Aufarbeitung Jung EL105 9864 - der lange Weg zur ersten Lok
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Weiter geht's!
Fr 22 Dez 2023, 18:11
Glück Auf!
Lange habe ich hier nichts berichtet, aber dennoch ist es an der Jung weitergegangen. Wenn auch nur in kleinen Schritten, es war halt immer wieder was anderes wichtiger -ihr kennt das sicherlich, bringen diese mich ein Stück näher in Richtung komplette Lok.
Zunächst gelang es zwei originale Jung Puffer zu beschaffen, von denen einer sogar der ganz Originale meiner Lok ist. An dieser Stelle noch mal besten Dank an Frank!
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Weitere Arbeiten der letzten Zeit war das Anfertigen der Hängeeisen und Hebel der Bremstraversen. Sicherlich wären hier brenngeschnittene oder gelaserte Teile bequem gewesen, ich habe das anders gemacht:
Aus normalen Breitflachstahl in 20mm Dicke wurden die Teile herausgesägt, teilweise auf der Bandsäge frei Hand, teilweise aber auch nach folgender Methode auf der Horizontalbandsäge:
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Mittels einer "Drehvorrichtung" (Klotz mit M12 Gewinde) habe ich Stück für Stück auch einen angenäherten Kreisbogen hergestellt. Hat ein bissel gedauert, aber irgendwann waren die vier Teile fertig:
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Den Rest habe ich dann mit dem Winkelschleifer schön glatt geschliffen. Die Bohrungen für die Bremsklötze dann noch gebohrt und das Große für die im Durchmesser 60mm messende Bremswelle aus St52 wieder mal drahterodiert. Auf gleiche Weise entstanden auch noch die mittleren Hebel aus 25mm starkem St37. Zunächst beide gleich, der für Achse zwei wird dann noch bei Montage in der Lok eingekürzt und mit dem vorhandenen Mitnahmebügel ergänzt. Das Verschweißen der Hängeeisen und Hebel mit der Bremswelle erfolgt frühestens dann wenn die Radsätze fertig sind, um maßlich auf der sicheren Seite zu sein.
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Und dieses Thema, die Radsätze, bin ich auch angegangen.
Zunächst noch mal ein paar Worte und Bilder zur Ausgangslage:
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Alle vier Räder waren mehr oder weniger stark eingelaufen. Zusätzlich war noch ein Achsstumpf beschädigt und sehr unprofessionell repariert:
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Das konnte und wollte ich natürlich nicht so lassen. Auch war es mir wichtig die originalen Jung Radsätze zu erhalten bzw. zu verwenden. Also Aufschweißen. Dazu mehr im gleich folgenden Teil.
Beste Grüße Kay
Lange habe ich hier nichts berichtet, aber dennoch ist es an der Jung weitergegangen. Wenn auch nur in kleinen Schritten, es war halt immer wieder was anderes wichtiger -ihr kennt das sicherlich, bringen diese mich ein Stück näher in Richtung komplette Lok.
Zunächst gelang es zwei originale Jung Puffer zu beschaffen, von denen einer sogar der ganz Originale meiner Lok ist. An dieser Stelle noch mal besten Dank an Frank!
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Weitere Arbeiten der letzten Zeit war das Anfertigen der Hängeeisen und Hebel der Bremstraversen. Sicherlich wären hier brenngeschnittene oder gelaserte Teile bequem gewesen, ich habe das anders gemacht:
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Mittels einer "Drehvorrichtung" (Klotz mit M12 Gewinde) habe ich Stück für Stück auch einen angenäherten Kreisbogen hergestellt. Hat ein bissel gedauert, aber irgendwann waren die vier Teile fertig:
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Den Rest habe ich dann mit dem Winkelschleifer schön glatt geschliffen. Die Bohrungen für die Bremsklötze dann noch gebohrt und das Große für die im Durchmesser 60mm messende Bremswelle aus St52 wieder mal drahterodiert. Auf gleiche Weise entstanden auch noch die mittleren Hebel aus 25mm starkem St37. Zunächst beide gleich, der für Achse zwei wird dann noch bei Montage in der Lok eingekürzt und mit dem vorhandenen Mitnahmebügel ergänzt. Das Verschweißen der Hängeeisen und Hebel mit der Bremswelle erfolgt frühestens dann wenn die Radsätze fertig sind, um maßlich auf der sicheren Seite zu sein.
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Und dieses Thema, die Radsätze, bin ich auch angegangen.
