Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau
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Re: Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau
Neues aus der Lokwerkstatt Zamberk:
Die Steuerung wurde noch einmal nachreguliert und die Schutzbleche an den Zylinderentwässerungsventilen nach dem Lackieren angebaut.
An der Reparatur der Woerner-Ölpumpe wurde weiter gearbeitet. Vom Deutschen Dampflokmuseum Neuenmarkt-Wirsberg konnte eine baugleiche Pumpe von der dortigen JUNG Nr.6001/1935, Type Hidalgo (50 PS) ausgeliehen werden, um etwaige Unteschiede herauszufinden. Die Vermutung, das an unserer Pumpe in der Vergangenheit herumgebastelt worden war, bestätigte sich im Vergleich der Baugruppen. Die Einlassventile sind bei beiden Pumpen tatsächlich völlig verschieden im Aufbau. Die Hidalgo-Pumpe ist dagegen noch komplett original.
Um sicher zu gehen, das der Fehler an den Einlassventilen liegt, wurden die Originalventile versuchsweise in die Hilax-Pumpe eingebaut. Tatsächlich funktionierte die Pumpe anschließend einwandfrei. Die Originalventile lassen sich im Gegensatz zu den anderen Ventilen zerlegen und somit auch komplett vermessen.
Die Herausforderung bestand nun in der Beschaffung oder Neufertigung der Einlassventile in der Originalausführung.
Vielen Dank an das DDM für die Unterstützung.
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Die ersten Sonnenstrahlen treffen im Lokschuppen auf die Maschine.
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Auf geht es in den Arbeitstag.
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Das Anheizen beginnt.
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Nachdem ausreichend Dampfdruck vorhanden war, wurde die Lok auf die Drehscheibe gefahren.
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Die Maschine steht an der Ausfahrt zur Strecke bereit.
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Nach Abschluss der Einstellarbeiten reguliert die Steuerung nun optimal. Zusammenfassend wurden an der Steuerung folgende Arbeiten ausgeführt:
-Grundberichtigung der Steuerwelle
-Berichtigung der Voreilwinkel der Gegenkurbeln
-Berichtigung der Länge der Hängeeisen
-Erneuerung aller Bolzen und Buchsen
-Aufschweißen und mechanische Bearbeitung der Steuerungsteile
-Aufspritzen und Schleifen der Schieberstangen
-Schleifen und Tuschieren der Schieberkörper
-Mechanische Steuerungsprüfung
-Einregulieren nach Gehör
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Am Oberen Bahnhof entstand die Aufnahme mit den beiden Kipploren aus DDR-Produktion.
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Das aufgearbeitete und lackierte Schutzblech für die Entwässerungsventile wurde am rechten Zylinder montiert.
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Nach Abschluss der Arbeiten wurde die Lok wieder in den Lokschuppen gestellt.
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Einige Tage später besuchte ich die 1935 gebaute JUNG 6001 im Dampflokmuseum Neuenmarkt-Wirsberg. Es handelt sich um eine 50 PS-Baulok der Type Hidalgo. Das Museum hatte die Anfrage um Unterstützung bei der Ursachenforschung am Woerner-Öler positiv beantwortet.
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Die Pumpe konnte problemlos ausgebaut werden.
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Der ausgebaute Woener-Öler der Hidalgo auf dem Weg in meine Werkstatt.
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Der Öler befindet sich noch im Originalzustand. Unter dem Gehäusedeckel befindet sich ein Sieb, das bei unserem Öler fehlte.
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Beim Vergleich der beiden Innenleben fiel auf, das die Einlassventile völlig verschieden im Aufbau waren. Die linke Mechanik ist noch im Originalzustand.
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Nun galt es diese Bauform von Ventilen zu untersuchen.
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Nach der Zerlegung des Einlassventils wurden die Einzelteile vermessen.
In der Folgezeit wurden Zeichnungen erstellt und die Möglichkeiten der Fertigung geprüft. Letzteres gestaltete sich schwierig, da die Einzelteile sehr filigran sind. Mehr dazu gibt es im nächsten Bericht.
