Motorreparatur Jung EL110
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- Matthias S.Moderator
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Motorreparatur Jung EL110
So 01 März 2009, 12:07
Hallo,
gestern mittag bin ich endlich mal dazu gekommen, unserem Fräulein Jung den Motor auseinanderzunehmen. Da der Motor seit mindestens 22 Jahren klappert, kam wie erwartet ein übelst eingelaufenes Pleuellager zum Vorschein. Zum Glück hat der Kurbelzapfen keinerlei Schaden genommen.
Nun bin ich auf der Suche nach einem Neuteil oder einem Betrieb, der so ein Lager möglichst gut nachfertigt. Habt Ihr eine Idee?
MfG Matthias
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Nun bin ich auf der Suche nach einem Neuteil oder einem Betrieb, der so ein Lager möglichst gut nachfertigt. Habt Ihr eine Idee?
MfG Matthias
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Re: Motorreparatur Jung EL110
So 01 März 2009, 19:09
Interessante Einblicke! Meinen Motor habe ich nicht so weit zerlegt. Leider habe ich keinen Rat für den Bezug einer neuen Lagerschale.
Viele Grüße, Frank.
Viele Grüße, Frank.
- MaschinistMuseumsbahndirektor
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Re: Motorreparatur Jung EL110
So 01 März 2009, 19:12
Mahlzeit!
Auf den Bildern ist deutlich zu sehen, daß der Weißmetallausguß in der Rotgußlagerschale im Eimer ist. Das einfachste ist ein Neuausguß, die komplette Lagerschale zu tauschen wäre nicht im Sinne des Erfinders. Wenn du das nicht selbst machen willst, frag mal beim nächsten Dampflokverein an.
Gruß Sven
Auf den Bildern ist deutlich zu sehen, daß der Weißmetallausguß in der Rotgußlagerschale im Eimer ist. Das einfachste ist ein Neuausguß, die komplette Lagerschale zu tauschen wäre nicht im Sinne des Erfinders. Wenn du das nicht selbst machen willst, frag mal beim nächsten Dampflokverein an.
Gruß Sven
- KML 3Gleisbauer
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Re: Motorreparatur Jung EL110
So 01 März 2009, 20:16
Hallo Matthias,
ich habe letztes Jahr ein Pleuellager neu ausgegossen. Dafür sind erst die Reste des alten Lagermaterials ausgeschmolzen worden. anschließend wurde das Lager mit Weißmetall (unter Nutzung einer selbstgebauten Form) wieder ausgegossen, nachgearbeitet und anschließend wieder eingeschabt.
Wichtig ist auch den Pleulzapfen zu kontrollieren. Er darf nicht unrund sein und einen Mindestdurchmesser nicht unterschreiten. Maße hierzu gibt bei Frank Engel im Archiv.
Viele Grüße
Achim
ich habe letztes Jahr ein Pleuellager neu ausgegossen. Dafür sind erst die Reste des alten Lagermaterials ausgeschmolzen worden. anschließend wurde das Lager mit Weißmetall (unter Nutzung einer selbstgebauten Form) wieder ausgegossen, nachgearbeitet und anschließend wieder eingeschabt.
Wichtig ist auch den Pleulzapfen zu kontrollieren. Er darf nicht unrund sein und einen Mindestdurchmesser nicht unterschreiten. Maße hierzu gibt bei Frank Engel im Archiv.
Viele Grüße
Achim
- Matthias S.Moderator
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Re: Motorreparatur Jung EL110
So 01 März 2009, 20:43
Hallo,
danke für die Antworten- das ist ja interessant, das man die Lager nachgießen kann. Gehört habe ich davon schon, allerdings nur im Zusammenhang mit Dampfloks. An den Automotoren, die ich bisher überholt oder getunt habe, habe ich immer die Lager komplett getauscht- das macht da obligatorisch so.
Gibt es irgendwo eine Anleitung, wie und womit man das macht? Hab eben schon mal auf dei schnelle gegoogelt aber nichts Brauchbares gefunden.
Anderseits habe ich mir auch schon überlegt, ein Lager selbst aus Rotguss zu drehen, weiß aber nicht, ob das das richtige Matreial ist.
Außerdem stellt sich noch die Frage, wieviel Luft das Lager auf der Welle haben muß. Gefühlsmäßig würde ich mal so 0,02mm annehemn- kann das hinhauen? Das wäre ungefähr das dreifache wie bei einem Automotor.
Fragen über Fragen- Danke für die Teilnahme!
