Feldbahn und -aufarbeitung bei der IghB

Nachfolgend möchte ich die Entstehung der Feldbahn bei der IghB und deren Aufarbeitung vorstellen. Am Anfang steht natürlich die Bergung von Fahrzeugen, die jeder sicher in ein oder anderer Form schon mal erlebt hat.

Nachdem am 23. März 2013 eigentlich ein Arbeitseinsatz an der Halle geplant war wurden unser Zeitplan durch einen morgendlichen Anruf kurzfristig gekippt. In einer Entfernung von ca. 200m (!) befindet sich ein ehemaliges Sägewerk mit dessen Besitzer wir erst vor einer Woche richtig in Kontakt gekommen sind. Dieses Sägewerk wird in absehbarer Zeit abgerissen, wir wollten uns zunächst ein paar Teile für unsere Infrastruktur sichern. Bei der Besichtigung fanden wir jedoch noch Loren und Feldbahnschienen. Bei den Loren handelt es sich nur um die Fahrgestelle, allerdings lassen sich diese mit unseren bereits vorhandenen Loren mit schlechten Fahrgestellen kombinieren. Und unter Brombeerhecken fanden wir tatsächlich noch ca. 30m brauchbare Gleise.

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Zusammenstellung der Loren, dabei waren auch noch zwei "Schildkröt"-Hubwagen

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Zur Verladung konnten wir unseren 301er auf eigener Achse anfahren. Der Transport wurde mit dem MAN 15.216 bewerkstelligt.

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Nebenbei gaben die Gebäude noch eine interessante Fotokulisse ab

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Hier schwebt eine Lore durch die Luft

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Hier ein Hubwagen mit Eisenrädern

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Wer hätte unter diesen Brombeerhecken Gleise vermutet?

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Stilleben am Rande des Geschehens. Damit ist es aber in absehbarer Zeit vorbei.

Hier noch ein paar Bilder von unseren Loren. Die kamen im letzten Jahr aus dem Schwarzwald zu uns. Bereits beim Kauf des MAN haben wir die Loren in Malsburg-Marzell entdeckt, erst jetzt hatte sich der Besitzer davon trennen können. Leider sind die Fahrgestelle durch den langen Stand im Schwarzwaldboden ziemlich verrottet. Allerdings sind die Aufbauten und Beschlagteile in einem brauchbaren Zustand. Die Bleche der Kübel können problemlos erneuert werden.

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22.06.2013

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Was macht einen Bahnhof aus? Eine Weiche - hier entsteht probeweise der "Feldbahnhof"

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Gleisbau bei der IghB

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Nun gibt es endlich eine adäquate Aufstellung der Loren - (noch) krumme Loren auf (noch) krummen Gleisen

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Dolberg 300 kommt verbei und schaut ob er schon laden kann  

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der bestückte Feldbahnhof

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die linken Kipploren und der einzelne Rahmen kommen aus Malsburg von der Firma Dörflinger, die vier Grundgestelle mit aufgeschweißten Querriegeln vom Sägewerk in Wiesental (um die Ecke) und die Holzlore aus einem Sägewerk in Massenbachhausen.

27.06.2013

die ersten Fahrzeuge sind mittlerweile zu einem bekannten Stahlbauer gewandert und werden dort in den folgenden Mittagspausen oder nach Feierabend einer Verjüngungskur unterzogen.

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Der Rahmen aus Malsburg - das war wohl früher ein Plattformwagen

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Hier hat der Zahn der Zeit (oder der gute Schwarzwaldboden) an den Rahmen genagt

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der zweite Rahmen sieht nicht besser aus

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das ist wohl mal ein Fels auf den Rahmen gepoltert

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die etwas andere Lore - abgesehen vom anderen Muldenbock fehlt hier die Pufferplatte. Die Lore hatte mal einen Holzpuffer. Da zeugen noch die senkrechten Bohrungen davon. Der soll auch wieder hergestellt werden.

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Ein erster neugieriger Blick in ein Feldbahn-Rollenlager

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Die ersten Wagen sind ausgeachst

18.07.2013

Nun wird professionelle Hilfe in Anspruch genommen. Aus den verschiedenen Rahmen sollen wieder funktionsfähige Loren entstehen. Professionelle Arbeiten werden im Text blau markiert (Firmenfarbe von Metallbau-Metzger).