Gruß Sven
A2M517, Jürgen Wening, KGB-Feldbahn, Waldbahner, Schroeder, HF130C, Dieter.Hofherr und mögen diesen Beitrag
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Re: Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau
Die Reparatur des Woerner-Ölers hat Fortschritte gemacht. Die fehlenden Komponenten wurden nachgebaut und neue Einlaßventile beschafft.
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Für den Woerner-Öler wurde das fehlende Filtersieb aus Messing angefertigt.
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Aus dem Filtergewebe mit 1 mm Maschenweite wurde eine Ronde geschnitten. Der Rahmen besteht aus filigranen Drehteilen.
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Alle Teile wurden mit Fittigslotpaste zusammengefügt und auf das Verlöten vorbereitet.
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Das fertige Sieb im Vergleich mit dem beschädigten Originalteil des ausgeliehenen zweiten Ölers. Das Originalteil ist mit gepresstem Weißblech eingefasst, diese Variante hätte größeren Aufwand an Werkzeugbau erfordert, weshalb ich mich für die Messing-Variante entschieden habe.
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Das fertige Bauteil an seinem Einbauort im Deckel des Ölers.
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Weiterhin wurde der fehlende Peilstab angefertigt. Hier im Bild wurde zunächst der Handgriff des Peilstabs gerändelt.
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Der Schaft des Peilstabs wurde separat gefertigt und mit dem Handgriff hart verlötet.
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Der Peilstab verfügt über eine Einteilung in 10 mm Schritten, an dem sich der Ölverbrauch ablesen lässt.
Die Einteilung wurde auf der Drehmaschine eingestochen.
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Der Peilstab ist so ausgeführt, das er in Höhe der Einlassventile endet und somit dem Ansaugen von Luft vorbeugt.
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Der Öler wurde nun mit den neu gefertigten Teilen komplettiert.
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An Stelle des neu angefertigten Peilstabes befand sich bisher eine Entlüftungsschraube. Diese wurde nun auf den Deckel verlegt. Original war dort nur eine kleine Entlüftungsbohrung vorhanden, die sich im Betrieb schnell zusetzt.
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Nach wochenlanger Suche konnten neue Einlassventile für den Öler beschafft werden. Diese ersetzen die bisher verbauten Ventile unbekannter Herkunft. Die Beilagen aus Messing lassen die Vermutung zu, das es sich hier um eine "Bastellösung" unter Verwendung von Fremdteilen handelt. In Zusammenarbeit mit der TROMA-MACH s.r.o. in Žďár nad Sázavou konnten bei der EUGEN WOERNER GmbH & Co. KG in Wertheim Ersatzteile beschafft werden.
Noch im Jahr 2018, als ich den Öler in eigener Werkstatt aufgearbeitet hatte, verlief eine Anfrage nach Dokumentationen und Ersatzteilen beim Hersteller ergebnislos.
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Die neuen Ventile sind im Aufbau den Originalteilen sehr ähnlich und unterscheiden sich lediglich in der Form des Gehäuses.
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Die Ventile sind eingebaut und auf diesem Bild in geöffnetem Zustand zu sehen, da die Steuerscheibe die Federstößel aufgedrückt hat.
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Nach der Komplettierung sind beide Öler noch einmal nebeneinander zu sehen.
Soweit für heute, im nächsten Bericht geht es weiter mit dem Einbau und Funktionsprüfung.
Gruß Sven
febagco, A2M517, Jürgen Wening, KGB-Feldbahn, Sandbahner, hfb312, Schroeder und mögen diesen Beitrag
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Re: Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau
Neues aus der Lokwerkstatt Zamberk:
Der Woerner-Öler ist wieder montiert und hat seine Funktionsprüfung bestanden. Leider brach bei der Montage der Ölleitung der stark korrodierte Rohrbogen am Gehäusedeckel und musste erneuert werden.
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In der Morgensonne beginnt der Arbeitstag im Lokschuppen Zamberk.
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Kurz vor dem Ziel brach einer der beiden Rohbögen beim Anschließen der Ölleitungen.