MfG Matthias
danke für die Antworten- das ist ja interessant, das man die Lager nachgießen kann. Gehört habe ich davon schon, allerdings nur im Zusammenhang mit Dampfloks. An den Automotoren, die ich bisher überholt oder getunt habe, habe ich immer die Lager komplett getauscht- das macht da obligatorisch so.
Gibt es irgendwo eine Anleitung, wie und womit man das macht? Hab eben schon mal auf dei schnelle gegoogelt aber nichts Brauchbares gefunden.
Anderseits habe ich mir auch schon überlegt, ein Lager selbst aus Rotguss zu drehen, weiß aber nicht, ob das das richtige Matreial ist.
Außerdem stellt sich noch die Frage, wieviel Luft das Lager auf der Welle haben muß. Gefühlsmäßig würde ich mal so 0,02mm annehemn- kann das hinhauen? Das wäre ungefähr das dreifache wie bei einem Automotor.
Fragen über Fragen- Danke für die Teilnahme!
MfG Matthias
- ChristianLorenbremser
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Re: Motorreparatur Jung EL110
So 01 März 2009, 21:17
Hallo Matthias,
schau mal hier nach: [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] dort findest du unter Wartungsanleitungen für Motor SE110 viele Antworten.
An dieser Stelle möchte ich mich gleich mal bei Frank bedanken, der diese hilfreichen Dokumente auf seiner Internetseite zugänglich macht.
Unsere EL110 hat auch ein defektes Pleullager, leider ist der Kurbelzapfen eingelaufen. Eine Instandsetzung ist geplant wird aber noch etwas dauern, da wir die Kurbelwelle ausbauen müssen.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Falls jemand weiß wie die Schmierung des Pleullagers erfolgt, der kann ja bitte mal hier melden, ich kann mir bisher nicht erklären, wie dort das Öl hinkommen soll.
Es würde mich freuen, wenn mir da jemand weiterhelfen kann.
Grüße Christian
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An dieser Stelle möchte ich mich gleich mal bei Frank bedanken, der diese hilfreichen Dokumente auf seiner Internetseite zugänglich macht.
Unsere EL110 hat auch ein defektes Pleullager, leider ist der Kurbelzapfen eingelaufen. Eine Instandsetzung ist geplant wird aber noch etwas dauern, da wir die Kurbelwelle ausbauen müssen.
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Falls jemand weiß wie die Schmierung des Pleullagers erfolgt, der kann ja bitte mal hier melden, ich kann mir bisher nicht erklären, wie dort das Öl hinkommen soll.
Es würde mich freuen, wenn mir da jemand weiterhelfen kann.
Grüße Christian
- Matthias S.Moderator
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Re: Motorreparatur Jung EL110
So 01 März 2009, 22:06
Hallo,
Habe die Maße auf Frank Engels Seiten gefunden und werde mich nun auf die Suche nach einem Fachbetrieb machen, der das Lager nachgießen kann, da ich im Motorinnern ungern versuche mache, und vorher den Kurbelzapfen vermessen. Zum Glück sieht meiner nicht so verrieft aus wie der von Christian.
Fortsetzung folgt
Mfg Matthias
Habe die Maße auf Frank Engels Seiten gefunden und werde mich nun auf die Suche nach einem Fachbetrieb machen, der das Lager nachgießen kann, da ich im Motorinnern ungern versuche mache, und vorher den Kurbelzapfen vermessen. Zum Glück sieht meiner nicht so verrieft aus wie der von Christian.
Fortsetzung folgt
Mfg Matthias
Re: Motorreparatur Jung EL110
So 01 März 2009, 22:48
Hallo Christian,
Normalerweise wird die Kurbelwelle über die Oelpumpe geschmiert.Auf dem Foto ist ja ein Loch im Zapfen zu sehen. Die Kurbelwelle ist innen Hohl. Die Oelpumpe pumpt das oel über die Korbelwellenhauptlager ( sind ja mit Motorblock verbunden ) durch die Kurbelwelle zum Pleuellager.
MFG Lothar
Normalerweise wird die Kurbelwelle über die Oelpumpe geschmiert.Auf dem Foto ist ja ein Loch im Zapfen zu sehen. Die Kurbelwelle ist innen Hohl. Die Oelpumpe pumpt das oel über die Korbelwellenhauptlager ( sind ja mit Motorblock verbunden ) durch die Kurbelwelle zum Pleuellager.
