Werkbahn Gütermann in Gutach im Breisgau

Hallo Bernhard,
das Bild mit den unterschiedlich großen Lok-Führern in offenbar baugleichen Lokomotiven finde ich höchst interessant!
Bei der Rekonstruktion von Lokomotivabmessungen anhand der Größe des Lokführers ist neben der von Dir plastisch
dargestellten Schwankungsbreite der Körpergrösse ist zusätzlich zu berücksichtigen, dass die Menschen am Anfang des 20. Jahrhunderts,
also vor etwa 120 Jahren, im Durchschnitt deutlich kleiner waren als heute (Männer 1900 ca. 170 cm, 2000 ca. 180 cm).
Dementsprechend waren auch die Abmessungen der Fahrzeuge entsprechend angepasst.
Viele Grüße
Hartwig

Eine ähnliche Bahn mit einer Spurweite von 90cm gab es auch bei der Käsefabrik Adler in Wangen / Allgäu zum Bahnhof. Die Käsefabrik war nur unweit vom Bahnhof. Bis vor einigen Jahren der Güterschuppen abgerissen wurde, lagen noch vor der Laderampe die Schienen im Pflaster. Kurz vorher entstand am rückwärtigen Ladegleis ein Parkplatz, daher wurden auch dort die Gleise entfernt. In der längst stillgelegten Käsefabrik waren keine Gleise zu finden, da dort alles neu geteert schien. Ich habe einen Zeitzeugen kennen gelernt, der mit berichtet hat, dass es statt einer richtigen Eisenbahn, sogenannte Akku-betriebene Güterwagen gab.
Gruß kipplorenhilfsbremser

Hallo Thomas,
ich gehe davon aus, dass das Gleisnetz aus den Anfangsjahren des Betriebses (Dein Gleisplan) zu dem von Pastorini skizzierten Gleisplan (MIBA)
weiterentwickelt worden ist, als in den 1930er Jahren das neue Kesselhaus gebaut und in Betrieb genommen worden ist.
Die Drehscheiben könnten durchaus wie eingezeichnet eingebaut gewesen sein; die vergleichsweise leichten Wagen der Anfangszeit
wären für Handverschub (was anderes kam für die Zweiggleise ja nicht in Betracht) ohne weiteres geeignet gewesen.
Spätestens mit dem Einsatz der vierachsigen Wagen war das Zeitalter der Drehscheiben vorbei.
Vielleicht taucht noch ein Gleisplan aus jüngerer zeit auf.
Viele Grüße
Hartwig

Man hat früher in den 60-iger Jahren, als die Gabelstapler, die motorisierten Kipper und die Radlader aufkamen alles weggeworfen. Ich habe noch Feldbahnmaterial gesehen, aufgestapelt für den Schrotthändler, das heute einen unbezahlbaren Wert hätte. Aber damals war ich gerade eingeschult worden und das Feldbahnmaterial war eben unerreichbar. So war das sicher auch mit der Elektrobahn von Güterman, wenigstens eine Lok könnte jetzt noch als Denkmal dort stehen.
Gruß kipplorenhilfsbremser

Hallo zusammen,

Kipplorenhilfsbremser schrieb:.... wenigstens eine Lok könnte jetzt noch als Denkmal dort stehen....

Ja, natürlich ist das aus unserer Sicht wünschenswert. Aber so etwas muss dann auch gepflegt und durch ergänzende Informationen im Zusammenhang erläutert werden, sonst nimmt die breite Masse die Bedeutung heute gar nicht mehr so richtig wahr. Und das kostet Geld. Geld, das die "modernen" Unternehmensführungen heute als überflüssig empfinden. Und die derartige nicht Profit bringende Posten in der Bilanz nur stören würden. Es sei denn, es handelt sich vielleicht noch um einen traditionsbewussten Patriarchen einer vielleicht seit Jahrzehnten oder Jahrhunderten als Familienunternehmen weitergeführten Firma. Aber wo gibt's die noch? Also in der Regel der modernen Wirtschaft: Weg damit! Nach dem Motto: "Wir sind ein zukunftsgerichtetes Unternehmen".

Ich kenne nur wirklich wenige Firmen, bei denen die Tradiition noch in dieser Weise hoch gehalten wird. Es sei denn, es gibt Interessengruppen aus der ehemaligen Belegschaft oder der öffentlichen Hand (z. B. regionale Tourismusförderung), die dies bewirken und auch fördern.  

Leider! Aber iss' so.

Viele Grüße
Jürgen

Kalle schrieb:Hallo zusammen,

Kipplorenhilfsbremser schrieb:.... wenigstens eine Lok könnte jetzt noch als Denkmal dort stehen....