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Der Rohrbogen aus 7 mm Stahlrohr war bereits in der Vergangenheit etwas in sich verdreht worden. Zusammen mit der starken Korrosion lässt es die Vermutung zu, das es sich um Originalteile handelt. Beim Anziehen der Überwurfmutter ist das Rohr an der Knickstelle gerissen.
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Nicht ganz zufrieden mit dem Tagwerk...
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Der neue Rohrbogen entstand komplett an der Drehmaschine aus Vollmaterial. Man hätte es auch theoretische aus einem Lötnippel und gezogenem Rohr herstellen können. Das Problem sind die Abmessungen: nathloses Stahlrohr 7x1,5 mm war nicht zu beschaffen, für 55 mm Bauteillänge lohnt es sich auch nicht wirklich, eine Handelslänge zu kaufen. Zudem hat die Dichtfläche auch keine heute genormten Abmessungen. Daher wurde es aus dem Vollen gedreht.
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Die konvexe Dichtfläche wurde mit einem handgeschliffenen Formstahl hergestellt.
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Für das Herstellen der Biegung wurde zunächst ein Halter gedreht, an den ich den Rohling anschrauben kann. Das verwendete Feingewinde M11x1 ist nun nicht gerade üblich.
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Rohling und Überwurfmutter
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Der Rohling wurde an den im Schraubstock eingespannten Halter geschraubt und dann mit dem Autogenbrenner an der Biegestelle auf Umformtemperatur gebracht. Mit dem bereitliegenden braunen Stahlrohr, das als Ziehgabel verwendet wird, wurde die Biegung dann von Hand hergestellt.
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Der neue Rohrbogen ist fertig zum Einbau. Das Altteil musste zum Entfernen der Überwurfmutter zersägt werden.
Beim nächsten Besuch wurde der Rohrbogen montiert, mehr dazu im nächsten Bericht.
Gruß Sven
A2M517, KGB-Feldbahn, Sandbahner, HF130C, feldbahnheini, Krohny, Renovater und mögen diesen Beitrag
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Re: Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau
Die Auslieferung der Maschine an die Heimatdienststelle Waldeisenbahn Muskau ist nun für Ende des Monats geplant. Zuvor wird die Lok noch ein Gastspiel auf der Rübenbahn Kolín/CZ (Kolínská řepařská drážka) haben. Auf der 4,5 km langen Strecke wird die Lok ausgiebige Leer- und Lastprobefahrten absolvieren, die in der Form wegen der geringen Strecken- und Nutzlänge der Ausweichen in Zamberk nicht möglich sind.
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Die fertiggestellte JUNG 8293 am Lokschuppen in Zamberk.
Die ursprünglich 1894-1966 betriebene Rübenbahn verband die Zuckerfabrik Kolín mit den Ladestellen Františkov (heute Ovčáry) und Býchory bis nach Jestřábí Lhota und hatte eine Gesamtlänge von 10,6 km. Zwischen 2000 und 2015 wurde die Strecke zwischen Kolín-Sendražice und Býchory wieder aufgebaut. Am Ausgangspunkt in Kolín-Sendražice entstanden umfangreiche Gleisanlagen, ein Bahnhofsgebäude, sowie ein vierständiger Lokschuppen und eine Wagenhalle nach k.u.k-Bauplänen.
Die eingesetzten Personenwagen wurden zum Großteil in eigener Werkstatt vor Ort gebaut, gezogen werden sie von tschechischen Diesellokomotiven der Typen BNE 50 und BND30 und an Tagen mit Dampfbetrieb von der vereinseigenen ČKD-Lok vom Typ BS80.
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Zahlreiche Gastlokomotiven waren im Laufe der letzten Jahre auf der Rübenbahn im Einsatz, die Lokwerkstatt Zamberk arbeitet mit der Rübenbahn seit Jahren zusammen und führte u.a. auch die Streckenerprobungen der WEM-Loks 99 3315, 3312 und 3317 durch. Hier im Bild überholt der Planzug mit der BS30 die 99 3312 in Mlýnek.
Die JUNG 8293 wird am 21. und 22. September 2024 vor Personenzügen auf der Strecke unterwegs sein, genauere Informationen folgen in Kürze.