MFG Lothar
- HF130CDiesellokführer
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Re: Motorreparatur Jung EL110
So 01 März 2009, 23:27
Nö. Nicht bei Jung Motoren und deren Rollenlager. Über die als Rollenlager ausgeführten Kurbelwellenhauptlager kann kein Öl in die hohle Kurbelwelle.Die Oelpumpe pumpt das oel über die Korbelwellenhauptlager ( sind ja mit Motorblock verbunden ) durch die Kurbelwelle zum Pleuellager.
Dafür gibt es einen Schleuderring; Das ist eine Ausfräsung an der seitlichen Pleuelflanke der Kurbelwelle (oder auch ein angesetzter hohler Ring) in den das Öl über ein Röhrchen tropft. Durch die Fliehkraft wird nun das Öl vom drehenden Motor durch die hohle Kurbelwelle zum Pleuellager geschleudert.
Auch die bekannte DEMAG ML15 hat dieses System.
Bei den Jung Motoren kommt erschwerend dazu, dass sie als 2-Takter mit Umkehrspülung gebaut sind, d.h. der Kurbelwellenraum muss weitgehend frei von Sprühöl sein, dieses würde sonst mitverbrennen.
Deshalb haben die Jung-Motore keine Ölpumpe, sondern einen Zentralschmierapparat, gleichbedeutend mit mehreren kleinen Ölpumpen, die einstellbar eine bestimmte Ölmenge über gesonderte Schmierleitungen zu den einzelnen Ölstellen (Zylinder, Lager und eben auch den Schleuderring) pumpen.
Nun ist das Problem, dass der Schleuderring eine offene Stelle im Ölkreislauf ist und der Druck des Zentralschmierapparats sich nicht bis zum Pleuellager aufbauen kann, ab dem Schleuderring fließt das Öl nur durch die Fliehkraft.
Steht nun die Lok länger, so kann vornehmlich älteres Öl verdicken, es ist im Schleuderring großflächig von Luft und allfälligen Verbrennungsrestgasen umgeben, bei Jung zusätzlich von der angesaugten Luft und mitgeführtem Umgebungsdreck, den der bescheidene Luftfilter nicht zurückhalten konnte.
Dadurch kann sich nun der Kanal vom Schleuderring zum Pleuellager zusetzen, das Öl vom Ölapparat wird dann einfach aus dem Ring rauslaufen, ohne das Pleuel zu erreichen. Auch kann das zuführende Röhrchen durch Lagerspiel, Korrosion etc. nicht mehr richtig in den Ring tropfen, und das Öl läuft zum Teil neben den Ring - mangelnde Schmierung ist die Folge.
Die gezeigten Lagerschäden sind daher Jung-typisch, und genau deshalb sollte der gewissenhafte Feldbahner nie eine der bekannten Jung-2-Takt Maschinen nach langer Abstellzeit ohne Aubbau des Pleuellagers und sorgfältigem Durchpusten der Ölkanäle, Reinigung des Ringes und Kontrolle des Ölkreislaufes bis hin zum Pleuellager einfach so in Betrieb nehmen.
Das wäre ein Lotteriespiel, und bei Mangelschmierung können Schäden auch erst nach einiger Zeit auftreten.
Ich kenne (leider) doch einig Jung-Loks, die im ersten Freudentaumel nach 10 Jahren Abstellzeit angeworfen wurden, bestens gestartet sind und .... nach 5 Minuten oder 1 Monat mit kaputtem Pleuel abgestellt waren ...
- Carsten LückeFeldbahnlokbeifahrer
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Re: Motorreparatur Jung EL110
Mo 02 März 2009, 12:13
Hallo,
was das Ausgießen von den Lagern angeht.
Die beste Haltbarkeit von Weißmetallagern erreicht man, wenn
die Schalen bei einem Motoreninstandsetzer mit Weißmetall im Schleudergußverfahren ausgießen lässt.
Die Bindung ist besser und die Gefahr von Einschlüssen und Lunkern erheblich kleiner als beim normalen Ausgießen.
Zudem braucht man dafür keine Gußform zu fertigen, beim einfachen Ausgießen hingegen schon.
Gruß
Carsten
was das Ausgießen von den Lagern angeht.
Die beste Haltbarkeit von Weißmetallagern erreicht man, wenn
die Schalen bei einem Motoreninstandsetzer mit Weißmetall im Schleudergußverfahren ausgießen lässt.
Die Bindung ist besser und die Gefahr von Einschlüssen und Lunkern erheblich kleiner als beim normalen Ausgießen.
Zudem braucht man dafür keine Gußform zu fertigen, beim einfachen Ausgießen hingegen schon.
Gruß
Carsten
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