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Restauration Hanomag-Baudampflok FNr. 9332

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So 05 Aug 2012, 18:23
Genau von sowas ging ich aus, alles Andere ist in der Regel selbstgestrickt.

Danke Ari für das Bild!
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So 05 Aug 2012, 20:26
Hallo zusammen,

nachdem ich die letzten drei Wochen in den Ferien war, möchte ich auch noch kurz ein paar Neuigkeiten mitteilen. Die Arbeiten am Rahmen sind inzwischen soweit abgeschlossen, dass die Zylinderblöcke montiert werden können. Dies muss vorteilhaft vor Montage des Bodendeckels erfolgen, da man später an die Schraubenköpfe im Rahmeninneren ganz bescheiden heran kommt. Vorher müssen die Zylinderblöcke noch auf einem Bohrwerk überarbeitet werden. So sehen sie im Moment aus:

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Im Bild der rechte Zylinderblock. Hier hat ein Zylinderentwässerungsventil nur noch Steckgewinde. Wahrscheinlich ist es bei einer Entgleisung der Lok ausgerissen worden. Das schadhafte Gewinde muss ausgebüchst werden.

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Die Linsendichtsitze der Ein- und Ausströmrohre müssen ebenfalls überarbeitet werden.

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Die Laufbahnen von Kolben und Schiebern haben die lange Zeit auf dem Spielplatz erstaunlich gut überstanden. Die Flächen wurden gründlich gereinigt und vorerst eingefettet. Die Dichtflächen der Zylinderdeckel sind größtenteils in gutem Zustand. Lediglich vorn rechts ist der Spalt zwischen Zylinderblock und Deckel lange mit Spielplatzsand verstopft gewesen und hat entsprechend gelitten. Dort wo der Kupferdichtring aufliegt, ist die Dichtfläche aber noch brauchbar. Wir wollen hier nichts nacharbeiten, da anschließend der schädliche Raum nicht mehr stimmt bzw. bei einer Nacharbeit an den Dichtflächen der hinteren Zylinderdeckel die gesamte Maßkette der Gleitbahnen nicht mehr stimmen.

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Für die Dichtflächen der Schieberkastendeckel gilt das Gleiche. Ringsherum ist die Fläche leicht vernarbt, aber im Auflagebereich der Dichtung noch gut.

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Die Zylinderentwässerungsventile müssen gereinigt und neu eingeschliffen werden.

Wie ich im Juni bereits geschrieben hatte, war ich an einer kostenneutralen Lösung für die Verjüngungskur der Zylinderblöcke dran und hatte hier auch schon eine Firma an der Hand. Diese konnte allerdings, wie bei Sponsoring üblich, keinen fixen Termin nennen, wann wir die Zylinderblöcke zurück haben würden. Überraschenderweise greift uns hier nun die Kesselbaufirma unter die Arme. Herzlichen Dank dafür. Kommende Woche gehen die Zylinderblöcke nun also von Chemnitz auf die Reise.

Zum Abschluss für Felix noch Bilder des Handbremshebels auf der Hanomag – Lok in Zürich. Das Teil sieht wirklich so aus wie auf den alten Katalogbildern von Ari.

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Viele Grüße

Daniel
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So 05 Aug 2012, 20:40
gmeinder79 schrieb:Zum Abschluss für Felix noch Bilder des Handbremshebels auf der Hanomag – Lok in Zürich. Das Teil sieht wirklich so aus wie auf den alten Katalogbildern von Ari.
Bis auf ein kleines Detail, die Zugstange für die Sperrklinke, die ist (wie bei vielen Jung-Loks) nachträglich angebracht.
Henschel DG 10 schrieb:Genau von sowas ging ich aus, alles Andere ist in der Regel selbstgestrickt.
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Restauration Hanomag-Baudampflok FNr. 9332 - Seite 9 Empty Re: Restauration Hanomag-Baudampflok FNr. 9332

So 05 Aug 2012, 21:04
Mahlzeit Felix,

die genaue Ausführung war bislang noch nicht ganz klar, da gab es wohl auch verschiedene.
Einziger Anhaltspunkt war der Bock besagter Maschine in Zürich, daher auch die Zugstange mit Handfalle. Dank der Katalogaufnahmen von Ari können wir dieses Detail nun auch klären.

Herzlichen Dank nochmal dafür!

Gruß Sven
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Sa 17 Nov 2012, 15:14
Hallo zusammen,

in den letzten drei Monaten ging es an verschiedenen Stellen weiter. Hauptaugenmerk lag auf den Vorbereitungen zum Einachsen. Sämtliche Teile der Achslagerung / Federung sind wie die restliche Substanz der Lok stark erneuerungsbedürftig.

Die Rotguss - Achslagerschalen werden so hergerichtet, dass sie mit einem Weißmetallausguss versehen werden können. Dazu müssen die Schalen ausgedreht und mit Stütz – und Klammernuten ausgestattet werden. Aufgrund der geometrischen Verhältnisse kein leichtes Unterfangen. An dieser Stelle ein großes Dankeschön nach Leipzig.

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Die Achslagergehäuse präsentieren sich in unterschiedlichem Zustand. Während die Gehäuse für die Treibachse lediglich gereinigt und neu lackiert wurden, sind die Gehäuse der Kuppelachse im Bereich der Führungen stark vernarbt. Grund dafür ist der jahrelange Eintrag von feuchtem Sand auf dem Spielplatz, welcher zu Spaltkorrosion geführt hat. Die Lagergehäuse wurden daher auf einem Bohrwerk überarbeitet.