Wer mehr über die Bahn erfahren möchte: [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Gruß Sven
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Re: Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau
Es gibt Neues aus der Werkstatt zu berichten:
Je näher die Auslieferung der Lok rückt, desto mehr wird auch an Zubehör gearbeitet. Kürzlich habe ich eine hölzerne Werkzeugkiste für das Bordwerkzeug auf der Maschine angefertigt.
Beim Reinigen des ausgeliehenen zweiten Woerner-Ölers fand sich überraschend ein Blechteil, das sich als Hintergrund des Schauglases herausstellte. Von der Existenz dieses Teils wusste ich bisher nichts, leider gibt es selbst beim Hersteller keine Dokumentation mehr.
Das Blechteil wurde umgehend nachgebaut und beim nächsten Besuch in Zamberk montiert. Auch der vor einiger Zeit nachgefertigte Rohrbogen für den Anschluss der rechten Ölleitung wurde angebaut und verlötet.
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Die Werkzeugkiste soll ihren Platz im Führerstand finden, wo der obere Bereich des rechten Kohlenkastens als Werkzeugfach ausgeführt ist. Um da ein wenig Ordnung zu halten und den Werkzeugsatz komplett herausnehmen zu können, wurde zunächst eine klassische hölzerne Werkzeugkiste mit den passenden Abmessungen entworfen. Die u.a. bei Hornbach erhaltenen Werkzeug/Nagelkisten ähnlicher Bauform waren leider etwas zu groß und dem dort verwendeten Boden aus Hartfaserpappe traute ich zudem nicht eine allzu große Tragfähigkeit zu. Daher blieb mal wieder nur der Eigenbau. Nun bin ich nicht gerade bekannt dafür, mit Holz besonders gut arbeiten zu können, daher mögen mit die Tischler, Zimmerleute, Stellmacher und sonstige Holzwürmer verzeihen, das ich keine Zinkungen oder Schwalbenschwänze verwendet habe.
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Die Einzelteile für die Werkzeugkiste werden aus Buchenleimholz zugeschnitten.
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Die Schraubenlöcher werden in die Seitenteile gebohrt.
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Die Kiste wird zunächst trocken zusammengebaut, um für die Holzschrauben vorbohren zu können. Bei der Endmontage werden alle Teile zusätzlich mit Holzleim verklebt.
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Nach der Endmontage ließ ich die verleimten Verbindungen über Nacht trocknen.
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Die Kiste wurde am nächsten Tag geschliffen und mit Leinöl behandelt.
Ein Satz historischer Schraubenschlüssel wurde für den Einsatz auf der Lok aufgearbeitet.
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Ein kleines Messingschild mit der Loknummer vervollständigt das kleine Projekt.
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Die Schraubenschlüssel wurden über Jahre auf Flohmärkten gekauft. Sie sind für viele Schraubverbindungen an der Maschine sehr hilfreich, da die zölligen Schlüsselweiten (ua. 14, 16, 18, 25, 26, 28 und 34 mm) noch weit verbreitet waren.
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Dieses interessante Blechteil fand sind im Ölschlamm des vom DDM Neuenmarkt-Wirsberg ausgeliehenen Woerner-Ölers beim Reinigen. Ich konnte es zunächst gar nicht zuordnen.
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Es ist aus 1 mm starkem Weißblech gestanzt und gekantet. Daher liegt die Vermutung nahe, dass es sich um ein Originalteil handelt und nicht um eine spätere, handgefertigte Ergänzung.
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Nach einigem Grübeln wurde der Zweck und Einbauort des Blechteils entdeckt. Es dient als Hintergrund des Schauglases im Öler-Gehäuse. Die Aussparungen am oberen und unteren Ende sorgen für ausreichenden Zufluss des Öls.
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Für den Nachbau wurde die Kantungen mit Hammer und Werkzeugstahl geformt.
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Da in der Kürzer der Zeit kein Weißblech beschafft werden konnte, wurde Messingblech aus eigenen Beständen verwendet.