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zunächst wurde weiter demontiert.

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Einer der Rahmen aus dem Sägewerk soll als Spenderrahmen fungieren

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Die Lagerböcke sollen weiterverwendet werden. Daher werden die Niete entfernt. Das geschieht am besten mit dem Drucklufthammer Später sollen die Rahmen auch wieder genietet werden. Das Know-how und die Geräte dafür sind in der Firma vorhanden.

22.08.2013

Mittlerweile sind die restlichen Fahrgestelle aus dem Sägewerk auch in die Firma überführt und wurden zerlegt.

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Zwei Rahmen sind vorbereitet für die Aufnahme der ausgebauten Mulden-Lagerböcke

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die Zahl der ausgebauten Radsätze steigt auch

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Ein Haufen Lagerware

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Die ausgebauten Kipperbügel - die bedürfen allerdings noch einer Nachbehandlung

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Der Rost hat ordentlich an den Knotenblechen genagt

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dito

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Drei Rahmen sollen zu Plattformwagen (um)gebaut werden. Die aufgeschweißten I-Profile waren nachträgliche Umbauten, vorher waren dort irgendwelche Anbauteile. Insgesamt ist an den ganzen jetztigen Loren ausser dem Vorbesitzer nichts über deren Geschichte oder Hersteller dokumentiert.

29.08.2013

Im Weissgerber-Katalog von 1939 habe ich verschiedene Ausführungen von Plattformwagen gefunden:

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Da es unzählige Hersteller für Feldbahnen in Deutschland gab und jeder seine eigene Bauform im Rahmen der geregelten Normen hatte habe ich mir für die drei Plattformwagen in Anlehnung an das Katalogblatt eine eigene Bauform überlegt. Wie gesagt, an den Rahmen ist nichts überliefert und Originalität gibt es daher nicht. Dennoch sollen die Umbauten an das Original angelehnt sein. So werden auch diese Teile später durch Warmnieten verbunden. Die Bohrungen der Rahmen wurden für die Streben übernommen.

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Bereits vorbereitete Plattformwagen

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Detail der Knotenverbindung. Beim Nieten werden die Löcher später gemeinsam aufgebohrt und vernietet.

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Übersicht über die so vorbereiteten Rahmen. An den vorderen beiden Rahmen sind Reparatur-Nietungen durchzuführen.


An der Stelle eine Frage in die Runde: Was haltet Ihr vom Umbau der Flachloren mit Stirnwänden?

Hallo
die Aufarbeitung bei euch sieht gut aus, Ihr macht gleich Nägel mit Köpfen.
Umbauten von Lorengestellen auf Stirnwagen, Langholzwagen, Fasswagen, Personenwagen habe ich auch schon gemacht, verschiedene Lorenteile aufeinander angepasst, warum nicht, wenn dafür kein vollständigen Loren geschlachtet werden?
Es wäre aber schön gewesen, wenn Ihr teilweise von den Loren die jeweiligen Achsen und Achslager zugeordnet hättet, somit wäre vieleicht der Hersteller auch im Nachhinein zu identifzieren gewesen.
Die Ergänzung der Bagger durch die Feldbahn ist nun noch ein Grund mehr, Euch endlich mal zu besuchen.
Grüsse, Matthias

Hallo Matthias,

das Ganze ist noch auf Fotos dokumentiert. Allerdings fallen zwei Rahmen wegen Materialschwund aus, da müssen wir dann was zusammenbasteln. Auch von den Lagern waren nicht alle zu retten. Ich werde aber versuchen soviel wie möglich wieder Original zusammen zu bekommen. Heute habe ich die gestrahlten Achsen und den ersten Wagen zurückbekommen. Das ist erstaunlich wie viele Bauartunterschiede es alleine bei den Rädern gibt.

Der hier ist noch ein Grund warum wir die Feldbahn haben. Den kennst Du vielleicht noch aus dem Nachbar-Bruch. Da gehört einfach eine Trümmer-/Feldbahn dazu.

Ja, da ruhte so manch ein (Bagger)Schatz. Schön, dass bei euch auch was davon in der Region geblieben ist, nachdem die beiden Dampfbagger weggegangen sind.
Grüsse, Matthias