Ja, natürlich ist das aus unserer Sicht wünschenswert. Aber so etwas muss dann auch gepflegt und durch ergänzende Informationen im Zusammenhang erläutert werden, sonst nimmt die breite Masse die Bedeutung heute gar nicht mehr so richtig wahr. Und das kostet Geld. Geld, das die "modernen" Unternehmensführungen heute als überflüssig empfinden. Und die derartige nicht Profit bringende Posten in der Bilanz nur stören würden. Es sei denn, es handelt sich vielleicht noch um einen traditionsbewussten Patriarchen einer vielleicht seit Jahrzehnten oder Jahrhunderten als Familienunternehmen weitergeführten Firma. Aber wo gibt's die noch? Also in der Regel der modernen Wirtschaft: Weg damit! Nach dem Motto: "Wir sind ein zukunftsgerichtetes Unternehmen".

Ich kenne nur wirklich wenige Firmen, bei denen die Tradiition noch in dieser Weise hoch gehalten wird. Es sei denn, es gibt Interessengruppen aus der ehemaligen Belegschaft oder der öffentlichen Hand (z. B. regionale Tourismusförderung), die dies bewirken und auch fördern.  

Leider! Aber iss' so.

Viele Grüße
Jürgen

Hallo, hier interessiert sich jemand. Gruß Colin.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Net

Hallo Colin,
Danke für das Foto. Es stellt die in Forssa FIN restaurierte und aufgestellte Lok dar, über die "Rabe" hier im Forum am 13.10.20090 im Thread "Koppel Nachbauloks fertig"
berichtet hat. Zitat:
"Arthur Koppel lieferte 1898 eine solche Lok für die 750 mm-Werkbahn der Finlayson-Spinnerei in Forssa/Finnland. Sie wurde dort mit einer Bretterverkleidung "witterungsoptimiert". Diese Lok wird nach Rückbau dieser Verkleidung in Forssa als Denkmal vor der Berufsschule erhalten. Sie steht dort gepflegt und geschützt in einem Glaskasten. Im Anhang ein Foto, das ich dort 1991 aufgenommen habe (Terve, Arttu !). Ein besseres, neueres und farbigeres Foto findet, wer unter "forssan sähkörata wikipedia" googelt. Eine weitere Elektrolok dieser Feldbahn, die AEG 1647/1905 (schon ganz "modern" mit Mittelführerstand und geschlossenem Aufbau) wird bei der finnischen Jokioinen-Museumsbahn erhalten. Schön, dass in Finnland der kulturelle Wert dieser seltenen Maschinen rechtzeitig erkannt wurde und bis heute geschätzt wird! Übrigens ist das alles kein "Geheimnis": In der Print-Ausgabe der "Drehscheibe" gab es 2005/2006 (Ausgaben 186 - 190) eine Serie über die finnischen Feldbahnen - lesen bildet! Grüße, Martin"
Hinweis von mir: Das erwähnte Foto ist nicht mehr im Forum vorhanden, die Angabe zur Lok AEG 1647 hat Martin später selbst korrigiert: Hersteller SSW.
Grüße
Hartwig

Guten Morgen, miteinander!
Danke Colin für das Bild der Koppel-Lok. Sehr schön!
Der Übergang der Säulen zum Dach scheint mir typisch für die Bauart von Koppel.

Danke auch Dir, Hartwig! Ich bewundere Deine profunde Kenntnis und Dein breites Wissen.

Schönen Tag Euch!
Thomas

Hallo,

hier ein Bild der erwähnten A.Koppel Ellok aus Forssa/Fin. Ich habe sie aus meinem Arthur Koppel Katalog (schwedisch, 1899) abfotografiert:

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Gruß,
Bernhard

Hallo Thomas,

die Schnörkel oben an den Dachstützen sind tatsächlich typisch für die frühen Lokomotiven von Arthur Koppel.
Nachfolgend zwei Zeichnungen einer der allerersten E-Loks von Koppel aus der Zeit vor 1898,
die ebenfalls Verzierungen aufweist, allerdings in etwas anderer Form.
Bei diesen frühen Loks waren die Antriebsmotoren noch so groß, dass sie auf dem Rahmen gelagert werden mussten und
der Antrieb über ein Zahnradvorgelege auf eine Zwischenwelle und von da aus über Ketten auf die Achsen erfolgte.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Die Zeichnungen stammen aus einem alten amerikanischen Magazin und sind die einzigen (mir bekannten) aus dieser Zeit, die vermaßt sind.
(Umrechnung: Spurweite 571,5 mm, Achsstand 647,7 mm, Gesamtlänge 2514,6 mm).
Weitere informationen und weitere Bilder unter dem angegeben Link.
Viele Grüße
Hartwig