Gesamthöhe: 1320 mm
Es ist zu erkennen, dass diese Kipploren deutlich höher und breiter sind als die Kipploren lt. Erläuterungsbericht, während die Länge passen könnte.
Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Schreiben der Fa. Arthur Koppel vom 7. Oktober 1901, gerichtet an das Grossh. Eisenbahn-Baubureau in Waldkirch,
in dem mitgeteilt wird, dass die größte Breite der Fahrzeuge für das Gütermann’sche Anschlußgleis 1520 mm beträgt.
Hierbei kann es sich nur um die Breite der Kipploren handeln, da sowohl die Lok als auch die Plateauwagen deutlich schmaler waren (1100 bzw 1000 mm).
Vom Einsatz der Kipploren gibt es aus den letzten Betriebsjahren, als Pastorini und Breitschwerdt ihre Aufnahmen vom Bähnle gemacht haben, keine Fotos.
Lediglich aus der Anfangszeit des Bähnle sind mir zwei Aufnahmen bekannt, die offenbar den Eröffnungszug des Bähnle zeigen und u.a. im Katalog von Arthur Koppel dokumentiert sind (die einzigen Bilder, die den Zug mit der Lok voraus in Richtung Bahnhof zeigen….).
Hier ein Ausschnitt aus dem bereits früher gezeigten Foto vom Bahnhof Gutach:
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Es ist zu erkennen, dass sich hinter der Lok 4 beladene Stirnbordwagen und zwei offenbar leere Kipploren befinden.
Trotz der leichten Unschärfe ist zu erkennen, dass die Kipplore am Zugschluß im Gegensatz zur Zeichnung über deutlich gerundete Abrollböcke verfügt;
zusätzlich sind die Flacheisenschlemper seitlichen Feststellhebeln gewichen, so dass die Kipploren nun so aussehen:
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Typisch für die Kipploren von Arthur Koppel dieser Zeit scheinen die Rahmen-Querverbindungen aus Flacheisen unterhalb der Befestigungen der Abrollböcke zu sein.
Es ist also zu erkennen, dass sich die letzlich gelieferten Kipploren nicht nur hinsichtlich ihrer Abmessungen tw. deutlich von den Angaben im "Erläuterungsbericht",
dessen Zeichnungen durch die Unterschriften vom März 1901 praktisch die Abnahmeprotokolle darstellen, unterschieden haben.
Das hat aber offenbar bis zur Betriebseinstellung niemanden gestört.
Es ist auch zu erkennen, dass diese frühen Versionen der Kipploren bei der Weiterentwicklung hin zu den späteren DIN-Muldenkippern
eine grundlegende Veränderung erfahren haben: Gerader Abrollbock und gewölbte Wiege an den Mulden.
Viele Grüße
Hartwig
febagco, Jürgen Wening, CHL14G, Renovater, Matthias S., deutzl, Chuck in the NEK und mögen diesen Beitrag
- BähnleGleisbauer
- Anzahl der Beiträge : 83
Ort / Region : Freiburg
Hobbies : Werksbahn Gütermann und Standseilbahnen
Name : Thomas Ruff
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Re: Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau
Do 25 Jan 2024, 16:49
Lieber Hartwig,
Danke für die fundierte Betrachtung zu den Abmessungen der Kipploren. Sehr beeindruckend und logisch.
Es fehlt uns eben immer noch eine Liste des Rollmaterials mit Daten der einzelnen Wagen. Bei der uns bislang unbekannten Aufsichtsbehörde muss eine derartige Zusammenstellung vorhanden sein!
WELCHE BEHÖRDE WAR AUFSICHTSBEHÖRDE???
Wer der zahlreichen Leser dieser Zeilen hat einen zielführenden Hinweis?
Kleiner Hinweis zum bekannten Bild von 1902 am Bf Gutach. Gleich hinter der Lok 1 gibt's übrigens auch noch eine Kipplore. Es gab also mindestens 3 Kipploren!
Liebe Grüße
Thomas
Danke für die fundierte Betrachtung zu den Abmessungen der Kipploren. Sehr beeindruckend und logisch.
Es fehlt uns eben immer noch eine Liste des Rollmaterials mit Daten der einzelnen Wagen. Bei der uns bislang unbekannten Aufsichtsbehörde muss eine derartige Zusammenstellung vorhanden sein!
WELCHE BEHÖRDE WAR AUFSICHTSBEHÖRDE???
Wer der zahlreichen Leser dieser Zeilen hat einen zielführenden Hinweis?
Kleiner Hinweis zum bekannten Bild von 1902 am Bf Gutach. Gleich hinter der Lok 1 gibt's übrigens auch noch eine Kipplore. Es gab also mindestens 3 Kipploren!
Liebe Grüße
Thomas
febagco und deutzl mögen diesen Beitrag
- ElzacherGleisbauer
- Anzahl der Beiträge : 88
Ort / Region : Stegen
Name : Tobias Bartholomä
Anmeldedatum : 21.06.22
Re: Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau
Do 25 Jan 2024, 19:05
Schön, dass endlich mal wieder über neue Bähnle-Themen geschrieben wird.
Ein großes Problem ist, dass eigentlich von der Blütezeit der Bähnle-Jahre gar keine Fotos existieren.
Nur von ca. 1902 und dann erst wieder aus den 60er Jahren.
Da hat sich der Bestand und Einsatz des Rollmaterials sicherlich hin und wieder geändert.