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Das konnte und wollte ich natürlich nicht so lassen. Auch war es mir wichtig die originalen Jung Radsätze zu erhalten bzw. zu verwenden. Also Aufschweißen. Dazu mehr im gleich folgenden Teil.
Beste Grüße Kay
febagco, A2M517, KGB-Feldbahn, M. Scholz, Blix, Feldbahner-Nicklheim, Spielplatzlok und mögen diesen Beitrag
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Re: Aufarbeitung Jung EL105 9864 - der lange Weg zur ersten Lok
Fr 22 Dez 2023, 18:28
Hallo Kay,
das sind ja schon doppelflanschige Radsätze
Viel Erfolg bei der weiteren Aufarbeitung.
Grüße Gerd
das sind ja schon doppelflanschige Radsätze
Viel Erfolg bei der weiteren Aufarbeitung.
Grüße Gerd
EM295 mag diesen Beitrag
Re: Aufarbeitung Jung EL105 9864 - der lange Weg zur ersten Lok
Fr 22 Dez 2023, 18:30
"Mehr oder weniger stark eingelaufen" - das ist eine gute Beschreibung für Doppelspurkranzräder
Die Herstellung der Bremsteile ist auch sehr kreativ, gefällt mir
Viele Grüße
Christian
Die Herstellung der Bremsteile ist auch sehr kreativ, gefällt mir
Viele Grüße
Christian
EM295 mag diesen Beitrag
- EM295Ehrenlokführer
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Name : Kay / 40
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Die Radsätze
Fr 22 Dez 2023, 19:16
Mein Plan war folgender: Zunächst sollte der Radsatz aufgeschweißt werden, der eine neue Achswelle benötigt. Es wäre ja blöd die Radscheiben auf eine neue Welle zu pressen und dann festzustellen, das sich die Räder eventuell gar nicht schweißen lassen. Daher erstmal mit der Achse zum Sandstrahler, wieder bissel Farbe drauf und dann zum Schweißen. Hier wird jedoch vorher noch etwas heruntergedreht um sicher zu gehen, das keine Verunreinigungen, die sich störend auf das Schweißen auswirken würden, vorhanden sind. Mit dem Ergebnis ein paar Wochen später war ich zufrieden, es ließ sich problemlos ein neue Lauffläche nebst Spurkranz aufbauen. Die Achse wurde dann noch etwas vorgedreht, ist aber noch größer als der werkseitige Durchmesser von 392mm an der Lauffläche.
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Hier auf dem Bild kurz vor dem Zerteilen der alten Achswelle. Ein Auspressen wollte ich ob der Beschädigungsgefahr der Radscheiben nicht riskieren, so habe ich die eh nicht mehr verwendbare Welle bündig abgeflext.
Die Bohrungen der Radscheiben habe ich dann in einer Maschinenbaufirma ausdrehen lassen. Auch das Anfertigen der neuen Achswelle aus C45 oblag dieser Firma. In erstklassiger Qualität (Danke Ralf und Lothar!) bekam ich die Teile geliefert. Mein Maschinenpark ist für solche Teile dann doch zu klein. Die Größe der Übermaßpassung wurde im Vorfeld mit der Firma, welche das Aufpressen erledigen sollte abgestimmt.
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An der Welle waren aber vorher noch weitere Arbeiten notwendig, welche ich wieder selbst ausführen konnte. Hier das Fräsen der Nuten der Passfedern der Kettenräder. Für eine sicheres Spannen auf dem Frästisch sorgen in die Nuten des Tisches geschraubte zylinderförmige Auflagen.
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Auch die stirnseitigen Gewinde M12 wurden eingebracht. Hier war ein wenig Improvisation zum Aufspannen nötig, aber es hat gut funktioniert:
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Bis jetzt hat alles prima geklappt aber was dann folgte war weniger schön. Der -eigentlich fachkompetenten- Firma, welche das Aufpressen übernommen hat sind leider einige Fehler beim Pressen unterlaufen. Der durchaus löbliche Ansatz mir schnell zu helfen, wurde dann doch etwas zu eilig umgesetzt und ohne Schutzhülse direkt auf dem Achsstumpf gedrückt. Das hat diesen natürlich nicht gefallen, er verformte sich sehr stark:
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Man sieht es auf dem Bild gar nicht so deutlich. Jedenfalls musste nun die vermurkste Welle wieder aus der Radscheibe raus. Beim Auspressen hat diese natürlich noch sehr stark gefressen...