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Beim nächsten Besuch in Zamberk wurde der kürzlich neu gefertigte Rohrbogen für den rechten Anschluss am Öler wurde mit der Ölleitung hart verlötet.
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Die Lötstelle muss nach dem Abkühlen noch von Flussmittelrückständen gereinigt werden.
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Wenn Dich die Arbeit kritisch anschaut
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Das neu angefertigte Hintergrundblech wurde bei der Gelegenheit eingepasst und weiß lackiert, um den Kontrast zu erhöhen.
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Nach dem Trocknen konnte es eingebaut werden.
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Der Ölstand ist nun wesentlich besser zu erkennen als vorher.
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Nachdem die Ölleitung entlüftet und die Funktion der Pumpe geprüft worden war, konnte sie an die Ölsperre im Schieberkastendeckel geschraubt werden. Der verwendete historische Schraubenschlüssel weißt sowohl metrische als auch zöllige Beschriftung auf.
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Damit konnten die Arbeiten am Öler endlich beendet werden.
Im nächsten Bericht werde ich über die letzten Probefahrten in Zamberk schreiben, die am vergangenen Wochenende stattfanden.
Gruß Sven
A2M517, Seppelbahner, Jürgen Wening, KGB-Feldbahn, hfb312, Waldbahner, HF130C und mögen diesen Beitrag
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Re: Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau
Nun gibt es Neues aus der Lokwerkstatt Zamberk zu berichten:
JUNG 8293 hat am vergangenen Wochenende erfolgreich weitere Probefahrten absolviert. Die Anhängelast wurde auf 6 Wagen gesteigert, mehr sind in Zamberk nicht verfügbar. Die Lok ist nun für den Transport zur Rübenbahn Kolín (Kolínská řepařská drážka) vorbereitet, der in den nächsten Tagen erfolgen wird. Am kommenden Wochenende sind dort Fahrten vor Personenzügen geplant.
Die Fahrzeiten für die Dampfzüge: Abfahrten ab Kolín Sendražice: 9:45, 11:00, 12:15, 13:30, 14:45 und 16:00 Uhr.
Wir freuen uns auf euren Besuch.
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Am Vorabend des Einsatztages in Zamberk wurden letzte Vorbereitungen getroffen. Die neue Werkzeugkiste kam dabei schon zum Einsatz.
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Die Werkzeugkiste passt wie vorgesehen in den Werkzeugkasten im Führerstand der Lokomotive.
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Am späten Abend sind die Vorbereitungen abgeschlossen. Rechts im Bild steht die teilzerlegte Krauss 4928/1902, 760 mm "Wolf" ex Schoeller Bleckmann Stahlwerke AG, sie ist in betriebsfähiger Aufarbeitung.
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Am frühen Morgen wurde das Brennholz für das Anheizen herbeigeschafft.
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Der Wasserstand im Kessel ist ausreichend. Das Feuer konnte entfacht werden.
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Während sich der Kessel langsam erwärmt, habe ich in der Werkstatt an weiterem Zubehör für die Maschine gearbeitet.
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Für das Reinigen des Kobelschornsteins wurde ein Aschekübel gebaut. Zunächst wurden die Blechzuschnitte nur geheftet und der Aschkübel anprobiert.
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Nachdem ich nochmal an der Maschine nach dem Rechten gesehen habe, wurde ich auf ein Stück Kuchen im Museumscafé eingeladen, das direkt an den Lokschuppen grenzt. Durch die großen Fenster in der Trennwand hat man die Maschine praktischerweise immer im Blick.
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Der Grundkörper des Aschkübels wurde noch mit einer Krempe und einem Handgriff versehen, sowie komplett verschweißt. Die Inspiration für den Bau des Aschekübels stammt von der Parkeisenbahn Cottbus, die eine ähnliche Konstruktion bei ihren Lokomotiven einsetzt. Zubehör wie dieses erleichtert die Behandlung der Lokomotive nach dem Einsatz enorm.
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Nachdem die Maschine einsatzbereit war, wurde sie auf die Drehscheibe vor dem Lokschuppen gefahren. Anschließend ging es aus dem Fabrikhof heraus auf die Strecke.