An den Tragfedern waren alle tragenden Lagen gebrochen. Zum Teil hatte man versucht, diese zu schweißen, was natürlich wenig von Erfolg gekrönt war. Wir haben die Teile in eine Federnschmiede gebracht. Dort wurden sie komplett zerlegt, gereinigt und alle beschädigten Federblätter ersetzt. Die Sattelscheiben müssen zum Teil neu gefertigt werden.

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Die Radsätze haben ihren endgültigen Anstrich bekommen und sind einbaufertig. Hier noch ein Zwischenstand beim Grundieren.

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Am Kessel fehlen als letzte neu anzufertigende Baugruppe die Speiseventile. Wie früher bei Hanomag üblich, werden diese mit Absperrhahnküken ausgeführt. Die Gehäuse sind Schweißkonstruktionen, die Innereien wiederum aus Rotguss.

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Die ersten Teile sind letzte Woche eingetroffen. Hier ist das zusammengesteckte Gehäuse des Rückschlagventils mit der Verschraubung der Speiseleitung zu sehen. Die Hahnküken und die Rückschlagkegel werden demnächst eingeschliffen und folgen dann nach.

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Inzwischen wurde auch mit den Teilen der Dampfmaschine begonnen. Größte Herausforderung waren die Kreuzköpfe. Einer war noch original, aber mehrfach gerissen. Die Risse wurden mittels Hartlöten und Sicherungsschrauben repariert. Der zweite Kreuzkopf war bereits früher durch ein Schweißteil ersetzt worden. Mit großartiger Unterstützung durch die Westsächsische Hochschule Zwickau konnten diese Teile aus Vollmaterial neu angefertigt werden. Im Bild fehlen noch die Passfedernuten für die Bolzen der Treibstange. Die Bohrungen der Kolbenstangen sind auf 26 mm Durchmesser vorgebohrt und müssen auf einer Drehbank mit Planscheibe passend zum Konus der Kolbenstangen ausgedreht werden.

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Die Oberteile der Kreuzköpfe mit den Schmiergefäßen sind ebenfalls neu entstanden.

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Wir warten nun sehnsüchtig auf die fertig ausgegossenen Achslagerschalen, damit Achslager und Radsätze montiert werden können. Wenn das geschafft ist, kommen die Radsätze zur Kesselschmiede, um in den Rahmen eingebaut zu werden. Erst dann können Federung und Aschkasten montiert werden, um zu beurteilen, ob alles aneinander vorbei passt.

Viele Grüße

Daniel

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Sa 17 Nov 2012, 19:27
Hi,

toll - ich behaupte: Das sauberste und exakteste Dampflok-Projekt weltweit momentan! Das beste Thema hier bei Kipplore!

Gruß

Rüdiger
felixS
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So 18 Nov 2012, 09:25
Hi

Ich glaube, wenn man eine Dampflok so Grundlegend restauriert, wird das automatisch so aussehen. Saubere Arbeit! Was ich zB vom Aufbau der 2 Vietnamloks der Furkabahn sah, ist in der gleichen Klasse.

Felix
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Restauration Hanomag-Baudampflok FNr. 9332 - Seite 9 Empty Re: Restauration Hanomag-Baudampflok FNr. 9332

So 18 Nov 2012, 12:37
Hallo Daniel,

die fantastisch saubere Ausführung der nachgefertigten Teile ist wirklich eine Augenweide! Das setzt Maßstäbe.

Viele Grüße, Frank.
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Restauration Hanomag-Baudampflok FNr. 9332 - Seite 9 Empty Re: Restauration Hanomag-Baudampflok FNr. 9332

Do 22 Nov 2012, 18:44
Liebe Chemnitzer Kollegen,

Was ihr hier zeigt, ist Handwerkskunst vom Feinsten! Leider ist kein Dieselmotor drin, aber ich fürchte schon, es wird trotzdem eine erstklassige Lok! Wink Bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht!

Hut ab und allerhöchsten Respekt!
gmeinder79
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Sa 02 März 2013, 15:03
Hallo zusammen,

wir sind dem Einbau der Achsen wieder ein kleines Stück näher. Die Achslagerschalen sind fertig ausgegossen und sollen demnächst zum Ausdrehen.

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Die Sattelscheiben und Federgrundplatten der Tragfederbefestigung waren so eingelaufen, dass sie aufeinander nicht mehr abrollten sondern nur noch fix zusammengesteckt werden konnten. Wir mussten diese Teile nachfertigen. Um eine entsprechende Lebensdauer zu gewährleisten, fiel die Wahl dabei auf einen vorvergüteten Stahl. So sehen die Originalteile aus:

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Und so die neu hergestellten Scheiben:

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Zusammengebaut sieht es so aus:

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Bei der Aufarbeitung der Achslagerunterkästen stellte sich heraus, dass drei der vier Kästen im Betrieb gebrochen sind. Zu Lebzeiten der Lok hatte man versucht, diese zu schweißen, was auch irgendwie gehalten hat. Seltsamerweise gibt es an den Seiten keine Aufnahmen für Filzstreifen, welche üblicherweise dorthin gehören, um die Schmierpolster vor Verschmutzung zu schützen.

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Ich habe die Kästen nun als Schweißkonstruktion neu erstellt. An den eigentlichen Kasten (Frästeil) sind seitlich zwei Halbringe eingeschweißt. In diesen befinden sich die Nuten für die Filzstreifen. Sollten die Achslagerunterkästen infolge Verschleiß der Achslager doch einmal Kontakt mit den Radscheiben bekommen und beschädigt werden, können sie einfach vom Kasten getrennt und ersetzt werden.

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Die Teile sind nun beauftragt und sollen in drei Wochen da sein. In der Zwischenzeit basteln wir ein paar Aufnahmen für die Schmierkissen.

Viele Grüße

Daniel
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