Meine Euphorie hielt sich in Grenzen, das könnt ihr euch sicher vorstellen. Trotzdem gelang eine Einigung über die Regulierung dieses Fauxpass mit der ausführenden Firma.
Die in der Bohrung gefressene Radscheibe wurde mittlerweile erneut ausgedreht. Nun steht die nochmalige Fertigung einer Achswelle an. Wir haben ja Übung drin! Im Gegensatz zum ersten Versuch sollen dieses Mal die Radscheiben aufgeschrumpft werden. Wo und wie, und vor allem wann ist aber noch nicht abschließend geklärt. Hier warte ich noch auf Angebote.
Wenn dann diese Achse wieder gefügt ist kann es mit der Zweiten weitergehen. Diese ist ja "nur" aufzuschweißen. Dann können beide auf ein einheitliches Maß gedreht werden.
Weiterhin habe ich noch einen Betrieb ausfindig machen können, welcher mir die Tragfedern regeneriert hat. Danke für diesen Tipp, Steffen!
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Eine weitere konnte mittlerweile auch beschafft werden.
Hier endet mein Bericht schon wieder vorerst, mal sehen was im neuen Jahr noch so alles wird.
Doch vorher wünsche ich schon mal allen Feldbahnfreunden und ihren Liebsten ein gesegnetes, friedvolles Weihnachtsfest. Mit hoffentlich ein paar sorgenfreien Momenten und besinnlichen Augenblicken in Anbetracht der Dinge, die gerade alle um uns rum so geschehen und die viel schlimmer und schwerwiegender als eine verbogene Achswelle sind!
Viele Grüße Kay
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Hier auf dem Bild kurz vor dem Zerteilen der alten Achswelle. Ein Auspressen wollte ich ob der Beschädigungsgefahr der Radscheiben nicht riskieren, so habe ich die eh nicht mehr verwendbare Welle bündig abgeflext.
Die Bohrungen der Radscheiben habe ich dann in einer Maschinenbaufirma ausdrehen lassen. Auch das Anfertigen der neuen Achswelle aus C45 oblag dieser Firma. In erstklassiger Qualität (Danke Ralf und Lothar!) bekam ich die Teile geliefert. Mein Maschinenpark ist für solche Teile dann doch zu klein. Die Größe der Übermaßpassung wurde im Vorfeld mit der Firma, welche das Aufpressen erledigen sollte abgestimmt.
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An der Welle waren aber vorher noch weitere Arbeiten notwendig, welche ich wieder selbst ausführen konnte. Hier das Fräsen der Nuten der Passfedern der Kettenräder. Für eine sicheres Spannen auf dem Frästisch sorgen in die Nuten des Tisches geschraubte zylinderförmige Auflagen.
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Auch die stirnseitigen Gewinde M12 wurden eingebracht. Hier war ein wenig Improvisation zum Aufspannen nötig, aber es hat gut funktioniert:
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Bis jetzt hat alles prima geklappt aber was dann folgte war weniger schön. Der -eigentlich fachkompetenten- Firma, welche das Aufpressen übernommen hat sind leider einige Fehler beim Pressen unterlaufen. Der durchaus löbliche Ansatz mir schnell zu helfen, wurde dann doch etwas zu eilig umgesetzt und ohne Schutzhülse direkt auf dem Achsstumpf gedrückt. Das hat diesen natürlich nicht gefallen, er verformte sich sehr stark:
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Man sieht es auf dem Bild gar nicht so deutlich. Jedenfalls musste nun die vermurkste Welle wieder aus der Radscheibe raus. Beim Auspressen hat diese natürlich noch sehr stark gefressen...
Meine Euphorie hielt sich in Grenzen, das könnt ihr euch sicher vorstellen. Trotzdem gelang eine Einigung über die Regulierung dieses Fauxpass mit der ausführenden Firma.
Die in der Bohrung gefressene Radscheibe wurde mittlerweile erneut ausgedreht. Nun steht die nochmalige Fertigung einer Achswelle an. Wir haben ja Übung drin! Im Gegensatz zum ersten Versuch sollen dieses Mal die Radscheiben aufgeschrumpft werden. Wo und wie, und vor allem wann ist aber noch nicht abschließend geklärt. Hier warte ich noch auf Angebote.
Wenn dann diese Achse wieder gefügt ist kann es mit der Zweiten weitergehen. Diese ist ja "nur" aufzuschweißen. Dann können beide auf ein einheitliches Maß gedreht werden.
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Hier endet mein Bericht schon wieder vorerst, mal sehen was im neuen Jahr noch so alles wird.
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Viele Grüße Kay
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