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Die Maschine hat den oberen Bahnhof erreicht. Zunächst wurde die Strecke mit der Lok allein abgefahren, um eine Zustandskontrolle zu machen. Einige herabgefallene Äste wurden sogleich der thermischen Verwertung zugeführt.
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Der seit Tagen anhaltende Regen hat den Wasserstand im Betriebsgraben des Wasserkraftwerks am Oberen Bahnhof stark ansteigen lassen.
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Auch Regenwetter hat seine Ästhetik.
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Anschließend wurde wieder mit Last gefahren. Der Zug steht am Museumsbahnhof bereit zur nächsten Abfahrt.
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Für das leibliche Wohl ist in Zamberk immer gut gesorgt!
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Auch mit 6 Wagen (entspricht ca. 15t Anhängelast ) am Haken hatte die Maschine keinerlei Mühe auf der kurzen Steigung von 25%o. Laut dem Herstellerkatalog kann die Lokomotive auf dieser Steigung 49t mit 10 km/h befördern.
In Ermangelung von ausreichend vorhandenen Wagen konnte das jedoch nicht ausprobiert werden. Dazu wird dann Ende der Woche auf der Rübenbahn Kolín die Möglichkeit bestehen.
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Bis zum Einbruch der Dunkelheit wurden Probefahrten mit verschiedenen Anhängelasten durchgeführt.
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Trotz des schlechten Wetters war der Tag ein voller Erfolg.
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Nach Abschluss der Probefahrten wurde die Maschine vor dem Schuppen ausgeschlackt und gereinigt.
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Das Ruhefeuer ist angelegt.
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Nach dem Abschlussdienst wurde die Lok wurde mit dem letzten Dampf in den Lokschuppen gefahren.
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Am nächsten Morgen wurde die Rauchkammer gereinigt.
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Einige Stopfbuchsen wurden nachgepackt, wie hier am rechten Kesselspeiseventil.
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Lokschuppenatmosphäre.
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Am Nachmittag hörte der Regen auf und die Sonne ließ sich endlich wieder blicken.
Soweit zum aktuellen Stand, wir sehen uns am Wochenende in Kolín!
Gruß Sven
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- Martin KraneGleisbauer
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Re: Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau
morgens, bei einer Tasse Kaffee deine Berichte zu lesen ist einfach grandios !
Ich finde es hervorragend wie du dich auch den "Kleinigkeiten" wie z.B. der Holz-Werkzeugkiste widmest.
Deine Berichte machen mich immer wieder sprachlos, das ist Handwerkskunst in Perfektion !
Mein Dank gilt natürlich auch all deinen Helfern und Kollegen.
Hoffentlich kann ich irgendwann einmal die Lok in Aktion erleben.
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Re: Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau
Nun kann ich ganz frisch Neues aus Kolín berichten:
JUNG 8293 ist bei der Kolínská řepařská drážka (Rübenbahn Kolín) eingetroffen und hat erfolgreich die ersten Probefahrten absolviert.
Die Maschine zog zunächst einen Zug aus 2 Personenwagen auf dem Abschnitt Kolín-Sendražice bis nach Mlýnek, bei der zweiten Runde wurden 5 Wagen befördert. Es war das erste Mal, das die Maschine im Streckendienst gefahren wurde.
Das Ergebnis war sehr zufriedenstellend, alle Lager blieben kalt und die Dampfentwicklung war bei niedrigem Brennstoff- und Wasserverbrauch gut. Auch bei Streckengeschwindigkeit wies die Maschine für einen B-Kuppler gute Laufeigenschaften auf.
Weitere Fahrten vor Personenzügen werden es am kommenden Wochenende 21./22.September geben.
Danke an Michal und Ondra aus Zamberk, Herrn Vanca und Jiri Tvrznik von der Rübenbahn, sowie an Harald Ziegler für die Unterstützung und die Fotos.
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Pünktlich auf die Minute kam der Transport mit der Hilax aus Žamberk an, wo die Maschine am Morgen verladen wurde.
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Die Vorbereitungen für die Entladung werden getroffen.
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Wie auch in Žamberk wurde die Maschine mit einem älteren Autokran vom Typ Tatra 148 ČKD AD 20 entladen.