Anfangs wurde definitiv noch viel Kohle per Bähnle vom Bahnhof ins Werk transportiert, daher die Lorenwagen im Zug
Auf den Fotos der letzten Betriebsjahre war der Kohleschuppen bereits abgebrannt und daher waren die Lorenwagen überflüssig. Ebenso wurden keine Postsäcke mehr transportiert, daher auch hier ein Wagen weniger von Nöten. (Selbes gilt wahrscheinlich auch für den Säuretopfwagen)
Der ein oder andere Wagen musste aufgrund von Verschleiß bestimmt in den über 60 Jahren auch mal entsorgt werden.
Somit blieben die zwei-drei bekannten Wägele übrig um das übriggebliebene Transportvolumen zu bewältigen.
Dass Lok 2 auf den Fotos aus den 60ern immer Richtung Werk hängt, liegt sicherlich daran, dass nach dem Brand des Kohleschuppens die Gleise im hinteren Bereich nicht mehr befahren wurden oder stillgelegt evtl. sogar abgetrennt waren.
Daher gab es am Bahnhof gar keine Möglichkeit mehr die Lok umzusetzen. Eigentlich war es ja nur noch ein langes "Stichgleis" vom Werk zur Seitenrampe.
Und mit der Lok voraus Richtung Bahnhof an die Seitenrampe zu fahren, macht keinen Sinn, da sonst die Lok auf Höhe des Ladebereichs gestanden hätte anstatt der Wagen.
Wer noch weitere Vermutungen zur Rollmaterial und Betriebsabläufe im Wandel der Zeit hat, darf dies gerne zum Besten geben!
Gruß Tobias
Ein großes Problem ist, dass eigentlich von der Blütezeit der Bähnle-Jahre gar keine Fotos existieren.
Nur von ca. 1902 und dann erst wieder aus den 60er Jahren.
Da hat sich der Bestand und Einsatz des Rollmaterials sicherlich hin und wieder geändert.
Anfangs wurde definitiv noch viel Kohle per Bähnle vom Bahnhof ins Werk transportiert, daher die Lorenwagen im Zug
Auf den Fotos der letzten Betriebsjahre war der Kohleschuppen bereits abgebrannt und daher waren die Lorenwagen überflüssig. Ebenso wurden keine Postsäcke mehr transportiert, daher auch hier ein Wagen weniger von Nöten. (Selbes gilt wahrscheinlich auch für den Säuretopfwagen)
Der ein oder andere Wagen musste aufgrund von Verschleiß bestimmt in den über 60 Jahren auch mal entsorgt werden.
Somit blieben die zwei-drei bekannten Wägele übrig um das übriggebliebene Transportvolumen zu bewältigen.
Dass Lok 2 auf den Fotos aus den 60ern immer Richtung Werk hängt, liegt sicherlich daran, dass nach dem Brand des Kohleschuppens die Gleise im hinteren Bereich nicht mehr befahren wurden oder stillgelegt evtl. sogar abgetrennt waren.
Daher gab es am Bahnhof gar keine Möglichkeit mehr die Lok umzusetzen. Eigentlich war es ja nur noch ein langes "Stichgleis" vom Werk zur Seitenrampe.
Und mit der Lok voraus Richtung Bahnhof an die Seitenrampe zu fahren, macht keinen Sinn, da sonst die Lok auf Höhe des Ladebereichs gestanden hätte anstatt der Wagen.
Wer noch weitere Vermutungen zur Rollmaterial und Betriebsabläufe im Wandel der Zeit hat, darf dies gerne zum Besten geben!
Gruß Tobias
deutzl und Bähnle mögen diesen Beitrag
- BähnleGleisbauer
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Hobbies : Werksbahn Gütermann und Standseilbahnen
Name : Thomas Ruff
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Re: Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau
Do 25 Jan 2024, 21:53
Das siehst Du vollkommen richtig, Tobias!
Die Rangiermöglichkeiten und Notwendigkeiten waren zum Ende des Betriebs unseres Bähnles kaum noch erforderlich.
Zu der Betriebsform "Lok 2 werkseits" gilt es außerdem zu beachten:
. vom Bf Gutach zum Werk hat die Strecke ein Gefälle
. Nur die Lok konnte bremsen, die Wagen im Zug waren ungebremst.
. Daher ist es klug, die "Brems-Lok" talseits (= werksseits) vom Zug anzuordnen.
. Andernfalls besteht die Gefahr, daß die Wagen ungebremst "entlaufen" und und am Bahnübergang mit der Bundesstraße den Verkehr zu gefährden.
Herzliche Grüße
Thomas
Die Rangiermöglichkeiten und Notwendigkeiten waren zum Ende des Betriebs unseres Bähnles kaum noch erforderlich.
Zu der Betriebsform "Lok 2 werkseits" gilt es außerdem zu beachten:
. vom Bf Gutach zum Werk hat die Strecke ein Gefälle
. Nur die Lok konnte bremsen, die Wagen im Zug waren ungebremst.
. Daher ist es klug, die "Brems-Lok" talseits (= werksseits) vom Zug anzuordnen.
. Andernfalls besteht die Gefahr, daß die Wagen ungebremst "entlaufen" und und am Bahnübergang mit der Bundesstraße den Verkehr zu gefährden.
Herzliche Grüße
Thomas
deutzl, Waffel und Elzacher mögen diesen Beitrag
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