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Der Projektleiter hat den Kettenspreizer auf dem Führerhausdach der Lok bereitgelegt.
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Letzte Vorbereitungen für den Hub.
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Die Lokomotive wird für das Aufsetzen auf das Gleis eingeschwenkt.
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Dank des hervorragenden Kranfahrers und des eingespielten Teams war die Entladung in wenigen Minuten erledigt.
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Anschließend wurde die Jung mit der BNE 50 der Rübenbahn zu ihrem Anheizplatz am Wasserturm rangiert.
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Am Wasserturm angekommen wurde Wasser genommen und Holz für das Anheizen gebunkert.
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Anheizen der Maschine vor dem neuen Wasserturm. Wie üblich, wurde in der Zwischenzeit auch das Triebwerk abgeölt.
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Mit Hilfe des Portalkrans vor dem Lokschuppen wurden die Puffer auf die größere Kupplungshöhe der Rübenbahn gebracht. Das ist dank der ab Werk vorhandenen zusätzlichen Bohrungen in den Rahmenstirnplatten möglich.
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Auch die vorderen Puffer sind nun hochgesetzt. Optisch fällt das gar nicht so sehr ins Gewicht.
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Am frühen Abend wurde ein kurzer Zug für die erste Probefahrt bereitgestellt.
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Das Wetter spielte im Gegensatz zum letzten Einsatz vor einer Woche im Zamberk richtig gut mit.
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Das gut gelaunte Lokpersonal.
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Ausfahrt aus dem Bahnhof Sendražice.
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Im Gefälle zwischen Sendražice und dem Haltepunkt Černý Most ist die Streckengeschwindigkeit schnell erreicht.
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Ausfahrt Černý Most auf die "Rennbahn", ein reichlich 500 m langer schnurgerader und ebener Abschnitt.
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Vor Výrovna schlängelt sich die Strecke zwischen den Feldern hindurch.
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Ankunft am Haltepunkt Výrovna. Die starken Regenfälle der letzten Wochen hatten das Feld in einen See verwandelt.
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Der Aufenthalt wird hier üblicherweise für die Lagerkontrolle genutzt. Das warme Licht der untergehenden Sonne sorgte für eine einmalig schöne Atmosphäre.
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Die Lager waren allesamt kalt geblieben und so konnte die Probefahrt fortgesetzt werden. Die Maschine lief ruhig und gleichmäßig, in der Ebene konnte man weite Teile lediglich mit dem geöffneten Entlastungsventil des Reglers fahren.
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Im Bahnhof Mlýnek wurde umgesetzt, da wir den Schlüssel für das Gleistor am Endbahnhof Býchory nicht dabei hatten.
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An der Brücke im Hintergrund besteht die Möglichkeit Wasser mittels Wasserheber zu nehmen. Die Hilax zeichnete sich bei den Probefahrten jedoch als sehr sparsam aus, so das dies nicht notwendig war.
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Bereit zur Rückfahrt.
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Zwischen Mlýnek und Výrovna laufen Strecke und Feldweg parallel.
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Einfach Augenblicke zum Genießen.
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Der Heizer stellt den Injektor an, während die Sicherheitsventile vorblasen.
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Ein geradezu dramatischer Sonnenuntergang in Výrovna.
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Fahrt in den Sonnenuntergang, kurz vor Sendražice.
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Auf der reichlich einen halben Kilometer langen "Rennstrecke" über die Felder vor Sendražice kann man den Regler mal etwas weiter aufmachen.
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Nachdem die erste Fahrt keine nennenswerte Last für die 65 PS starke Maschine dargestellt hatte, wurde die zweite Runde dann mit 5 Wagen gefahren.
Aber auch mit dem Zug konnte die Steuerung bei 30% bleiben und der Regler brauchte maximal zur Hälfte geöffnet werden.
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Nach dem erfolgreichen Abschluss der Probefahrten an diesem Tag wurde die Lok in den Lokschuppen gefahren. Zum Glück passte sie gerade so unter den Rauchabzug.
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Abschlussdienst im Lokschuppen. Auf dem zweiten Schuppengleis steht die BS80 der Rübenbahn.
Wir sind mit den Ergebnissen der Probefahrten sehr zufrieden. Die Maschine läuft ruhig und sparsam, die bisher getesteten Zuglasten waren weit von der Kesselgrenze entfernt, so das da noch erheblich Luft nach oben ist. Am Wochendende werden wir dann auch die kleine "Steigung" im Wald vor Bychory befahren, da wird man von der Maschine dann vielleicht etwas mehr hören.
Am Sonnabend wird die Hilax die Planzüge ziehen, am Sonntag im Wechsel mit der BS80. Die Fahrzeiten sehen wie folgt aus: Abfahrten ab Kolín Sendražice: 9:45, 11:00, 12:15, 13:30, 14:45 und 16:00 Uhr. Die Wettervorhersage ist vielversprechend, ich freue mich auf den ein oder anderen Besucher aus dem Forum.
Gruß Sven
Lorenknecht, Jürgen Wening, KGB-Feldbahn, Sandbahner, hfb312, Waldbahner, Schroeder und mögen diesen Beitrag
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Re: Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau
Es gibt Neues aus Kolín von der Rübenbahn zu berichten:
Am Freitag wurden die Lok auf die Probefahrten am vergangenen Wochenende vorbereitet. Daheim in Dresden hatte ich noch eine Schlackeschaufel für die Lok gebaut. Untestützung erhielt ich von meinen Kindern, für die es ein kleines Abendteuer war.
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Für den Betriebseinsatz wurde eine Schlackeschaufel gebaut.
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Nach der Ankunft in Kolín half mir Valentina bei der Vorbereitung der Lok für den Einsatz am nächsten Tag. Zunächst wurde die Feuerbüchse von den Resten des Ruhefeuers vom letzten Einsatz gereinigt. Dabei kam auch die neue Schlackeschaufel zum Einsatz.
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Arthur schaffte anschließend das Feuerholz herbei.
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Abendliche Gemütlichkeit im Lokschuppen Kolín.
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Die Faszination für die Dampflokomotive kann nur fortbestehen, wenn das FEUER reichtzeitig an die nächste Generation weitergegeben wird. Arthur zündet hier einen Putzlappen auf der Schaufel an, um damit das Holz auf dem Rost zu entzünden.
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Noch einmal wurde die Funktion der Zylinderschmierung geprüft. Da die Ölsperren der Bauart JUNG nicht über eine Prüfschraube verfügen, müssen sie dazu aus dem Schieberkastendeckel herausgeschraubt werden. Arthur baute sie nach erfolgreicher Funktionsprüfung wieder ein.
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Ein Blick durch die geöffnete Lokschuppentür.
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Nachdem das Ruhefeuer angelegt war, wurde noch ein wenig Lokpflege betrieben. Somit würde die Maschine am nächsten Morgen noch warm sein und das Anheizen zügig von Statten gehen.
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Gegen Mitternacht wurde der Schuppen zugeschlossen und ich gönnte mir eine Mütze Schlaf. Die Kinder waren schon eher glücklich und totmüde ins Bett gefallen.
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Am Eingang zu unsere Unterkunft erwartete uns eine der seltenen Wechselkröten auf der Türschwelle. Wenn das nicht ein Glückbringer für die anstehenden Probefahrten ist!
Mehr davon im nächsten Bericht.
Gruß Sven
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Re: Aufarbeitung der Jung Hilax 8293/1938 bei der Waldeisenbahn Muskau
Arthur und seine Schwester sind ein Paradebeispiel dafür, das das Feuer bereits an die nächste Generation erfolgreich weitergereicht wurde. Etwas ähnliches habe ich Mitte August am Ottiliaeschacht erlebt. Zwei Jungs unterschiedlichen Alters, aber voller Energie, den Erwachsenen beim Betrieb vom Fabian und den anderen Loks zu helfen. Das hat so super geklappt, das man aus dem staunen nicht mehr raus kam.
Da hoffen wir jetzt mal, das das ansteckend ist, grins...
Glückauf
Holger
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